Kulm (Skiflugschanze): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Veranstaltung im Jänner [[2015]] hatte mit einem Warmwettereinbruch und Sturm zu kämpfen. Am Samstag, den [[10. Jänner]], hatten die Organisatoren mit großen Anstrengungen nach Sturm und Warmwetter die Austragung noch ermöglicht, am Sonntag, den [[11. Jänner]], musste man nach stundenlanger Arbeit kapitulieren. Der Sturm mit nahezu 80 km/h zwang aus Sicherheitsgründen zur Absage. Temperaturen um zehn Grad und warmer Wind hatten über Nacht die Anlaufspur praktisch weggefressen, das Kühlsystem war überfordert. In der Früh wurde entschieden, den Anlauf mit rund 120 Kubikmeter Schnee von der Tauplitzalm völlig neu zu präparieren, später sollte dank Kühlung die Spur gefräst werden. Diese Arbeiten wurden auch positiv erledigt. Die Spur war fertig, was die Grundvoraussetzung für die Durchführung gewesen wäre, teilte OK-Chef [[Hubert Neuper]] mit. Schließlich war es der aufkommende Sturm, der rund eine Stunde vor dem geplanten Beginn die Absage erzwang. 5&nbsp;240 Zuschauer hatten sich trotz der Wetterkapriolen an der Schanze eingefunden<ref>Quelle [http://www.salzburg.com/nachrichten/oesterreich/sport/wintersport/sn/artikel/weltcup-bewerb-auf-kulm-fiel-wetter-zum-opfer-134223/ Salzburger Nachrichten online]</ref>.
 
Die Veranstaltung im Jänner [[2015]] hatte mit einem Warmwettereinbruch und Sturm zu kämpfen. Am Samstag, den [[10. Jänner]], hatten die Organisatoren mit großen Anstrengungen nach Sturm und Warmwetter die Austragung noch ermöglicht, am Sonntag, den [[11. Jänner]], musste man nach stundenlanger Arbeit kapitulieren. Der Sturm mit nahezu 80 km/h zwang aus Sicherheitsgründen zur Absage. Temperaturen um zehn Grad und warmer Wind hatten über Nacht die Anlaufspur praktisch weggefressen, das Kühlsystem war überfordert. In der Früh wurde entschieden, den Anlauf mit rund 120 Kubikmeter Schnee von der Tauplitzalm völlig neu zu präparieren, später sollte dank Kühlung die Spur gefräst werden. Diese Arbeiten wurden auch positiv erledigt. Die Spur war fertig, was die Grundvoraussetzung für die Durchführung gewesen wäre, teilte OK-Chef [[Hubert Neuper]] mit. Schließlich war es der aufkommende Sturm, der rund eine Stunde vor dem geplanten Beginn die Absage erzwang. 5&nbsp;240 Zuschauer hatten sich trotz der Wetterkapriolen an der Schanze eingefunden<ref>Quelle [http://www.salzburg.com/nachrichten/oesterreich/sport/wintersport/sn/artikel/weltcup-bewerb-auf-kulm-fiel-wetter-zum-opfer-134223/ Salzburger Nachrichten online]</ref>.
  
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Im Jänner 2018 machte [[Hupert Neuper]], der Veranstalter der Skiflugwettkämpfe, darauf aufmerksam, dass es finanziell immer schwieriger werde, den Betrieb der Schanze aufrecht zu erhalten. Als einen Hauptgrund für die finanziell schwierige Lage sieht Neuper in den ''Compliance''-Regeln. Zwar seien die VIP-Zelte bei den Skiflugveranstaltungen stets voll, aber die Karten dafür werden nur gegen Sachspenden getauscht. 80 Prozent dieser Karten werden gegen Pistengeräte, Funkgeräte und auch sonst alles, was man tauschen kann, eingetauscht erklärt Neuper. "''Der Kulm liefert rund 3 Millionen an Steuern inklusive der Umwegrentabilität ab. Im Kollektiv geben wir vielleicht eine Millionen rein - und machen daraus drei Millionen.''" so Neuper gegenüber der Quelle.<ref>Quelle [https://kurier.at/sport/wintersport/kulm-in-der-krise-koennen-es-nicht-mehr-finanzieren/306.604.582 kurier.at], vom 15. Jänner 2018</ref>
  
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Im Februar 2019 gab Neuper bekannt, das Skifliegen am Kulm nicht mehr organisieren zu wollen.<ref>Quelle [https://www.kleinezeitung.at/sport/wintersport/skinordisch/5587641/Skifliegen_Paukenschlag_Hubert-Neuper-verabschiedet-sich-vom-Kulm www.kleinezeitung.at], vom 28. Februar 2019</ref>
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== Die Wettkämpfe ==
 
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Version vom 3. März 2019, 08:53 Uhr

Die Skiflugschanze
Die Anlage
Die Schanzenanlage von unten
Der Blick vom Anlaufturm nach unten
Der Blick vom Anlaufturm nach unten
Sprungrichterturm
Auslauf
Der Grimming von Norden, darunter die Skiflugschanze vom Irgbauer gesehen.

