Advent: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. November 2016, 11:12 Uhr

Im Ennstal ist die Zeit vom ersten Adventsonntag bis zum Heiligen Abend - der Advent - noch eine Zeit mit besonders vielen Bräuchen, die in einzelnen Ortschaften und Seitentälern in nur geringfügigen Abweichungen seit vielen Generationen gepflogen werden.

Adventsonntage

An den vier Sonntagen gehen die Gläubigen in die Kirche zur Messe. In Gröbming wurde früher dabei nicht nur das lila Messgewand getragen, sondern früher auch der Hochaltar zu beiden Seiten des Tabernakels mit blauen Tüchern verdeckt. Seit dem Zweiten Weltkrieg hängt auch ein riesiger Adventkranz in jeder Kirche von der Decke, von dessen dicken, weißen Kerzen, an jedem Sonntag eine mehr entzündet wird.

Rorate

Die Roraten sind besondere Votivmessen an den Wochentagen im Advent, die trotz eisiger Kälte und Schnee in den frühen Morgenstunden von den katholischen Gläubigen besucht werden.

Adventkranz

Der Adventkranz wird aus Tannenreisig gebunden und nach eigenem Gutdünken geschmückt. Vorwiegend werden rote oder weiße Kerzen und Maschen, dazu Zapfen und Misteln verwendet. Der Kranz oder zumindest die Kerzen werden in der Kirche gesegnet.

In manchen Familien hat sich noch der alte Brauch erhalten, dass auf den Adventkranz drei lila und eine rosa Kerze gesteckt werden. Die rosa Kerze zeigt den dritten Adventsonntag an. Der Kranz wird mit roten Bändern an der Decke oder auf einem kleinen Tischständer befestigt. Manchmal liegt er auch auf einem großen Teller in der Tischmitte.

Adventfeier

An jedem Adventsamstag oder-Sonntag werden in den Familien nachmittags die Kerzen auf dem Kranz entzündet. Es wird dabei musiziert, gesungen, vorgelesen und auch vielfach ein Vaterunser gebetet. Dazu gibt es das erste Kletzenbrot mit Butter und ab 17. Dezember das erste Weihnachtsgebäck. In Kleinsölk haben befragte Familien erzählt, dass das Kletzenbrot erst am Heiligen Abend auf den Tisch kommt. Bei den Adventfeiern gibt es eine andere gute Jause.

Adventkalender

Es ist der jüngste Brauch in der Adventzeit und wird besonders von den Kindern jeder Altersstufe gerne gehalten. Jeden Tag vom 1. bis 24. Dezember wird ein Türchen auf dem Kalender geöffnet, manchmal kann auch eine Süßigkeit enthalten sein oder eine andere kleine Überraschung. Der Zweck ist, dass den Kindern die Wartezeit bis zum Christkind erleichtert und verkürzt wird.

Ennstaler Besonderheiten

Im Schwabenstall in Weißenbach in der Marktgemeinde Haus im Ennstal gibt es in der Adventzeit die Dorfkrippe zu sehen.

Siehe auch Advent auf der Pürgg.

Quelle


Ein Beitrag im Rahmen des Leader-Projekts "Heimatkunde - heimatkundig"
Heimatkunde heimatkundig Leader Projekt Logoleiste.jpg