Holzarbeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Um 1900 war das [[Hinterbergertal]] eine Bauern- und Gewerbelandschaft. So entstand vor allem am südlichen Rand des Hinterbergertales eine holzwirtschaftliche Gewerbelandschaft (Sägewerk von Johann Loitzl und der Ersten Wiener Türen- und Fenster-Fabriksgesellschaft, k.k. Forste). Die [[Forstwirtschaft|Forst]]- und [[Holzwirtschaft]] schuf Einkommensmöglichkeiten für Arbeiter und Holzknechte sowie Nebeneinkünfte für Bauern, vor allem durch das Winterfuhrwerk. Holzarbeit wurde zu diesem Zeitpunkt nach wie vor ohne mechanische Hilfen durchgeführt. Wie früher kamen Sägen und Hacken zum Einsatz. Der Holztransport erfolgte mit Pferden und Ochsen.  
 
Um 1900 war das [[Hinterbergertal]] eine Bauern- und Gewerbelandschaft. So entstand vor allem am südlichen Rand des Hinterbergertales eine holzwirtschaftliche Gewerbelandschaft (Sägewerk von Johann Loitzl und der Ersten Wiener Türen- und Fenster-Fabriksgesellschaft, k.k. Forste). Die [[Forstwirtschaft|Forst]]- und [[Holzwirtschaft]] schuf Einkommensmöglichkeiten für Arbeiter und Holzknechte sowie Nebeneinkünfte für Bauern, vor allem durch das Winterfuhrwerk. Holzarbeit wurde zu diesem Zeitpunkt nach wie vor ohne mechanische Hilfen durchgeführt. Wie früher kamen Sägen und Hacken zum Einsatz. Der Holztransport erfolgte mit Pferden und Ochsen.  
  
Im [[Wintersportmuseum Haus im Ennstal]] wird am Beginn der Ausstellung die gefahrvolle Holzbringung ins Tal mit Hilfe der "Tatzschlitten" gezeigt.
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Im [[Wintersportmuseum Haus]] wird am Beginn der Ausstellung die gefahrvolle Holzbringung ins Tal mit Hilfe der "Tatzschlitten" gezeigt.
  
 
Im [[Ennstal]] erinnern noch [[Marterl]] an die Arbeit der Holzbringung. So beispielsweise das [[Marterl bei der Rast]].
 
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Datei:Frosch35.jpg|tiefwinterliche Holzbringung mit Ochsen, aus den 1930er-Jahren aus  der Gegend um [[Liezen]], durch meterhohe, handausgeschaufelte  Schneewände.
 
Datei:Frosch35.jpg|tiefwinterliche Holzbringung mit Ochsen, aus den 1930er-Jahren aus  der Gegend um [[Liezen]], durch meterhohe, handausgeschaufelte  Schneewände.
 
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Datei:Almen und Liezen 0013.jpg|[[Holzknecht]]e bei ihrer mit Rinden gedeckter [[Holzknechthütte]] in  den [[1930]]er Jahren bei [[Liezen]] (die biegsame, breite Rinde  entsteht durch das "Schinden", d.h. Abschälen der Rinde vom Stamm,  solange der Baum im Saft steht)
Datei:Bild (36).jpg| Bauern aus [[Weyern]] und [[Oberwinkl]] bei [[Gröbming]] -  Holzlieferung mit ihren Pferden von der [[Viehbergalm]]  über die [[Öfen]] auf die Lend.
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Datei:Bild (36).jpg| Bauern aus [[Weyern]] und [[Oberwinkl]] bei [[Gröbming]] -  Holzlieferung mit ihren Pferden von der [[Viehbergalm]]  über die [[Öfen (Stoderzinken)|Öfen]] auf die Lend.
 
Datei:Bild (35).jpg|Bauern aus Weyern und Oberwinkl bei [[Gröbming]] - Holzlieferung mit ihren Pferden von der [[Viehbergalm]]  über die Öfen auf die Lend.
 
Datei:Bild (35).jpg|Bauern aus Weyern und Oberwinkl bei [[Gröbming]] - Holzlieferung mit ihren Pferden von der [[Viehbergalm]]  über die Öfen auf die Lend.
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Datei:IMG 0001 NEW Holzarbeiten Grimming.jpg| Holzbringung [[Hinterberg]] um [[1913]] mit 13 Zagen (Ochsengespanne), 5 Böckel (Hornschlitten zum Holztransport) 40 Personen.
 
Datei:Holzbringung vom Grimming 1910.jpg|Holztransport am [[Grimming]] um [[1915]]
 
Datei:Holzbringung vom Grimming 1910.jpg|Holztransport am [[Grimming]] um [[1915]]
 
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* [https://www.ennstalwiki.at/wiki/images/0/01/Hasitschka%2C_Wegpunkte_Ges%C3%A4use_red.pdf Hasitschka, Wegpunkte Gesäuse]
  
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2022, 15:45 Uhr

Holzrückung mittels Holzrise.
Holzknechte - bei Liezen in den 1930er-Jahren - mit ihren wichtigsten Arbeitsgeräten, der Zugsäge und dem "Sappl".
Die sehr gefährliche Pferde-Holzbringung, von den Holzknechten mit ihrem "Vochtl" (Vorteil) perfekt gekonnt!

Dieser Artikel informiert über die Geschichte der Holzarbeit im Bezirk Liezen.

Geschichte

Die Holzarbeit im waldreichen Gstatterbodenkessel ist ausführlich dokumentiert in Gesäusewälder von Josef Hasitschka. Dort wird der Stellenwert deutlich, den Holz und vor allem Holzkohle vor Jahrhunderten für die Eisenindustrie in Hieflau und Eisenerz hatten.

Um 1900 war das Hinterbergertal eine Bauern- und Gewerbelandschaft. So entstand vor allem am südlichen Rand des Hinterbergertales eine holzwirtschaftliche Gewerbelandschaft (Sägewerk von Johann Loitzl und der Ersten Wiener Türen- und Fenster-Fabriksgesellschaft, k.k. Forste). Die Forst- und Holzwirtschaft schuf Einkommensmöglichkeiten für Arbeiter und Holzknechte sowie Nebeneinkünfte für Bauern, vor allem durch das Winterfuhrwerk. Holzarbeit wurde zu diesem Zeitpunkt nach wie vor ohne mechanische Hilfen durchgeführt. Wie früher kamen Sägen und Hacken zum Einsatz. Der Holztransport erfolgte mit Pferden und Ochsen.

Im Wintersportmuseum Haus wird am Beginn der Ausstellung die gefahrvolle Holzbringung ins Tal mit Hilfe der "Tatzschlitten" gezeigt.

Im Ennstal erinnern noch Marterl an die Arbeit der Holzbringung. So beispielsweise das Marterl bei der Rast.

Brauch

Bei größerer Holzarbeit sollen Antlasseier Schutz gegen Verletzungen gewähren.

Ereignisse

Die Chronik der römisch-katholischen Pfarre Kleinsölk des Jahres 1924 berichtet davon, dass beim vulgo Blas und ins Schulhaus unkontrolliert Holzstämme einschlugen, die Holzarbeiter in einem höher gelegenen Wald schlägerten.

Todesfälle

Bildergalerie

Quellen

Fußnote