Die Skiflugschanze am Kulm in Tauplitz in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Region Hinterberg ist ein Skiflugschanze und galt bis zu ihrem Umbau 2014 als die größte Naturskiflugschanze der Welt.

Geschichte

Der Kulm eine Erhebung, die dem Grimmingstock nördlich in der Region Hinterberg vorgelagert. Die Schanze wurde 1950 erbaut und durch Hubert Neuper senior eingesprungen. Er erreichte dabei eine Weite von 96 Metern. Im selben Jahr fand auch der erste Wettkampf vor mehr als 10 000 Zuschauern statt. Der Österreicher Rudi Dietrich aus Tirol gewann mit einer Weite von 103,0 Meter. Die österreichische Skisprung-Legende Sepp „Bubi“ Bradl sprang auf der leicht umgebauten Schanze bereits eine Weite von 115,0 Metern.

1975 fand dann erstmals eine Weltmeisterschaft auf der Skiflugschanze Kulm statt, zuletzt war die Weltmeisterschaft 2006 hier ausgetragen worden. Im Rahmen dieser Veranstaltung gab Andreas Goldberger offiziell seinen Rücktritt bekannt und verabschiedete sich mit seinem letzten Flug am 13. Jänner 2006 endgültig von seiner aktiven Laufbahn.

Früher konnte man mit einem Doppelsessellift zu einer Aussichtsplattform des Starthauses fahren. Bei der Mittelstation wo man aussteigen konnte, gab es im Kampfrichterturm das Museum 100 Jahre Skigeschichte Tauplitzalm mit Schwerpunkt Skiflugschanze Kulm besichtigen. Lift und Museum sind jedoch mittlerweile geschlossen.[1]

Historische Aufnahmen

Skispringen 1962:

Umbauten

2004

Am 2. September 2004 erfolgte der Spatenstich zum Umbau der Skiflugschanze am Kulm zur modernsten Anlage der Welt. Bei der FIS Skiflug WM 2006 bewährte sich dann erstmals das neue Starthaus, das sich direkt über der Anlaufspur als Warteraum und Imbiss-Stube (die mittlerweile wieder geschlossen wurde)[1] für die Skiflieger befindet.

2014

2014 wurde die Schanze in einem halben Jahr Bauzeit umgebaut. Dabei wurde der Schanzentisch um 23 Meter zurückversetzt und angehoben. 4,2 Millionen Euro kostete in die Adaptierung der 65 Jahre alten Schanze. Die Kosten wurden von Bund und Land Steiermark getragen. Der 81-jährige Architekt und Ingenieur Janez Gorisek (* 13. September 1933 in Ljubljana[2]) hatte den Umbau der Skiflugschanze geplant. Zu Spitzenzeiten waren sieben Bagger gleichzeitig im Einsatz, die bis zu 10 000 Kubikmeter Erde bewegten. 40 Arbeiter verbauten etwa 3 000 Kubikmeter Beton, 600 Tonnen Stahl und verlegten rund fünf Kilometer Wasser- und Kanalrohre.

Seit 1950 finden immer wieder internationale Weltcup-Veranstaltungen statt. Bis jetzt wurden vier Skiflug-Weltmeisterschaften abgehalten.

Auf der alten Schanze vor dem Umbau 2014 lag der Schanzenrekord von Gregor Schlierenzauer bei 215,5 Meter (2009). Diese Marke ist mit einer Steinskulptur markiert, die die Hauptschule Bad Mitterndorf gestaltet hatte. 2015 verbesserte auf der umgebauten Schanze Severin Freund am 9. Jänner mit 237,5 m den Schanzenrekord. 2016 stellte der Slowene Peter Prev am 16. Jänner mit 244 Metern einen neuen Schanzenrekord auf.

