Heinrich Daum: Unterschied zwischen den Versionen
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− | ''Am 24. wurde der Knabe um 10 h Vormitt. vom Leitgab, der von frühem Morgen unter unsagbaren Strapazen die Suche nach dem Burschen fortgesetzt hatte, gefunden. Der rechte Fuß war zweimal gebrochen, das Nasenbein war ein, am Kopfe eine große, tiefe Wunde, der ganze Körper, voll blauer Flecke, wies viele Verletzungen auf, auch waren schon überall die Fliegenmaden dabei. Beim Abstürzen hatte es ihm Rock, Weste u. Rucksack vom Leibe gerissen. Die erste Nacht (vom 22. auf 23./8) hatte es ununterbrochen geregnet, die zweite hatte es Reif; man konnte nur von Wunder reden, daß er noch am Leben war. Leitgab verband ihn, trug ihn zur Almhütte u. zu Tal, von dort wurde er mit Wagen heraus u. heimgeführt. Beim Herausführen wurde der Arme wiederholt bewußtlos. Man fuhr mit dem Wagen zur Haustür, wo ich die 3 Hl. Sakr. spendete u. die General-Abs. erteilte. Der Arme lag mit Tüchern über u. = verbunden im Wagen, konnte nur ganz still reden, der Fuß hoch angeschwollen u. schwarz bereits – eine Rettung schien mir ausgeschlossen. Die ganze folgende Nacht jammerte er vor Schmerz, Dr. Scharzenberger leistete ihm die erste Hilfe, dann wurde er vom vg Leitgab nach Salzburg St. Johannsspit. gebracht, von wo er nach 6 Wochen abgeholt wurde. Heute ist derselbe vollständig geheilt u. gesund! | + | ''Am 24. wurde der Knabe um 10 h Vormitt. vom Leitgab, der von frühem Morgen unter unsagbaren Strapazen die Suche nach dem Burschen fortgesetzt hatte, gefunden. Der rechte Fuß war zweimal gebrochen, das Nasenbein war ein, am Kopfe eine große, tiefe Wunde, der ganze Körper, voll blauer Flecke, wies viele Verletzungen auf, auch waren schon überall die Fliegenmaden dabei. Beim Abstürzen hatte es ihm Rock, Weste u. Rucksack vom Leibe gerissen. Die erste Nacht (vom 22. auf 23./8) hatte es ununterbrochen geregnet, die zweite hatte es Reif; man konnte nur von Wunder reden, daß er noch am Leben war. Leitgab verband ihn, trug ihn zur [[Almhütte]] u. zu Tal, von dort wurde er mit Wagen heraus u. heimgeführt. Beim Herausführen wurde der Arme wiederholt bewußtlos. Man fuhr mit dem Wagen zur Haustür, wo ich die 3 Hl. Sakr. spendete u. die General-Abs. erteilte. Der Arme lag mit Tüchern über u. = verbunden im Wagen, konnte nur ganz still reden, der Fuß hoch angeschwollen u. schwarz bereits – eine Rettung schien mir ausgeschlossen. Die ganze folgende Nacht jammerte er vor Schmerz, Dr. Scharzenberger leistete ihm die erste Hilfe, dann wurde er vom vg Leitgab nach Salzburg [[swiki:Landeskrankenhaus Salzburg|St. Johannsspit.]] gebracht, von wo er nach 6 Wochen abgeholt wurde. Heute ist derselbe vollständig geheilt u. gesund! |
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In einem Brief des Matthäus Hofer, Besitzer des Anwesens vlg. [[Leitgabhof|Leitgab]] in Kleinsölk an die Pfarre Kleinsölk, schildert dieser die Ereignisse. | In einem Brief des Matthäus Hofer, Besitzer des Anwesens vlg. [[Leitgabhof|Leitgab]] in Kleinsölk an die Pfarre Kleinsölk, schildert dieser die Ereignisse. | ||
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Version vom 1. Juni 2020, 06:57 Uhr
Heinrich Daum (* 1. Juli 1908 in Kleinsölk; † 27. März 1989) war Besitzer des Anwesens vlg. Hopfgartner in Kleinsölk.
Leben
Am 22. August 1923 stürzte er beim Edelweißpflücken in der Stummeralm ab und wurde schwer verletzt.
Chronik der Pfarre Kleinsölk aus dem Jahr 1923
Zitiert in Originalschreibweise von damals:
[22/VIII Heinrich Daum abgestürzt] Am 24. August wurde Heinrich Daum, hier geb. am 1. Juli 1908, versehen und zwar – vor der Pfarrhaus-Tür! Der genannte war Viehhalter in der Stummer-Alm beim vg Leitgab u. begab sich den 22. Aug. 1923 um 2 h nachm. in die Monerkar=Rinn, um Edelweiß zu pflücken. Dabei stürzte derselbe ab, kollerte (nach Angabe des vg Leitgab in Reit) über 300 Schritt hinunter u. blieb bewußtlos liegen. Matthäus Hofer vg Leitgab, der erst am 23. um 4 h nachm. diesen Unfall erfuhr, gieng sofort mit 2 Leuten auf die Suche, mit Laternen wurde in der Nacht nach dem Verlorenen gesucht, doch vergebens.
Am 24. wurde der Knabe um 10 h Vormitt. vom Leitgab, der von frühem Morgen unter unsagbaren Strapazen die Suche nach dem Burschen fortgesetzt hatte, gefunden. Der rechte Fuß war zweimal gebrochen, das Nasenbein war ein, am Kopfe eine große, tiefe Wunde, der ganze Körper, voll blauer Flecke, wies viele Verletzungen auf, auch waren schon überall die Fliegenmaden dabei. Beim Abstürzen hatte es ihm Rock, Weste u. Rucksack vom Leibe gerissen. Die erste Nacht (vom 22. auf 23./8) hatte es ununterbrochen geregnet, die zweite hatte es Reif; man konnte nur von Wunder reden, daß er noch am Leben war. Leitgab verband ihn, trug ihn zur Almhütte u. zu Tal, von dort wurde er mit Wagen heraus u. heimgeführt. Beim Herausführen wurde der Arme wiederholt bewußtlos. Man fuhr mit dem Wagen zur Haustür, wo ich die 3 Hl. Sakr. spendete u. die General-Abs. erteilte. Der Arme lag mit Tüchern über u. = verbunden im Wagen, konnte nur ganz still reden, der Fuß hoch angeschwollen u. schwarz bereits – eine Rettung schien mir ausgeschlossen. Die ganze folgende Nacht jammerte er vor Schmerz, Dr. Scharzenberger leistete ihm die erste Hilfe, dann wurde er vom vg Leitgab nach Salzburg St. Johannsspit. gebracht, von wo er nach 6 Wochen abgeholt wurde. Heute ist derselbe vollständig geheilt u. gesund!
Brief des Matthäus Hofer
In einem Brief des Matthäus Hofer, Besitzer des Anwesens vlg. Leitgab in Kleinsölk an die Pfarre Kleinsölk, schildert dieser die Ereignisse.
Quellen
- Pfarrchronik von Kleinsölk