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Version vom 4. April 2013, 21:05 Uhr
Ortsansicht | |
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Politischer Bezirk: | Liezen (LI) |
Fläche: | 37,19 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 32′ N, 14° 16′ O |
Höhe: | 750 - 900 m ü. A. |
Einwohner: | 1 667 (1. Jänner 2012) |
Postleitzahl: | 8903 |
Gemeindekennziffer: | 6 12 22 |
Gliederung: | wzei Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | Lassing 5 8903 Lassing |
Offizielle Website: | www.lassing.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Friedrich Stangl (ÖVP) |
Gemeinderat: | 15 Mitglieder: 9 ÖVP, 4 FPÖ, 2 SPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Jahr | Bevölkerung |
1869 | 1 950 |
1880 | 1 933 |
1890 | 1 708 |
1900 | 1 232 |
1910 | 1 185 |
1923 | 1 125 |
1934 | 1 272 |
1939 | 1 415 |
1951 | 1 542 |
1961 | 1 641 |
1971 | 1 662 |
1981 | 1 761 |
1991 | 1 910 |
2001 | 1 852 |
2011 | 1 703 |
2012 | 1 667 |
Lassing ist eine Gemeinde im Bezirk Liezen, etwa acht Kilometer südlich der Bezirkshauptstadt Liezen gelegen.
Geografie
Geografische Lage
Lassing liegt in einem Verbindungstal vom Enns- ins Paltental, das sich ca. 15 km zwischen Wörschach und Rottenmann erstreckt.
Ortsteile
Die Gemeinde Lassing gliedert sich in die beiden Katastralgemeinden Lassing Schattseite (KG 67508) und Lassing Sonnseite (KG 67509), Grundbuch Bezirksgericht Liezen (ehemals Bezirksgericht Rottenmann).
Die Ortsteile der Gemeinde Lassing sind:
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Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Oppenberg, Aigen im Ennstal, Rottenmann, Liezen, Selzthal und Weißenbach bei Liezen
Geschichte
Frühgeschichte und Besiedlung
Ca. 3 000 v. Chr. Besiedelung im Tal durch einen Steinbeilfund beim vulgo Marl im Ortsteil Sonnberg belegt. Weitere Funde gab es auf dem Ödstein beim Ortsteil Stein. Vor der römischen Landnahme leben keltische Noriker im Ennstal.
Um Christi Geburt kommen die Römer in die Region und errichten unter anderem eine Straße, die über den Burgberg und den Mitterberg nach dem oberhalb von Liezen gelegenen römischen Lager Stiriarte führt. Aus dieser Zeit stammen ein Römerstein, der beim vulgo Scheriepl in Neusiedl gefunden wurde, ebenfalls stammt ein römisches Kapitell beim Moar zu Neusiedl aus dieser Zeit.
Auf dem Mitterberg im heutigen Ortsteil Spiegelsberg könnte ein Aussichtsturm gestanden haben, lat. „specula“ – Spiegelsberg.
Ab dem 7. Jahrhundert wird das Tal durch die Slawen besiedelt, kurz darauf auch von den Baiern, die beiden Gruppen leben lange Zeit nebeneinander im Tal.
Ortsname
Zum Namen Lassing gibt es zwei Erklärungsversuche, zum einen soll er vom slawischen „laz“ von "Rodung", "Gereut" stammen, zum anderen könnte er auch aus dem Wort (v)lasica – „bei den Walchen“ herkommen. Die Walchen waren ein romanisierter keltisch illyrischer Volksstamm. Dies würde auf eine Dorfstruktur schon vor den Römern hinweisen.
Lassing im Mittelalter
722 wird Karantanien, zu dem auch das Gebiet des Ennstales gehört, Bairisch, nachdem Herzog Tassilo III. die Mark unterwirft. 740 ruft der Slawenherzog Boruth die Baiern um Hilfe gegen die Awaren und unterwirft sich endgültig unter die bairische Oberherrschaft.Ab dem 9. Jahrhundert beginnt eine starke bairische Zuwanderung, im 13. Jahrhundert sind die slawischen Personennamen im Tal bereits verschwunden.
