Sitzinger: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
 
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Im Jahre [[1552]] erwarb der Gewerke  Lukas Sitzinger aus Nürnberg im  [[Kupferbergbau Walchen]]  Schürfrechte und investierte für die  rationellere Erzgewinnung und  eine damit verbundene Verbesserung der  technischen Anlagen viel Kapital. Nach dem Tod Lukas Sitzingers 1560  übernahmen dessen Söhne Lukas und  Hans die [[Öblarn]]er Berganteile. Die  Brüder Sitzinger erweiterten ihre Schurfrechte auch auf das [[Schladming]]er [[Obertal]], womit die Zeit einer  bergbautechnischen Zusammenarbeit zwischen Öblarn und Schladming begann, die rund 300 Jahre währte und die beide Orte in guten und schlechten  Zeiten in wirtschaftliche Abhängigkeit voneinander brachte.  
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Im Jahre [[1552]] erwarb der Gewerke  Lukas Sitzinger aus Nürnberg (verheiratet mit Ester Fuggerin<ref>Quelle [http://www.sixbid.com/browse.html?auction=725&category=15999&lot=721638 www.sixbid.com]</ref>) im  [[Kupferbergbau Walchen]]  Schürfrechte und investierte für die  rationellere Erzgewinnung und  eine damit verbundene Verbesserung der  technischen Anlagen viel Kapital. Nach dem Tod Lukas Sitzingers 1560  übernahmen dessen Söhne Lukas II. und  Hans die [[Öblarn]]er Berganteile. Die  Brüder Sitzinger erweiterten ihre Schurfrechte auch auf das [[Schladming]]er [[Obertal]], womit die Zeit einer  bergbautechnischen Zusammenarbeit zwischen Öblarn und Schladming begann, die rund 300 Jahre währte und die beide Orte in guten und schlechten  Zeiten in wirtschaftliche Abhängigkeit voneinander brachte.
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Über Lukas Sitzinger II. (* [[18. September]] [[1556]]) weiß man aufgrund einer Notiz  in einer  umfangreichen Genealogie, die sich in der  Handschriftensammlung des Staatsarchives  Nürnberg  befindet, etwas mehr. 1581 heiratete er Judith  Schlaher von Minckau. 1606 verzichtete er auf sein Nürnberger Bürgerrecht, nachdem er [[1605]] von Erzherzogs Ferdinand I. zum  Oberstbergmeister in der Steiermark  ernannt worden war („''Ipse renunciat  juri  civitatis 1606, factus prefectus metallicus Ferdinandi archiducis  Austriae in  Stiria''“ 4). Lukas Sitzinger besaß wie seine Vorfahren  Anteile am Kitzbüheler  Bergwerk, Öblarn und Schladming. Als er  Oberstbergmeister wurde, verkaufte er seine Anteile in Öblarn und Schladming. Eine letzte urkundliche Erwähnung der Sitzinger findet sich im Jahre 1609.
  
 
Dank der  Investitionen der Sitzinger war für den  Bergbau im  Schladminger Obertal und in Öblarn um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine Zeit der Blüte, die sich auch darin äußerte, dass das Berggericht  Schladming in den Jahren 1561 bis 1563 Einnahmen in der Höhe von 15.000  [[swiki:Gulden|Gulden]] verzeichnete.  
 
Dank der  Investitionen der Sitzinger war für den  Bergbau im  Schladminger Obertal und in Öblarn um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine Zeit der Blüte, die sich auch darin äußerte, dass das Berggericht  Schladming in den Jahren 1561 bis 1563 Einnahmen in der Höhe von 15.000  [[swiki:Gulden|Gulden]] verzeichnete.  
  
