Landesschule für Almwirtschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Schule auf der Grabneralm''' war eine Landesschule für Alpwirtschaft.
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{{Dieser Artikel|beschreibt die historische Landesschule.<br /> Über die heutige Schule siehe [[Grabnerhof]], über die Alm als Almwirtschaft [[Grabneralm]] und über die Alm als Gastronomiebetrieb [[Grabneralmhaus]]}}
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Die '''Landesschule für Almwirtschaft''' war eine Landesschule für Alpwirtschaft.
  
 
== Geschichte ==   
 
== Geschichte ==   
Der Schweizer Ökonom Dr. Paul Schuppli konnte im Jahre [[1901]] erreichen, das das Land Steiermark den [[Grabnerhof]] in [[Hall bei Admont]] und die dazugehörige [[Grabneralm]] mit dem [[Grabneralmhaus]] zur Errichtung einer „Landesschule für Alpwirtschaft“ erwarb. Eine in Österreich einzigartige Ausbildungsstätte entstand.  
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Der Schweizer Ökonom Dr. [[Paul Schuppli]] konnte im Jahre [[1901]] erreichen, das das [[Land Steiermark]] den [[Grabnerhof]] in [[Hall (Gemeinde)|Hall]] bei [[Admont]] und die dazugehörige [[Grabneralm]] mit dem [[Grabneralmhaus]] zur Errichtung einer "Landesschule für Alpwirtschaft" erwarb. Eine in Österreich einzigartige Ausbildungsstätte entstand.  
Dieser Artikel behandelt jedoch nur die Veränderungen auf der Grabneralm - sie waren und sind auch heute noch für jeden Wanderer auffällig
 
  
=== Ein neuer Weg ===
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Bereits in der ersten Hälfte der [[1890er]]-Jahre setzte sich der Landtagsabgeordnete und [[Bürgermeister der Marktgemeinde Admont]] [[Karl Pongratz]] dafür ein, dass "Landesschule für Alpwirtschaft" von [[St. Gallen]]-[[Oberhof (St. Gallen)|Oberhof]] auf den Grabnerhof verlegt wird.
Der alten Hohlweg, der im Jahre 1810 dem Pferd des Hofrichters zum Verhängnis geworden war, war steinig, ausgewaschen und steil. So baute man in den Jahren [[1908]] bis [[1910]] mit böhmischen Deichgräbern einen flachen, neutrassierten Weg vom [[Buchauer Sattel]] aus. Der Chronist [[Hubert Walter]] berichtete: 
 
  
''Es wurde sehr sorgfältig (zum Teil stehende Packlage = Grundsteinschicht einer Straße), aber noch ohne Maschinen gebaut, Holz, Steine und anderes Material führte man je nach Bedarf mit Pferden oder Ochsen zu. Es waren 60 lfm Steinsprengungen, die Errichtung einer Stützmauer und bergseitig die Anlage einer Wasserrinne erforderlich. Alle 50 bis 100 m pflasterte man Wasserspulen mit Steinen aus und versah die 3.602 m lange Weganlage da und dort mit Sicherungsbauten.''
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Vorbei ist es heute mit dem Lehrbetrieb auf der Alm. Einen ausführlichen geschichtlichen Abriss über diese einst einzigartige "Schule auf der Alm" findet man in der "Chronik 100 Jahre Grabnerhof" von Hubert Walter.  
  
Wenn man vom Parkplatz auf dem Buchauer Sattel aus in den Wald kommen und es es einem warm wird, dann bremst man seine Gangart etwas, schaut bitte auf den Weg und bewundert das bald hundert Jahre alte Bauwerk. Wo findet man die Stützmauer, wie sehen Wasserspulen aus, und wie fühlt sich die heute teilweise blo0liegende „stehende Packlage“ unter seinen Schuhen an?
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Heute wird die das ehemalige Schulgebäude als [[Almhütte]] betrieben.
 
