Frevel in Rödschitz: Unterschied zwischen den Versionen

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In [[Bad Mitterndorf]], im Ortsteil [[Rödschitz]], steht nahe an dem kleinen [[Rödschitzbach]], dessen Wasser gegen Hautkrankheiten gute Dienste leisten soll, ein Heustadel, und an diesem Heustadel hängt ein Muttergottesbild der ''Immerwährenden Hilfe'', an das sich eine wunderbare Begebenheit knüpft.
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Ein Fuhrmann kam einst mit seinem Wagen beim Ausweichen in den Straßengraben, der sich zwischen Straße und Heustadel hinzieht. Die Räder blieben im sumpfigen Graben stecken und der Fuhrmann konnte den Wagen trotz aller Anstrengung nicht vom Fleck bringen. Darüber wurde er so zornig, fluchte und tobte, und hieb mit der Peitsche auf die Pferde ein, die davon erst recht scheu wurden, sich aufbäumten und den Dienst versagten. Es half alles nichts, der Wagen steckte fest. Jetzt erst sah sich der Fuhrmann nach Hilfe um. Da fiel sein Blick auf das Muttergottesbild am Heustadel.
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In sinnloser Wut schwang er seine Peitsche und schrie: „''Du da oben, du schaust auch nur zu und lässt mich im Sumpf stecken! Da hast du eins für dein Zuschauen!''“ Damit versetzte er dem Bilde einen gewaltigen Peitschenhieb. Kaum berührte der Peitschenstrang die Stirn der Heiligen Jungfrau, als auch schon aus dem Bild helle Blutstropfen drangen, die einen langen roten Streifen bildeten. Später versuchte man die Blutspuren zu übermalen, aber ohne Erfolg; immer wieder trat der rote Streifen hervor.
  
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Nach einer anderen Überlieferung schlug der Fuhrmann das Bild, weil ihm zum vierten Mal an dieser Stelle ein Rad brach. Das Kreuz befindet sich heute in einer südseitigen Nische an einer Garage in der Nähe des ursprünglichen Standortes in der Ortschaft Rödschitz.
 
Nach einer anderen Überlieferung schlug der Fuhrmann das Bild, weil ihm zum vierten Mal an dieser Stelle ein Rad brach. Das Kreuz befindet sich heute in einer südseitigen Nische an einer Garage in der Nähe des ursprünglichen Standortes in der Ortschaft Rödschitz.
== Die Sage ==
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Ein Fuhrmann kam einst mit seinem Wagen beim Ausweichen in den Straßengraben, der sich zwischen Straße und Heustadel hinzieht. Die Räder blieben im sumpfigen Graben stecken und der Fuhrmann konnte den Wagen trotz aller Anstrengung nicht vom Fleck bringen. Darüber wurde er so zornig, fluchte und tobte, und hieb mit der Peitsche auf die Pferde ein, die davon erst recht scheu wurden, sich aufbäumten und den Dienst versagten. Es half alles nichts, der Wagen steckte fest. Jetzt erst sah sich der Fuhrmann nach Hilfe um. Da fiel sein Blick auf das Muttergottesbild am Heustadel. In sinnloser Wut schwang er seine Peitsche und schrie: „Du da oben, du schaust auch nur zu und läßt mich im Sumpf stecken! Da hast du eins für dein Zuschauen!“ Damit versetzte er dem Bilde einen gewaltigen Peitschenhieb. Kaum berührte der Peitschenstrang die Stirn der Heiligen Jungfrau, als auch schon aus dem Bild helle Blutstropfen drangen, die einen langen roten Streifen bildeten. Später versuchte man die Blutspuren zu übermalen, aber ohne Erfolg; immer wieder trat der rote Streifen hervor.
 
 
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[[Kategorie:Bad Mitterndorf]]
 
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Version vom 2. Juli 2017, 11:41 Uhr

Frevel in Rödschitz heißt eine Sage aus dem Hinterbergertal.

Allgemeines

In Bad Mitterndorf, im Ortsteil Rödschitz, steht nahe an dem kleinen Rödschitzbach, dessen Wasser gegen Hautkrankheiten gute Dienste leisten soll, ein Heustadel, und an diesem Heustadel hängt ein Muttergottesbild der Immerwährenden Hilfe, an das sich eine wunderbare Begebenheit knüpft.

Die Sage

Ein Fuhrmann kam einst mit seinem Wagen beim Ausweichen in den Straßengraben, der sich zwischen Straße und Heustadel hinzieht. Die Räder blieben im sumpfigen Graben stecken und der Fuhrmann konnte den Wagen trotz aller Anstrengung nicht vom Fleck bringen. Darüber wurde er so zornig, fluchte und tobte, und hieb mit der Peitsche auf die Pferde ein, die davon erst recht scheu wurden, sich aufbäumten und den Dienst versagten. Es half alles nichts, der Wagen steckte fest. Jetzt erst sah sich der Fuhrmann nach Hilfe um. Da fiel sein Blick auf das Muttergottesbild am Heustadel.

In sinnloser Wut schwang er seine Peitsche und schrie: „Du da oben, du schaust auch nur zu und lässt mich im Sumpf stecken! Da hast du eins für dein Zuschauen!“ Damit versetzte er dem Bilde einen gewaltigen Peitschenhieb. Kaum berührte der Peitschenstrang die Stirn der Heiligen Jungfrau, als auch schon aus dem Bild helle Blutstropfen drangen, die einen langen roten Streifen bildeten. Später versuchte man die Blutspuren zu übermalen, aber ohne Erfolg; immer wieder trat der rote Streifen hervor.

Nachsatz

Nach einer anderen Überlieferung schlug der Fuhrmann das Bild, weil ihm zum vierten Mal an dieser Stelle ein Rad brach. Das Kreuz befindet sich heute in einer südseitigen Nische an einer Garage in der Nähe des ursprünglichen Standortes in der Ortschaft Rödschitz.

Quelle