Nach  dem Tod der Brüder Sitzinger in den Jahren 1572 bzw. 1573 erbten die Söhne Lukas und Wilhelm, sowie die Tochter Ursula die Berganteile in  Schladming und Öblarn. Durch die Verehelichung Ursula  Sitzingers im Jahre 1583 mit Paul Behaim, einem Nürnberger Patriziersohn  und Mitglied  eines alten und berühmten Geschlechtes der freien  Reichsstadt erlebten die beiden Bergbaue im oberen [[Ennstal]] noch einmal  einen kurzfristigen  Aufschwung. Behaim reiste noch im Jahre seiner  Verehelichung nach Schladming und Öblarn, um sich persönlich über die  Möglichkeiten einer  Intensivierung der Bergbaubetriebe zu informieren.  
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Nach  dem Tod der Brüder Sitzinger in den Jahren 1572 bzw. 1573 [diese Jahreszahlen können nicht stimmen!] erbten die Söhne Lukas und Wilhelm, sowie die Tochter Ursula die Berganteile in  Schladming und Öblarn. Durch die Verehelichung Ursula  Sitzingers im Jahre 1583 mit Paul Behaim, einem Nürnberger Patriziersohn  und Mitglied  eines alten und berühmten Geschlechtes der freien  Reichsstadt erlebten die beiden Bergbaue im oberen [[Ennstal]] noch einmal  einen kurzfristigen  Aufschwung. Behaim reiste noch im Jahre seiner  Verehelichung nach Schladming und Öblarn, um sich persönlich über die  Möglichkeiten einer  Intensivierung der Bergbaubetriebe zu informieren.  
  
== Quelle ==
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== Quellen ==
 
* [[Heimatkundliche Blätter von Schladming]], Nr. 21, April 1993, Beitrag von [[Walter Stipperger]]
 
* [[Heimatkundliche Blätter von Schladming]], Nr. 21, April 1993, Beitrag von [[Walter Stipperger]]
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* [http://www.sagen.at/doku/bergbau/Bergbau_Schladming.html www.sagen.at]
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== Fußnote ==
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[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]

Version vom 18. September 2013, 07:58 Uhr

Sitzinger war ein Gewerkegeschlecht aus Nürnberg, Bayern, die im Bergbau Schladming - Öblarn eine bedeutende Rolle gespielt hatten.

Geschichte

Im Jahre 1552 erwarb der Gewerke Lukas Sitzinger aus Nürnberg (verheiratet mit Ester Fuggerin[1]) im Kupferbergbau Walchen Schürfrechte und investierte für die rationellere Erzgewinnung und eine damit verbundene Verbesserung der technischen Anlagen viel Kapital. Nach dem Tod Lukas Sitzingers 1560 übernahmen dessen Söhne Lukas II. und Hans die Öblarner Berganteile. Die Brüder Sitzinger erweiterten ihre Schurfrechte auch auf das Schladminger Obertal, womit die Zeit einer bergbautechnischen Zusammenarbeit zwischen Öblarn und Schladming begann, die rund 300 Jahre währte und die beide Orte in guten und schlechten Zeiten in wirtschaftliche Abhängigkeit voneinander brachte.

Über Lukas Sitzinger II. (* 18. September 1556) weiß man aufgrund einer Notiz in einer umfangreichen Genealogie, die sich in der Handschriftensammlung des Staatsarchives Nürnberg befindet, etwas mehr. 1581 heiratete er Judith Schlaher von Minckau. 1606 verzichtete er auf sein Nürnberger Bürgerrecht, nachdem er 1605 von Erzherzogs Ferdinand I. zum Oberstbergmeister in der Steiermark ernannt worden war („Ipse renunciat juri civitatis 1606, factus prefectus metallicus Ferdinandi archiducis Austriae in Stiria“ 4). Lukas Sitzinger besaß wie seine Vorfahren Anteile am Kitzbüheler Bergwerk, Öblarn und Schladming. Als er Oberstbergmeister wurde, verkaufte er seine Anteile in Öblarn und Schladming. Eine letzte urkundliche Erwähnung der Sitzinger findet sich im Jahre 1609.

Dank der Investitionen der Sitzinger war für den Bergbau im Schladminger Obertal und in Öblarn um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine Zeit der Blüte, die sich auch darin äußerte, dass das Berggericht Schladming in den Jahren 1561 bis 1563 Einnahmen in der Höhe von 15.000 Gulden verzeichnete.

Nach dem Tod der Brüder Sitzinger in den Jahren 1572 bzw. 1573 [diese Jahreszahlen können nicht stimmen!] erbten die Söhne Lukas und Wilhelm, sowie die Tochter Ursula die Berganteile in Schladming und Öblarn. Durch die Verehelichung Ursula Sitzingers im Jahre 1583 mit Paul Behaim, einem Nürnberger Patriziersohn und Mitglied eines alten und berühmten Geschlechtes der freien Reichsstadt erlebten die beiden Bergbaue im oberen Ennstal noch einmal einen kurzfristigen Aufschwung. Behaim reiste noch im Jahre seiner Verehelichung nach Schladming und Öblarn, um sich persönlich über die Möglichkeiten einer Intensivierung der Bergbaubetriebe zu informieren.

Quellen

Fußnote