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Schon um den [[25. April]] [[1945]] herum, muss es gewesen sein, da kamen bei uns, in der [[Gasthof Dachsteinblick|Jausenstation „Dachsteinblick“]] vlg. Ebner in Wörschachwald (damals Gemeinde [[Pürgg]]) in 1 050 [[M ü. A.|Meter Seehöhe]] so gegen den Abend, immer wieder Soldaten von [[Lessern]] oder Pürgg herauf und haben um etwas zu essen und um eine Schlafstelle gebeten.
 
Schon um den [[25. April]] [[1945]] herum, muss es gewesen sein, da kamen bei uns, in der [[Gasthof Dachsteinblick|Jausenstation „Dachsteinblick“]] vlg. Ebner in Wörschachwald (damals Gemeinde [[Pürgg]]) in 1 050 [[M ü. A.|Meter Seehöhe]] so gegen den Abend, immer wieder Soldaten von [[Lessern]] oder Pürgg herauf und haben um etwas zu essen und um eine Schlafstelle gebeten.
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Zum Essen gab es bei uns zu dieser Zeit auch nur sehr wenig, aber schlafen im Heu in der Tenne, das hat mein Vater, selber 50 % Kriegsinvalide aus dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], den Männern immer angeboten. Die Großmutter suchte etwas zum Trinken und wenn sonst gar nicht`s da war, ein paar Eier oder Erdäpfel konnte sie doch finden und verabreichen. In der Früh, wenn wir zur Schule gingen, waren die Soldaten schon wieder weg. Niemand wusste wohin, welchen Weg sie auf der Flucht vor den Amerikanern oder Russen, aber auch vor den eigenen fanatischen [[Nationalsozialismus|Nazis]], eingeschlagen haben. Viele Möglichkeiten gab es ja von uns aus nicht, zurück ins [[Ennstal|Tal]] ging ja nicht, also war nur eine Richtung möglich, nämlich die über die [[Alm]]en und Berge in Richtung [[Oberösterreich|Ober]]-, [[Niederösterreich|Nieder-Österreich]] und vielleicht nach Wien? Die meisten waren Wiener.
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Zum Essen gab es bei uns zu dieser Zeit auch nur sehr wenig, aber schlafen im Heu in der Tenne, das hat mein Vater, selber 50 % Kriegsinvalide aus dem [[Ersten Weltkrieg]], den Männern immer angeboten. Die Großmutter suchte etwas zum Trinken und wenn sonst gar nicht`s da war, ein paar Eier oder Erdäpfel konnte sie doch finden und verabreichen. In der Früh, wenn wir zur Schule gingen, waren die Soldaten schon wieder weg. Niemand wusste wohin, welchen Weg sie auf der Flucht vor den Amerikanern oder Russen, aber auch vor den eigenen fanatischen [[Nationalsozialismus|Nazis]], eingeschlagen haben. Viele Möglichkeiten gab es ja von uns aus nicht, zurück ins [[Ennstal|Tal]] ging ja nicht, also war nur eine Richtung möglich, nämlich die über die [[Alm]]en und Berge in Richtung [[Oberösterreich|Ober]]-, [[Niederösterreich|Nieder-Österreich]] und vielleicht nach Wien? Die meisten waren Wiener.
    
So kam eines Abends auch ein Soldat mit einem Pferd herauf. Das schwarze, etwas klein geratene Tier trug am Rücken die Habseligkeiten des Soldaten und auch er wollte nur bei uns, mitsamt den Pferd, übernachten und dann am nächsten Tag, weiter über die Almen in Richtung Wien, flüchten. Mein Vater hat den unerfahrenen Mann vor den Tücken der Berge gewarnt. Da oben liegt noch mehr als ein Meter Schnee, da gibt es keine Bauern mehr zum Übernachten, kein Futter für dein Pferd, das geht einfach schief!
 
So kam eines Abends auch ein Soldat mit einem Pferd herauf. Das schwarze, etwas klein geratene Tier trug am Rücken die Habseligkeiten des Soldaten und auch er wollte nur bei uns, mitsamt den Pferd, übernachten und dann am nächsten Tag, weiter über die Almen in Richtung Wien, flüchten. Mein Vater hat den unerfahrenen Mann vor den Tücken der Berge gewarnt. Da oben liegt noch mehr als ein Meter Schnee, da gibt es keine Bauern mehr zum Übernachten, kein Futter für dein Pferd, das geht einfach schief!