In einer Urkunde vom 9. Mai 1036 schenkt Kaiser Konrad II dem Erzbischof von Salzburg, Thietmar II. einen Großhof genannt „Lassinghof“ – „Laznichove“. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Lassing. Bei diesem Hof könnte es sich um den noch heute existierenden Schattnerhof im Kirchdorf handlen.
Im Ortsgebiet von Lassing sitzen zu dieser Zeit einige kleine Rittergeschlechter, welche aber mit der Zeit bald wieder verschwinden. Diese Freien sind neben den auf den beiden Burgen Strechau sitzenden, das Geschlecht der "Lassinger" welches im heutigen Kirchdorf ansässig ist, 1120 nennt es sich sogar "von Ennstal".
In Döllach lebt das Geschlecht der "von Döllach", in Gatschling das Geschlecht der "von Gotslarn" (Gatschling). Jedoch verschwinden diese bald wieder. Wichtiger ist etwa die Familie "von Stein", welche im heutigen Ortsteil Stein wahrscheinlich am heutigen Hof vulgo Diewald, sitzen. Sie kommen bis ins 15. Jahrhundert in Urkunden vor. Der wahrscheinlich Letzte des Geschlechtes schenkt seine Besitzungen zum Teil der Pfarre Lassing und der Stift Admont.
Lassing bis 1848
- 1516: Durch einen Großbrand wird das gesamte Dorf zerstört.
- 1596: Erste Erwähnung einer Schule in Lassing.
- 1818: Durch einen Blitzschlag wird die Pfarrkirche von Lassing beschädigt.
Beschreibung bei Göth 1843
1843 erscheint in Graz das Werk des Professors am Joanneum, Georg Göth - Das Herzogthum Steiermark; geographisch-statistisch-topographisch dargestellt in drei Bänden, im dritten Band wird der Judenburger Kreis zu dem das Ennstal gehörte, behandelt. Zu dieser Zeit bilden die Steuer-Gemeinden Lassing Sonnseite, Lassing Schattseite und Oppenberg den Bezirk Strechau. Im damaligen Gemeindegebiet von Lassing liegt die Salzstraße von Leoben nach Bad Aussee bzw. Salzburg, sie führt über die Röthlbrücke der Enns entlang bis zur Gemeindegrenze bei Versbichl. Weiters durchquert eine Bezirksstraße die Gemeinde, sie führt über den Burgberg bei der Burg Strechau in Richtung Irdning, später wird sie zur Reichsstraße. Nach Oppenberg führt ein Gemeindefahrweg über den Ortsteil Burgfried.
- Lassing Sonnseite
In der Gemeinde Lassing Sonnseite befinden sich rund 1073 Joch (618 Hektar) Waldungen, wovon 247 Joch (142 Hektar) Herrschaftswald, 520 Joch (rd. 300 ha) Staatswald sind, den Rest teilen sich die Bauern als Eigenwald. Am Treschmitzbach gibt es 2 Mautmühlen, 1 Hausmühle, 1 Hufschmiede und 1 Brettersäge. Der Kirchdorfbach treibt 1 Mautmühle mit 4 Gängen (Hauswaldmühle), 4 Hausmühlen und 1 Säge. Der Strechenbach der damals zur Gemeinde gehört treibt eine Hufschmiede und 1 Hausmühle. Zu dieser Zeit gibt es noch keine Brücke beim vulgo Überführer, dieser überführt mit einer Fähre die Reisenden und Tiere über die Enns nach Liezen. In dieser Katastralgemeinde 424 Männer und 447 Frauen, sie bewohnen 121 Häuser.