Wetterkapriolen

Die Veranstaltung im Jänner 2015 hatte mit einem Warmwettereinbruch und Sturm zu kämpfen. Am Samstag, den 10. Jänner, hatten die Organisatoren mit großen Anstrengungen nach Sturm und Warmwetter die Austragung noch ermöglicht, am Sonntag, den 11. Jänner, musste man nach stundenlanger Arbeit kapitulieren. Der Sturm mit nahezu 80 km/h zwang aus Sicherheitsgründen zur Absage. Temperaturen um zehn Grad und warmer Wind hatten über Nacht die Anlaufspur praktisch weggefressen, das Kühlsystem war überfordert. In der Früh wurde entschieden, den Anlauf mit rund 120 Kubikmeter Schnee von der Tauplitzalm völlig neu zu präparieren, später sollte dank Kühlung die Spur gefräst werden. Diese Arbeiten wurden auch positiv erledigt. Die Spur war fertig, was die Grundvoraussetzung für die Durchführung gewesen wäre, teilte OK-Chef Hubert Neuper mit. Schließlich war es der aufkommende Sturm, der rund eine Stunde vor dem geplanten Beginn die Absage erzwang. 5 240 Zuschauer hatten sich trotz der Wetterkapriolen an der Schanze eingefunden[3].

Wirtschaftlichkeit

Im Jänner 2018 machte Hupert Neuper, der Veranstalter der Skiflugwettkämpfe, darauf aufmerksam, dass es finanziell immer schwieriger werde, den Betrieb der Schanze aufrecht zu erhalten. Als einen Hauptgrund für die finanziell schwierige Lage sieht Neuper in den Compliance-Regeln. Zwar seien die VIP-Zelte bei den Skiflugveranstaltungen stets voll, aber die Karten dafür werden nur gegen Sachspenden getauscht. 80 Prozent dieser Karten werden gegen Pistengeräte, Funkgeräte und auch sonst alles, was man tauschen kann, eingetauscht erklärt Neuper. "Der Kulm liefert rund 3 Millionen an Steuern inklusive der Umwegrentabilität ab. Im Kollektiv geben wir vielleicht eine Millionen rein - und machen daraus drei Millionen." so Neuper gegenüber der Quelle.[4]

Im Februar 2019 gab Neuper bekannt, das Skifliegen am Kulm nicht mehr organisieren zu wollen.[5]

Die Wettkämpfe

Datum Veranstaltung Sieger Nation Weite Anmerkung
1950 Rudolf Rudi Dietrich AUT 103,0 m
1951 swiki:Bubi Bradl[6] AUT 115,0 m
1953 Sepp Bradl AUT 120,0 m
1956 Werner Lesser DDR 122,0 m
1959 Torbjørn Yggeseth NOR 127,0 m
1962 Helmut Recknagel DDR 136,0 m
1965 Henrik Ohlmeyer GER 140,0 m
1968 Zbyněk Hubač CZE 126,0 m
1971 abgesagt (heftiger Wind)
1975 3. Skiflug-Weltmeisterschaft Karel Kodejška CZE 144,0 m
1978 Peter Leitner GER 145,0 m
1982 Skisprung-Weltcup 1981/82 (3-Tages-Wertung) Hubert Neuper AUT 167,0 m
1986 9. Skiflug-Weltmeisterschaft Andreas Felder AUT 191,0 m
1991 Skisprung-Weltcup 1990/91, 1. Wertungstag Stephan Zünd CHE 179,0 m
Skisprung-Weltcup 1990/91, 2. Wertungstag Stefan Horngacher AUT 190,0 m
1992 Skisprung-Weltcup 1991/92, 1. Wertungstag Jaroslav Sakala CZE 184,0 m
Skisprung-Weltcup 1991/92|, 2. Wertungstag Jaroslav Sakala CZE 190,0 m
1996 14. Skiflug-Weltmeisterschaft Andreas Goldberger AUT 198,0 m
1997 Skisprung-Weltcup 1996/97, 1. Wertungstag Takanobu Okabe JPN 205,0 m
Skisprung-Weltcup 1996/97, 2. Wertungstag Primož Peterka SVN 203,0 m
2000 Skisprung-Weltcup 1999/2000, 1. Wertungstag Sven Hannawald GER 198,0 m
Skisprung-Weltcup 1999/2000, 2. Wertungstag Andreas Goldberger AUT 209,5 m gestürzt, Abbruch
2003 Skisprung-Weltcup 2002/03, 1. Wertungstag Florian Liegl AUT 208,5 m
Skisprung-Weltcup 2002/03, 2. Wertungstag Sven Hannawald GER 196,5 m
2005 Skisprung-Weltcup 2004/05, 1. Wertungstag Andreas Widhölzl AUT 206,5 m
Skisprung-Weltcup 2004/05, 2. Wertungstag Adam Małysz POL 209,5 m
2006 19. Skiflug-Weltmeisterschaft Roar Ljøkelsøy NOR 201,5 m
2009 Skisprung-Weltcup 2008/09, 1. Wertungstag Gregor Schlierenzauer AUT 215,5 m
Skisprung-Weltcup 2008/09, 2. Wertungstag Gregor Schlierenzauer AUT 203,5 m
2010 Skisprung-Weltcup 2009/10, 1. Wertungstag Robert Kranjec SVN 200,0 m
Skisprung-Weltcup 2009/10, 2. Wertungstag Gregor Schlierenzauer AUT 205,0 m
2012 Skisprung-Weltcup 2011/12, 1. Wertungstag - Abbruch wegen Schlechtwetter
Skisprung-Weltcup 2011/12, 2. Wertungstag Robert Kranjec SVN 206,0 m
2014 Skisprung-Weltcup 2013/14, 1. Wertungstag Noriaki Kasai JPN 197,0 m
Skisprung-Weltcup 2013/14, 2. Wertungstag Peter Prevc SVN 198,0 m
2015 Skisprung-Weltcup 2014/15, 1. Wertungstag Severin Freund GER 227,5 m
Skisprung-Weltcup 2014/15, 2. Wertungstag - Wettbewerb wegen starken Windes abgesagt
2016 24. Skiflug-Weltmeisterschaft 2016 Peter Prevc SVN 244,0 m

