Der Hetznknödel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. November 2011, 21:16 Uhr
Der Hetznknödel heißt eine Sage aus dem Ennstal.
Die Sage
Ganz oben am Gössenberg, hoch über dem Ennstal, träumt in fast 1 200 m ü. A. ein kleiner Bergbauernhof vor sich hin. Die Zeiten, in welchen beim vlg. Hetz1 die Tür auf- und zuging, Kinderlachen zu hören oder emsige Betriebsamkeit zu sehen war sind längst vorbei.
Vor vielen, vielen Jahren verdiente sich beim Hetzen ein Knecht namens Irgl sein tägliches Brot. Nicht selten und dafür war die Hetznmutter weitum bekannt, gab es Knödel, sehr gute Knödel sogar, die aber der Irgl schon leidlich satt hatte. Wieder einmal saßen die Bauersleute, Knechte, Mägde und sonstige Dienstboten um den großen, schweren Tisch und aßen sich an Knödeln satt. Der Irgl aber drückte seine Verdrossenheit mit nicht gerade schönen Worten aus, als ein Knödel, den er eben teilen wollte, vom Teller sprang. Das Unheil nahm seinen Lauf! Zum Entsetzen aller rollte der Knödel mit eigenartiger Mächtigkeit gegen die Hauswand, durchschlug das schwere gezimmerte Holz und sauste den steilen Hausanger den Gössenberg hinunter. Beim vlg. Maierl nahm er ein Hauseck mit sich, ehe er im darunterliegenden Wald herrliche Schlagbäume niederriß und mit einem Brausen seinen Weg zwischen Stall-und Wohngebäude beim vlg. Mitteregger nahm.
Der Irgl muss sich nach dem ersten Schrecken bekreuzigt haben, denn bald wurde die unheimliche Talfahrt des Knödels langsamer und noch vor dem „Moar in der Au" blieb er im Netz eines Spinnengewebes hängen und richtete keinen weiteren Schaden mehr an.
Lange erzählte man sich, dass der Irgl sogar den Knödel wieder holte, fest stand aber, dass er zeitlebens nie mehr über Gottes Gaben lästerte.
Quellen
- nacherzählt von Walter Bastl, ÖAV Haus im Ennstal