Sulzkar: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Dieses Sulzkar mit salzigem Wasseraustritt in Verbindung zu bringen ist nicht möglich. Die Wasserproben weisen keine merkbare Salzkonzentration auf. Im Vergleich mit anderen Sulzkaren (z. B. ganz in der Nähe südlich des [[Zeiritzkampel]]s) ist die Deutung | + | Dieses Sulzkar mit salzigem Wasseraustritt in Verbindung zu bringen ist nicht möglich. Die Wasserproben weisen keine merkbare Salzkonzentration auf. Im Vergleich mit anderen Sulzkaren (z. B. ganz in der Nähe südlich des [[Zeiritzkampel]]s) ist die Deutung "Kar mit Quellen und Sickerwässern" (Definition Hasitschka) die wahrscheinlichste. Nirgends im [[Gesäuse]] finden wir ein Hochkar mit derart vielen Wasseraustritten. Auch die [[Flurname]]n Brunnkar, Brunnetz, Wassermauer weisen auf diesen Wasserreichtum hin, und der einzige kleine See im Gesäuse liegt im Sulzkar. |
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− | * [[Josef Hasitschka]]: | + | * [[Josef Hasitschka]]: "[[Die Geschichte der Sulzkaralm]]" |
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 11:16 Uhr
Das Sulzkar ist ein Kar südöstlich des Hochzinödls und westlich des Hartelsgrabens. Es liegt 1 400 m ü. A. hoch und gehört zu den Ennstaler Alpen.
Geografie
Im Sulzkar liegen der Sulzkarsee und die Sulzkaralm. Im Südwesten befindet sich der Sulzkarsattel mit dem Sulzkarhundkreuz.
Erreichbarkeit
Durch das Kar führt ein markierter Wanderweg vom Hartelsgraben zur Heßhütte.
Geschichte
Der Name "Sulzkar" und ähnliche Begriffe wie Sulzenalm, Sulzenaualm oder Sulzfeld sind im Alpenraum häufig zu finden. Die "Sulz(e)" kann mehrfach erklärt werden: es ist eine Salzleckstelle für Vieh oder für Wild. Die Salzlecken sind jedoch in jeder Alm zu finden und bilden keine Eigentümlichkeit dieses Kares. Andererseits bedeutet eine Sulze eine Fläche, in der Wasser entspringt oder aussickert. In Haselgebirgszonen kann dies salzhältiges Wasser sein, manchmal auch Sauerwasser.
Dieses Sulzkar mit salzigem Wasseraustritt in Verbindung zu bringen ist nicht möglich. Die Wasserproben weisen keine merkbare Salzkonzentration auf. Im Vergleich mit anderen Sulzkaren (z. B. ganz in der Nähe südlich des Zeiritzkampels) ist die Deutung "Kar mit Quellen und Sickerwässern" (Definition Hasitschka) die wahrscheinlichste. Nirgends im Gesäuse finden wir ein Hochkar mit derart vielen Wasseraustritten. Auch die Flurnamen Brunnkar, Brunnetz, Wassermauer weisen auf diesen Wasserreichtum hin, und der einzige kleine See im Gesäuse liegt im Sulzkar.
Seit dem späten 11. Jahrhundert gehörte das Gesäuse dem Benediktinerstift Admont. Die Nutzung des Sulzkares im Mittelalter ist unklar. Im Jahre 1434 wurde das "Sulzchar" in Schriften des Stiftes Admont erstmals genannt, 1499 in Verbindung mit Waldnutzung. 1822 schrieb der Admonter Geistliche P. Ignaz Sommerauer einen Aufsatz über die Sulzkaralm. Inhalt war die Erforschung der Viehkrankheit "Rausch", die angeblich im Sulzkar häufiger auftrat als anderswo. Dazu untersuchte Sommerauer 16 besonders häufige Alpenkräuter.
Bilder
- Sulzkar – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Weblinks
- Position auf AMap (korrigierter neuer Link, Datenstand 1. Dezember 2022)
- Hasitschka Sulzkaralm, pdf
Quellen
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.
- GIS (gis.stmk.gv.at Grenzen - Regionale Gliederung)
- Josef Hasitschka: "Die Geschichte der Sulzkaralm"