 
=== Liegeterrassen für Kühe ===
 
Auf den Weideflächen unterhalb der [[Alpines Lexikon#A|Alm]] sieht man eigenartige Terrassen aus Stein. Wanderer haben oft darüber gerätselt und gewitzelt: waren sie ein Depot von Klaubsteinen oder gar Sonnenterrassen für die Kühe? Seltsamerweise beides! Denn Hubert Walter weiß zu berichten: 
 
 
 
''Das bei der Räumung der Weideflächen angefallene Steinmaterial fand an gefährdeten Stellen zur Errichtung von einem Meter hohen, 30 bis 80 cm breiten Steinzäunen oder zur Schaffung von Viehliegestätten (Steinkonsolen, Liegeterrassen) auf geneigtem Terrain Verwendung, wodurch ein kostspieliger und zeitraubender Abtransport der Steine vermieden werden konnte. Diese ... Almterrassen wurden mit Erde abgedeckt. Das Vieh nahm sie gerne zur Ruhe an.''
 
Zuletzt wirden man bei der „Grabneralm“ rasten. Das heute noch bestehende Haus war niemals eine Almwirtschaft, sondern ein [[1915]] erbautes „Almschulgebäude“. Die ehemaligen Almhütten und Ställe lagen mehrheitlich unterhalb, von einigen sieht man noch die Fundamente. Am obersten Almstall (heute verfallen und von Brennesseln überwuchert) wandert man - etwa 10 Minuten oberhalb  der Grabneralm - vorbei. Und sollte man der Blumen wegen auf den [[Grabnerstein]] steigen, so erkennt man knapp unterhalb des Gipfels die Überreste des „Versuchsstalles“.
 
 
 
Vorbei ist es heute mit dem Lehrbetrieb auf der Alm. Einen ausführlichen geschichtlichen Abriß über diese einst einzigartige „Schule auf der Alm“ findet man in der [[Chronik 100 Jahre Grabnerhof]] von Hubert Walter. 
 
 
 
=== Heute ===
 
Heute wird die das ehemalige Schulgebäude als Almhütte betrieben.
 
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
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* [http://www.grabneralmhaus.at/ www.grabneralmhaus.at]
 
* [http://www.grabneralmhaus.at/ www.grabneralmhaus.at]
  
[[Kategorie:Alpen]]
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[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Ennstaler Alpen]]
 
[[Kategorie:Ennstaler Alpen]]

Aktuelle Version vom 31. Mai 2024, 11:54 Uhr

Begriffsklärung
Dieser Artikel beschreibt die historische Landesschule.
Über die heutige Schule siehe Grabnerhof, über die Alm als Almwirtschaft Grabneralm und über die Alm als Gastronomiebetrieb Grabneralmhaus

Die Landesschule für Almwirtschaft war eine Landesschule für Alpwirtschaft.

Geschichte

Der Schweizer Ökonom Dr. Paul Schuppli konnte im Jahre 1901 erreichen, das das Land Steiermark den Grabnerhof in Hall bei Admont und die dazugehörige Grabneralm mit dem Grabneralmhaus zur Errichtung einer "Landesschule für Alpwirtschaft" erwarb. Eine in Österreich einzigartige Ausbildungsstätte entstand.

Bereits in der ersten Hälfte der 1890er-Jahre setzte sich der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister der Marktgemeinde Admont Karl Pongratz dafür ein, dass "Landesschule für Alpwirtschaft" von St. Gallen-Oberhof auf den Grabnerhof verlegt wird.

Vorbei ist es heute mit dem Lehrbetrieb auf der Alm. Einen ausführlichen geschichtlichen Abriss über diese einst einzigartige "Schule auf der Alm" findet man in der "Chronik 100 Jahre Grabnerhof" von Hubert Walter.

Heute wird die das ehemalige Schulgebäude als Almhütte betrieben.

Quellen