- Lassing Schattseite
Im Süden der Gemeinde beschriebt Göth das sogenannte Blasengebirge, mit den Namen der Erhöhungen: Oberberg und Hohe Trett, Trojachberg, Tröschnitzschlag, Kirchschlag, Asingerriedl, Habereralpe, Gsöllbach, Rinnerbach und Reinischkogel. Über den Oberberg führt ein häufig begangener Fußweg nach Oppenberg. Am Strechenbach lieg das stiftisch Admontische Hammerwerk Klamm, am Rohrachbach gibt es 3 Hausmühlen. Der Kirchbach treibt 2 Mautmühlen mit 6 Läufern, 1 Huf und Hackenschmiede, 1 Brettersäge und 1 Hausmühle. Am Treschmitzbach liegen 1 Hufschmiede, 2 Mautmühlen und 3 Sägen. Weiters gibt es das der Innerberger Hauptgewerkschaft gehörige Hammerwerk mit 2 Feuern in der Fuchslucken, welches der Hammerverwaltung in Donnersbach untersteht, es ist jedoch außer Betrieb. Das Hammerwerk in der Klamm untersteht der stiftisch admontischen Hammerverwaltung in Trieben und besteht aus 10 Feuern. Weiters gibt es 2 Kalkbrennereien und 2 Schottersteinbrüche für die Staatsstraße (Aerialstraße).
Einwohner hat die Katastralgemeinde 912, davon sind 438 männlich und 475 weiblich sie leben in 134 Häusern. In der Pfarre Lassing werden 48 eheliche und 19 uneheliche Geburten gezählt, weiters gibt es 6 Trauungen und 55 Sterbefälle.
In Lassing Kirchdorf existiert eine Pfarrschule, in Döllach eine Gemeindeschule, welche zusammen von 130 Schülern besucht werden. 2 Lehrer unterrichten an den Schulen und werden aus Lokalquellen, Sammlungen, Stolargebühren der Pfarre und durch Schulgeld erhalten. Die Pfarre verfügt über ein Armenistitut zur Erhaltung der Dorfarmen. Im Ort leben 1 Chirurg, 1 Hebamme und der Bezirks-Abdecker.
Lassing bis 1990
Lassing nach dem Brand von 1929 | |
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- 1849: Durch das Gemeindegesetz werden die Gemeinden eigene Körperschaften. Aus den Steuergemeinden werden Ortsgemeinden mit einem Ortsvorsteher und einem Gemeindeausschuss. In Lassing entstehen zwei Katastralgemeinden Schattseite und Sonnseite.
- 1895: Oberlehrer Christian Wolf gründete den Spar- und Vorschusskassenverein Lassing nach Raiffeisen, welcher später zur Raiffeisenbank Liezen wurde.
- 1929 Ein Großbrand vernichtet mehrere Gebäude im Ortskern von Lassing-Kirchdorf
Lassing heute
- 1992: Es fand eine Ausstellung unter den Namen „Glaube und Macht“ auf der Burg Strechau statt.
- 1995: Die Kläranlage Lassing wird in Döllach in Betrieb genommen.
- 17. Juli 1998: Lassing wird vom schwersten Grubenunglück in der Nachkriegszeit erschüttert. Bei diesem Unglück verlieren zehn Bergarbeiter ihr Leben, um einen ihrer Kollegen zu retten.
- 1999: Die Gemeinde ist nun auch im Internet vertreten.
Religionen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Pfarrkirche Lassing
- Hauptartikel: Pfarrkirche Lassing
Die im gotischen Stil erbaute und mit Barock ausgestattete Kirche stammte etwa aus der Zeit um 1515. An den Wänden befinden sich Malereien des Heiligen Christophorus und des Jüngsten Gerichts. Im Gewölbe des Altarraums sind der Heilige Apostel Jakobus und der Heilige Sebastian abgebildet. In der gesamten Pfarrkirche finden sich noch weitere Abbildungen von Heiligen, darunter befindet sich die Heilige Maria Magdalena, die Heilige Babara, der Heilige Nikolaus, der Heilige Augustinus und der Heilige Michael.
Burg Strechau
- Hauptartikel: Burg Strechau
Die Burg Strechau gilt als zweitgrößte Burg in der Steiermark und wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem Renaissanceschlossumgebaut. Im Jahr 1979 ließ der Besitzer Harald Boesch das Schloss sanieren und öffnete es für kulturelle Anlässe. Seitdem werden in der Burg Lesungen, Konzerte, Symposien und gesellige Veranstaltungen durchgeführt. Auch Führungen durch das Schloss werden angeboten.
