Schladminger Gletscher: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Zeit um 1850 betrug seine Eisfläche laut [[Friedrich Simony]] knapp 199 Hektar. Anhand von modernen Kartenmaterialien, den Endmoränen von 1850 und Simonys Bild von 1840 können wir für diese Zeit aber eine Fläche von etwa 3,2 km² annehmen. In diese Flächenangabe sind auch die Eisflächen zwischen [[Mitterstein]], 2 417 m ü. A. und [[Hoher Gjaidstein|Hohem Gjaidstein]] 2 794 m ü. A. einbezogen worden. Der [[Gletscher]] wies damals nach Simonys Angaben eine Länge von 2,2 km auf und ragte über den von ihm angeschobenen Moränenwall auf die [[Auf dem Stein|Hochfläche auf dem Stein]] hinaus. Damals wurde auch der tiefste Punkt, den der Gletschers erreichte, von Simony mit 2 170 m ü. A. angegeben. In diesem [[Kar]] wurde in den [[1980er]] Jahren die Talstation eines Sesselliftes für den Sommerskilauf errichtet. | In der Zeit um 1850 betrug seine Eisfläche laut [[Friedrich Simony]] knapp 199 Hektar. Anhand von modernen Kartenmaterialien, den Endmoränen von 1850 und Simonys Bild von 1840 können wir für diese Zeit aber eine Fläche von etwa 3,2 km² annehmen. In diese Flächenangabe sind auch die Eisflächen zwischen [[Mitterstein]], 2 417 m ü. A. und [[Hoher Gjaidstein|Hohem Gjaidstein]] 2 794 m ü. A. einbezogen worden. Der [[Gletscher]] wies damals nach Simonys Angaben eine Länge von 2,2 km auf und ragte über den von ihm angeschobenen Moränenwall auf die [[Auf dem Stein|Hochfläche auf dem Stein]] hinaus. Damals wurde auch der tiefste Punkt, den der Gletschers erreichte, von Simony mit 2 170 m ü. A. angegeben. In diesem [[Kar]] wurde in den [[1980er]] Jahren die Talstation eines Sesselliftes für den Sommerskilauf errichtet. | ||
Version vom 4. Dezember 2019, 20:01 Uhr
Lage des Schladminger Gletschers auf Googlemaps |
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Der Schladminger Gletscher ist nach dem Hallstätter Gletscher und dem Gosaugletscher der drittgrößte Gletscher des Dachsteingebirges.
Allgemeines
Er hängt im Gjaidsteinsattel, 2 647 m ü. A., mit dem Hallstätter Gletscher zusammen und zieht unterhalb der Nordabstürze des Großen Koppenkarsteins gegen Osten bis 2 430 m ü. A. hinab.
Geschichte
In der Zeit um 1850 betrug seine Eisfläche laut Friedrich Simony knapp 199 Hektar. Anhand von modernen Kartenmaterialien, den Endmoränen von 1850 und Simonys Bild von 1840 können wir für diese Zeit aber eine Fläche von etwa 3,2 km² annehmen. In diese Flächenangabe sind auch die Eisflächen zwischen Mitterstein, 2 417 m ü. A. und Hohem Gjaidstein 2 794 m ü. A. einbezogen worden. Der Gletscher wies damals nach Simonys Angaben eine Länge von 2,2 km auf und ragte über den von ihm angeschobenen Moränenwall auf die Hochfläche auf dem Stein hinaus. Damals wurde auch der tiefste Punkt, den der Gletschers erreichte, von Simony mit 2 170 m ü. A. angegeben. In diesem Kar wurde in den 1980er Jahren die Talstation eines Sesselliftes für den Sommerskilauf errichtet.
Der Gletscher reichte im Osten von den Wänden des Großen Koppenkarsteins bis zu den Wänden des Hohen Gjaidsteins. Der Gipfel des Mittersteins, 2 417 m ü. A., ragte gerade noch aus den Eismassen empor.
Heute
Heute sind nur noch 33 % der einstigen Fläche des Gletschers erhalten, das sind etwa 0,95 km², die sich noch weiter verringern werden, wenn das derzeitige Klimaoptimum anhält und die Verschmutzung des Gletschers fortschreitet. Die Abschmelzgeschwindigkeit des Schladminger Gletschers nimmt andererseits aber zunehmend ab, da sein unterer Rand nunmehr bereits eine Höhe von 2 430 m ü. A. erreicht hat und in dieser Höhenlage niedrigere Temperaturen herrschen. Wegen seiner geringen Mächtigkeit von wenigen Metern unterhalb von 2 550 m ü. A. wird das Eis des Gletschers dem vorherrschenden Klima jedoch nicht mehr lange Stand halten können und in den nächsten Jahren abschmelzen. Bereits jetzt beginnt im östlichen Bereich unter der Nordwandwand des Koppenkarsteins auf 2 555 m ü. A. eine Felseninsel größeren Ausmaßes auszuapern.
Fremdenverkehr
Durch die Dachstein Gletscherbahn auf den Hunerkogel ist es möglich fast das ganze Jahr Ski zu fahren. Es gibt einen Doppelsessellift, vier Schlepplifte mit vier Pisten und einen Funpark für Freestyler. Zusätzlich gibt es eine drei Kilometer lange Langlaufloipe, die auch gerne von internationalen Teams zum Konditionstraining in großer Höhe genutzt wird.
Gletscherbericht
Durchgeführt vom Österreichischen Alpenverein
Berichtszeitraum | Änderung |
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2009 / 2010 | - 1 m [1] |
2008 / 2009 | - 1.8 m [2] |
Bilder
- Schladminger Gletscher – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Quellen
- www.anisa.at
- www.planai.at
- Alpenvereinsführer Dachstein Ost
- Alpenvereinskarte 14 - Dachsteingebirge, ISBN 3-928777-27-0
- Mandl, F.. Der Schladminger Gletscher. In: Mandl-Neumann, H. & Graf, G. (lekt., 2006). Alpen. Archäologie, Geschichte, Gletscherforschung, 228-235. Haus i. E.: ANISA