Franz Joseph I.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Franz Joseph I.''' (* [[18. August]] [[1830]] in Wien-Schönbrunn; † [[21. November]] [[1916]] ebenda) war der älteste Sohn von Erzherzog Franz Karl und Prinzessin Sophie von Bayern und ab [[2. Dezember]] [[1848]] Kaiser von Österreich.  
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'''Franz Joseph I.''' (* [[18. August]] [[1830]] in Wien-Schönbrunn; † [[21. November]] [[1916]] ebenda) war der älteste Sohn von Erzherzog Franz Karl und Prinzessin Sophie von Bayern und ab [[2. Dezember]] [[1848]] Kaiser von Österreich.  
  
 
==Leben==
 
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Franz Joseph nahm erst bei der Thronbesteigung den Doppelnamen Franz Joseph I. an, sein ursprünglicher Name war Franz.  
 
Franz Joseph nahm erst bei der Thronbesteigung den Doppelnamen Franz Joseph I. an, sein ursprünglicher Name war Franz.  
  
In jungen Jahren stand er stark unter dem Einfluss seiner Mutter und anderer Ratgeber. Er hatte ein starkes Pflicht-, aber auch Sendungsbewusstsein. Am [[24. April]] [[1854]] heiratete er seine Cousine Prinzessin Elisabeth von Bayern. Der Ehe entstammten vier Kinder.  
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In jungen Jahren stand er stark unter dem Einfluss seiner Mutter und anderer Ratgeber. Er hatte ein starkes Pflicht-, aber auch Sendungsbewusstsein. Am [[24. April]] [[1854]] heiratete er seine Cousine Prinzessin Elisabeth von Bayern. Der Ehe entstammten vier Kinder.  
  
Unter dem Einfluss seiner Frau stimmte er [[1867]] dem österreichisch-ungarischen Ausgleich mit Ungarn zu. Er begann als absoluter Monarch, respektierte später aber alle Verpflichtungen aus der Verfassung und regierte als konstitutioneller Herrscher. Durch politische Fehlentscheidungen vorsichtig geworden und durch persönliche Schicksalsschläge (Erschießung seines Bruders Maximilian als Kaiser von Mexiko in Mexiko 1867, Selbstmord seines Sohnes Rudolf 1889, Ermordung seiner Gattin in Genf 1898) schwer geprüft, konzentrierte er sich auf seine Aufgaben und zog sich zurück. Er wurde zum Symbol der österreichisch-ungarischen Monarchie schlechthin.  
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Unter dem Einfluss seiner Frau stimmte er [[1867]] dem österreichisch-ungarischen Ausgleich mit Ungarn zu. Er begann als absoluter Monarch, respektierte später aber alle Verpflichtungen aus der Verfassung und regierte als konstitutioneller Herrscher. Durch politische Fehlentscheidungen vorsichtig geworden und durch persönliche Schicksalsschläge (Erschießung seines Bruders Maximilian als Kaiser von Mexiko in Mexiko 1867, Selbstmord seines Sohnes Rudolf 1889, Ermordung seiner Gattin in Genf 1898) schwer geprüft, konzentrierte er sich auf seine Aufgaben und zog sich zurück. Er wurde zum Symbol der österreichisch-ungarischen Monarchie schlechthin.  
  
 
Nach dem Scheitern seiner Ehe ging er eine enge Beziehung mit der Schauspielerin Katharina Schratt ein.
 
Nach dem Scheitern seiner Ehe ging er eine enge Beziehung mit der Schauspielerin Katharina Schratt ein.
  
In den letzten 20 Jahren seines Lebens war er die politische Integrationsfigur des Vielvölkerstaates und wurde von vielen Zeitgenossen als einzige Stütze seines Zusammenhalts gesehen. Im Alter starrsinnig geworden, widersetzte er sich allen Reformen, unterschrieb aber am [[28. Juli]] [[1914]] in Bad Ischl in der Kaiservilla die folgenschwere Kriegserklärung an Serbien, die in einer Kettenreaktion den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] auslösen sollte. Zwei Tage später kehrte er nach Wien zurück und sah Ischl nicht mehr wieder.
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In den letzten 20 Jahren seines Lebens war er die politische Integrationsfigur des Vielvölkerstaates und wurde von vielen Zeitgenossen als einzige Stütze seines Zusammenhalts gesehen. Im Alter starrsinnig geworden, widersetzte er sich allen Reformen, unterschrieb aber am [[28. Juli]] [[1914]] in Bad Ischl in der Kaiservilla die folgenschwere Kriegserklärung an Serbien, die in einer Kettenreaktion den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] auslösen sollte. Zwei Tage später kehrte er nach Wien zurück und sah Ischl nicht mehr wieder.
  
Er fühlte sich in erster Linie als Beamter und Soldat, war frommer Katholik, aber tolerant. Trotz der kulturellen Höhepunkte (Ringstraße), die in seine Epoche fallen, war er wenig kunstinteressiert.
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Er fühlte sich in erster Linie als Beamter und Soldat, war frommer Katholik, aber tolerant. Trotz der kulturellen Höhepunkte (Ringstraße), die in seine Epoche fallen, war er wenig kunstinteressiert.
  
 
==Ennstal-Bezüge==
 
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Am [[8. April]] [[1861]] erließ der Kaiser das [[Protestantenpatent]]. Für die [[Evangelische Glaubensgeschichte im Ennstal|Protestanten im Ennstal]] war dies das bedeutendste Ereignis hinsichtlich der rechtlichen Gleichstellung zur Römisch-Katholischen Kirche. Somit konnten auch erstmals [[Evangelische Kirchen im Ennstal|Evangelische Kirchen]] anstelle der bisherigen Gebetsstätten seit dem [[Toleranzpatent]] errichtet werden.
 
Am [[8. April]] [[1861]] erließ der Kaiser das [[Protestantenpatent]]. Für die [[Evangelische Glaubensgeschichte im Ennstal|Protestanten im Ennstal]] war dies das bedeutendste Ereignis hinsichtlich der rechtlichen Gleichstellung zur Römisch-Katholischen Kirche. Somit konnten auch erstmals [[Evangelische Kirchen im Ennstal|Evangelische Kirchen]] anstelle der bisherigen Gebetsstätten seit dem [[Toleranzpatent]] errichtet werden.
  
* Am [[18. Oktober]] [[1872]] genehmigte er in einer Verfügung die Politischen Exposituren [[Politische Expositur Gröbming|Gröbming]] und [[Politische Expositur Bad Aussee|Bad Aussee]]
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Am [[18. Oktober]] [[1872]] genehmigte er in einer Verfügung die Politischen Exposituren [[Politische Expositur Gröbming|Gröbming]] und [[Politische Expositur Bad Aussee|Bad Aussee]] s
  
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* EnnstalWiki-Beiträge
 
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Version vom 21. November 2020, 08:44 Uhr

Franz Joseph I. (* 18. August 1830 in Wien-Schönbrunn; † 21. November 1916 ebenda) war der älteste Sohn von Erzherzog Franz Karl und Prinzessin Sophie von Bayern und ab 2. Dezember 1848 Kaiser von Österreich.

Leben

Franz Joseph nahm erst bei der Thronbesteigung den Doppelnamen Franz Joseph I. an, sein ursprünglicher Name war Franz.

In jungen Jahren stand er stark unter dem Einfluss seiner Mutter und anderer Ratgeber. Er hatte ein starkes Pflicht-, aber auch Sendungsbewusstsein. Am 24. April 1854 heiratete er seine Cousine Prinzessin Elisabeth von Bayern. Der Ehe entstammten vier Kinder.

Unter dem Einfluss seiner Frau stimmte er 1867 dem österreichisch-ungarischen Ausgleich mit Ungarn zu. Er begann als absoluter Monarch, respektierte später aber alle Verpflichtungen aus der Verfassung und regierte als konstitutioneller Herrscher. Durch politische Fehlentscheidungen vorsichtig geworden und durch persönliche Schicksalsschläge (Erschießung seines Bruders Maximilian als Kaiser von Mexiko in Mexiko 1867, Selbstmord seines Sohnes Rudolf 1889, Ermordung seiner Gattin in Genf 1898) schwer geprüft, konzentrierte er sich auf seine Aufgaben und zog sich zurück. Er wurde zum Symbol der österreichisch-ungarischen Monarchie schlechthin.

Nach dem Scheitern seiner Ehe ging er eine enge Beziehung mit der Schauspielerin Katharina Schratt ein.

In den letzten 20 Jahren seines Lebens war er die politische Integrationsfigur des Vielvölkerstaates und wurde von vielen Zeitgenossen als einzige Stütze seines Zusammenhalts gesehen. Im Alter starrsinnig geworden, widersetzte er sich allen Reformen, unterschrieb aber am 28. Juli 1914 in Bad Ischl in der Kaiservilla die folgenschwere Kriegserklärung an Serbien, die in einer Kettenreaktion den Ersten Weltkrieg auslösen sollte. Zwei Tage später kehrte er nach Wien zurück und sah Ischl nicht mehr wieder.

Er fühlte sich in erster Linie als Beamter und Soldat, war frommer Katholik, aber tolerant. Trotz der kulturellen Höhepunkte (Ringstraße), die in seine Epoche fallen, war er wenig kunstinteressiert.

Ennstal-Bezüge

Mit dem Ennstal verbinden ihn ...

Am 8. April 1861 erließ der Kaiser das Protestantenpatent. Für die Protestanten im Ennstal war dies das bedeutendste Ereignis hinsichtlich der rechtlichen Gleichstellung zur Römisch-Katholischen Kirche. Somit konnten auch erstmals Evangelische Kirchen anstelle der bisherigen Gebetsstätten seit dem Toleranzpatent errichtet werden.

Am 18. Oktober 1872 genehmigte er in einer Verfügung die Politischen Exposituren Gröbming und Bad Aussee s

Anlässlich einer Rückfahrt von einem Kuraufenthalt im Salzburger Gastein wurde ihm am Bahnhof Schladming ein „kaiserlicher“ Empfang bereitet.

Veranstaltungen

Am 5. November 2016 fand unter dem Titel "Das Bild des Kaisers Franz Joseph I." eine Veranstaltung im Klang-Film-Theater in Schladming statt.

Weiterführend

Für Informationen zu Franz Joseph I., die über den Bezug zum Bezirk Liezen hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema

Quellen

  • EnnstalWiki-Beiträge
  • Salzburgwiki, Teil des dortigen Artikels, der von Benutzer:Peter Krackowizer stammt, der diesen Artikel im EnnstalWiki angelegt hat
  • Eintrag zu Franz Joseph I. in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)