Vereine
In der Gemeinde gibt es folgende Vereine:
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Vereinsgründungen:
- 1875 wird nach der Überlieferung der Musikverein Lassing gegründet. 1879 findet sich der erste Eintrag in den Verkündbüchern der Pfarre
- 1886 wird der "Feuerwehr Club Döllach" in der Gemeinde Lassing durch den Döllacher Oberlehrer Christian Wolf gegründet
- 1889 wird der Kameradschaftsbund als "Militär-Veteranen- und Unterstützungsverein" gegründet. Er errichtete auch die beiden Kriegerdenkmäler im Ort
- 1894 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lassing. Wahrscheinlich hat bereits um 1875 eine solche bestanden, jedoch nicht als Verein. Gründer ist der damalige Oberlehrer Christian Wolf.
- um 1890 besteht auch ein "Schützenverein" Lassing
- 1920 wird eine Sängerrunde ins Leben gerufen, die heutige Chorgemeinschaft Lassing, die aus dem Kirchenchor entstanden ist, setzt diese Tradition fort
- 1923 wird in Döllach der Trachtenverein "Hochtreter z' Lassing" gegründet. 1962 findet die Wiedergründung des Vereines statt.
- 1949 entsteht in Lassing eine Landjugend
- 1966 gründet sich der Eisschützenverein "Stock auf" Lassing
- 1967 wird der Sportverein Lassing gegründet
- 1978 wird der Tennisclub Lassing ins Leben gerufen
- 1982 erfolgt die Gründung des "Ersten Armbrustschützenvereines Lassing"
Wirtschaft und Infrastruktur
Landwirtschaft
Seit der Besiedelung des Tales wurde hier Landwirtschaft betrieben. Durch die Franken kam das System der „Mayerhöfe“ in die Region. Ein Mayerhof war ein Großhof, der in Huben unterteilt wurde, diese wiederum in Lehen oder „Lechen“. Aus der Mayerhofstruktur entstanden später die typischen Weiler wie Wieden oder Neusiedl.
Die Huben und Lehen hatten selbst nur Kleintierhaltung wie Schweine und Gänse und wurden von Grundholden bewirtschaftet. Erst später wurden auch die Mayerhöfe selbst an Bauern vergeben und nicht mehr von der Herrschaft bewirtschaftet. Später kamen auch noch Höfe dazu die hauptsächlich der Tierhaltung gewidmet waren dazu, die so genannten Schweigen.
Eine weitere Hofeinheit war ein sogenannter Stadelhof lat. „curtes stabolaria“, dieser befand sich in Gebieten mit Getreideanbau und war ebenfalls von kleineren Huben umgeben. Als Beispiel im Gemeindegebiet von Lassing ist der Ortsteil Treschmitz zu nennen mit dem vulgo Treschmitzer als Stadelhof.
Um 1200 kann man davon ausgehen, dass die Bauernschaft als eine einheitliche Gruppe in der Gemeinde lebt, sie ist zwar rechtlich von der Herrschaft abhängig, jedoch wirtschaftlich durchaus eigenständig.
Bis in das 13. Jahrhundert ist die Freistift die häufigste Besitzform, der Grundherr kann den Bauern jederzeit an- oder abstiften. In frühester Zeit wird ein Hof nur auf ein Jahr vergeben, später wird dies durch das Leibgedinge abgelöst – ein Hof gehört für eine Lebenszeit dem darauf sitzenden Bauern.
Die Grundherrschaften existieren bis 1848, in der Gemeinde Lassing sind die am meisten begüterten Herrschaften, die Herrschaft Strechau, Friedstein und das Stift Rottenmann. Im Gegensatz zu den Bauern im benachbarten Paltental und in Oppenberg, gehörten die Waldungen nur zum Teil zu den Bauerngütern, meist waren sie im Eigentumdes Staates (Aerar) oder der Innerberger Hauptgewerkschaft in Eisenerz. Die Almen und Zulehen der Lassinger Bauern lagen hauptsächlich in Oppenberg, der Strechen aber auch eine Ochsenalm in Bretstein (am Triebener Tauern) ist belegt.
In früherer Zeit wurde im Gemeindegebiet hauptsächlich Getreide angebaut. Durch die günstige Lage als Hochtal und geschützt vor dem Hochwasser der Enns, war das Lassinger Getreide bei den Bäckern im ganzen Bezirk gefragt, was den Bauern der Gemeinde einen gewissen Wohlstand brachte. Auch die Viehwirtschaft wurd schon früh betrieben, jedoch hauptsächlich zur Fleischerzeugung. Die heute vorherrschende intensive Milchwirtschaft kam erst Mitte des 20. Jahrhundert auf, obwohl bereits im Mittelalter Milchprodukte wie Käse produziert wurden.
Viele Bauern in der Gemeinde arbeiteten nebenbei als Salzfuhrleute für die Saline in Aussee oder verdingten sich nebenbei als Köhler für die Eisenindustrie um den Erzberg. Mit dem Bahnbau fällt diese Einnahmequelle weg.
1848 werden die Grundherrschaften aufgelöst und die Bauern Eigentümer ihres Besitzes. Es kommt zu einem regelrechten Bauernsterben, da viele mit der neu gewonnen Freiheit ohne den wirtschaftlichen Schutz der Herrschaft nicht umgehen können. 1868 fällt auch noch das Belastungsverbot für bäuerliche Liegenschaften und die Genehmigungspflicht bei bäuerlichem Besitzverkauf. Durch die Verschuldung kommt es zu häufigen Zwangsversteigerungen von Bauerngütern. Oft kaufen den Besitz wieder Bauern, die ihn dann zerstückeln und weiterverkaufen, sogenannte "Güterschlächter".
Im Ortsteil Burgfried wird durch den Wiener Industriellen Dr. Julius Hofmeier dadurch ein Gutsbetrieb aus ehemals insgesamt 18 eigenständigen Bauerngütern errichtet. Mit einem Gutshof beim vulgo Nichtl. Die meisten Güter verschwinden im Laufe der Jahre gänzlich.
1853 folgt die Verteilung des Waldes an die Bauern, der Wald auf dem Mitterberg wird sofort auf die ansässigen Bauern aufgeteilt, auf der Schattseite wird eine Waldgenossenschaft gegründet, die bis in die 1980er Jahre besteht und danach aufgelöst wird.
Viele Bauern übernehmen auch Almrechte, die in sogenannten Regulierungsvergleichen festgeschrieben werden. Meist verpflichtet sich die ehemalige Grundherrschaft gegenüber dem Bauern, ihm dieses Recht einzuräumen. Die Zahl der Tiere und sonstigen Rechte ist genau festgeschrieben. Da diese Rechte nicht verjähren und auf dem Besitz bestehen bleiben, müssen sie vom Grundeigentümer abgelöst werden. Viele Bauern lassen sich in den Jahren nach 1900 ihre Alm und Weiderechte ablösen oder verkaufen ihre Eigenalmen, die meist im Paltental, am Triebener Tauern, aber auch im Donnersbachtal gelegen sind.
Hinsichtlich der Arrondierung der bäuerlichen Wiesen im Gemeindegebiet ist anzumerken, dass diese bereits in den 1950er Jahren abgeschlossen ist.
Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert werden in der Gemeinde ausschließlich Murbodner Rinder, Ennstaler Bergschecken und Pinzgauer Rinder gezüchtet. Das ändert sich erst ab den 1950 Jahren, vor allem wegen der Umstellung auf intensive Milchwirtschaft. Heute sind es meist Fleckvieh, Braunvieh, aber auch Schwarzbunte Rinder.
Seit dem Beitritt zur EU haben auch in der Gemeinde einige Landwirte aufgegeben, die Umstellung von der Anbindhaltung zu Laufstallungen ist im Gange, was sich an der regen Bautätigkeit an Laufställen in der Gemeinde zeigt.
Gastronomie
Folgende Gasthäuser und Lokale gibt es heute in der Gemeinde: Gasthaus Langreiter, Gasthaus S`Kasi, Gasthaus Seerestaurant, Old Town Bar am See, Schupfers Mitterberghütte;
Um die Jahrhundertwende vom 19. auf das 20. Jahrhundert gab es im damaligen Lassinger Ortsgebiet folgende Gasthäuser:
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Ansässige Unternehmen
Folgende Unternehmen bieten in der Gemeinde Dienstleistungen bzw. Waren an: Kosmetik Pracher, Inhaberin Angelika Pracher, Mein Kaufhaus, Betreiberin Heidrun Friedrich, App GmbH, Raiffeisenbank Lassing, praktischer Arzt, V & S Planungs- U. BaugmbH, Mobile Holzsäge Schartner Heinz, Anton Speckmoser, KFZ Sachverständiger Friedrich Stangl, Holzschlägerung Johann Gaßner, Wärmeliefergemeinschaft Lassing, Verient Stahl Design GmbH (VSD), [TrinkT Getränke GmbH]], Personalberatung Prosys Gmbh, Werbeagentur und Tonstudio Gerald Holzinger, Keramikerin Sabine Spannring, Transporte Buchegger GesmbH, Neuwirth Vermietung GesnbR, Maschinenhandel PHS Gottfried Ploderer GmbH, Paltentaler Minerals GmbH & Co KG, Transporte Karl Eder, Modefriseur Ludwig Kögl;
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
Wappen
Die Steiermärkische Landesregierung hat mit Beschluss vom 22. Jänner 1962 der Gemeinde das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen[1]. Das Wappen ist als Schild dargestellt, dass schräg von der oberen linken Ecke, zur rechten unteren Seite mit einem schwarzen Strich geteilt ist. Im linken Feld des Schildes befindet sich auf grünen Hintergrund eine goldene Pilgermuschel, im rechten Feld auf goldenen Hintergrund befindet sich ein blauer Turm.
Weil die Gemeinde ursprünglich aus zwei getrennten Gemeinden bestand steht die goldene Hälfte des Wappens für Lassing – Sonnseite und die grüne Hälfte für die Teilgemeinde Lassing – Schattseite. Der Turm symbolisiert die Burg Strechau, die Muschel als das Zeichen des Hl. Jakob, die Kirche von Lassing.
Städtepartnerschaften
Die Gemeinde Lassing steht seit 1988 in einer Partnerschaft mit dem 1 575 km entfernten südfranzösischen Ort Luzenac.
Persönlichkeiten
- Dr. Friedrich Niederl, ehemaliger steirischer Landeshauptmann, geboren in Treglwang, verbrachte seine Kindheit in Lassing;
- Mag. Benedikt Schneider, Volkskundler, geboren in Liezen, verfasste u.a. das Buch "950 Jahre Lassing";
- Aqilinius Hirmer, Propst des Augustiner Chorherrenstiftes Rottenmann, legte 1711 sein Amt zurück und zog sich in die Katholische Pfarre Lassing zurück, in der er verstarb;
Ehrenbürger
- 1865: Dr. Joseph Ritter von Waser, Landtags und Reichsratsabgeordneter
- 1896: Mathias Grabner, Pfarrer
- 1911: Christian Wolf, Schulmeister, Bürgermeister
- 1931: Gustav Verient, Gemeindekassier
- 1970: Dr. Friedrich Niederl, steirischer Landeshauptmann
- 2002: Ökonomierat Alt. Bgm. Bernhard Zeiser
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Johann Dinawitzer (* 12. September 1884 in Lassing, † 28. August 1980 in Haus im Ennstal). Univ. Doz. Msgr. Dr., ein Ennstaler Geistlicher.
- Ernst Dreher († 26. Juli 1934 am Pyhrnpass), aufständischer Nationalsozialist, wurde beim Juliputsch 1934 am Pyhrnpass erschossen, sog. "Blutzeuge" der nationalsozialistischen Bewegung;
- Hans Hofmann von Grünbühel und Strechau, (* um 1492; † 1564 auf Burg Strechau), Schatzmeister;
- Jakob Legensteiner (* 1801, † 1858), Abgeordneter des Bauernstandes zum Steiermärkischen Landtag nach der Revolution von 1848, lebte später in Sankt Lorenzen im Paltental.
Bildergalerie
Quellen
- Benedikt Schneider 950 Jahre Lassing, 1986
- Franz Wohlgemuth Geschichte der Pfarre Gaishorn und des Paltentales. Röm.-kath. Pfarramt Gaishorn, Gaishorn 1955.
- Gemeindearchiv Gemeinde Lassing
- Offizieller Webauftritt "Lassing"
- ↑ Quelle www.verwaltung.steiermark.at
Weblinks
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