Schanzenrekorde

Jahr Sportler Nation Weite
1950 Hubert Neuper sen. AUT 96 m
1950 Rudolf Dietrich AUT 103 m
1951 Sepp Bradl AUT 115 m
1953 Sepp Bradl AUT 122 m
1956 Werner Lesser DDR 125 m
1959 Torbjørn Yggeseth NOR 127 m
1962 Peter Lesser DDR 141 m WR
1965 Peter Lesser DDR 145 m WR
1975 Karl Schnabl AUT 151 m
1978 Edi Federer AUT 164 m
1982 Hubert Neuper AUT 167 m
1986 Andreas Felder AUT 191 m WR
1996 Janne Ahonen FIN 200 m
1996 Jens Weißflog DEU 201 m
1997 Takanobu Okabe JPN 205 m
2003 Florian Liegl AUT 208,5 m
2003 Sven Hannawald DEU 214 m
2009 Gregor Schlierenzauer AUT 215,5 m
2015 Jurij Tepeš SVN 220 m
2015 Robert Kranjec SVN 221 m
2015 Severin Freund DEU 237,5 m
2016 Noriaki Kasai JPN 240,5 m
2016 Peter Prevc SVN 243 m
2016 Peter Prevc SVN 244 m

Technische Daten

  • ab 2015

Anlauflänge: 123 Meter
Anlaufneigung: 35 Grad
Höhenunterschied: 197 Meter

Höhe Schanzentisch: 4,6 Meter
Aufsprungneigung: 30,5 bis 37,5 Grad
Windnetz: 4 000 m²
Hillsize: 225 Meter
K-Punkt: 200 Meter
Schanzenrekord: der Slowene Peter Prev mit 244 m (2016)

  • vor 2015

Anlauflänge: 144 Meter
Anlaufneigung: 35°
Höhenunterschied (Start – Auslauf): 197 Meter
Höhe Schanzentisch: 4 Meter
Absprunggeschwindigkeit: 105 km/h
Aufsprunggeschwindigkeit: 130 km/h
Aufsprungneigung: 33 – 38°
Windnetz: 2 800 m² (Wind vom Osten)
K-Punkt: 185 Meter
Schanzenrekord: 215,5 Meter (Gregor Schlierenzauer 2009)

Erreichbarkeit

Bilder

Quellen

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Quelle Martina Raunigg, Informationsbüro Tauplitz per E-Mail am 4. September 2018 an das EnnstalWiki
  2. siehe Janez Gorisek
  3. Quelle Salzburger Nachrichten online
  4. Quelle kurier.at, vom 15. Jänner 2018
  5. Quelle www.kleinezeitung.at, vom 28. Februar 2019
  6. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWikis