Karl Haiding: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit der "Wandervogel"-Bewegung kam Haiding schon in seiner Jugendzeit in Kontakt. Nach dem Schulabschluss studierte an der Universität Wien Volkskunde, Ethnologie und Frühgeschichte. [[1936]] promovierte er mit der Dissertation "''Beiträge zur Quellen- und Wesenserschließung des volkstümlichen Kinderguts''". Er widmete sich dann der Volkskulturpflege. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] war er beim Amt Rosenberg tätig, dass der  Deutschen Wehrmacht unterstellt war, wurde zwar aus gesundheitlichen Gründen aus der Wehrmacht 1941 entlassen, war aber weiterhin als nicht Angehöriger der Wehrmacht in hoher Funktion im Amt Rosenberg tätig. Er wurde mit dem Aufbau eines Instituts für deutsche Volkskunde beauftragt.  
  
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Er nahm die bereits 1934 begonnene Sammeltätigkeit im Bereich der Erzählforschung wieder auf. [[1955]] wurde er mit der Gründung des [[Schloss Trautenfels Universalmuseum Joanneum|Heimatmuseums Trautenfels]] (Steiermark) betraut. Dieses leitete er 20 Jahre lang.
 
Er nahm die bereits 1934 begonnene Sammeltätigkeit im Bereich der Erzählforschung wieder auf. [[1955]] wurde er mit der Gründung des [[Schloss Trautenfels Universalmuseum Joanneum|Heimatmuseums Trautenfels]] (Steiermark) betraut. Dieses leitete er 20 Jahre lang.
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* Mindler Ursula, „… obwohl ich überhaupt keine Zugeständnisse gemacht habe und meine gesamtdeutsche Einstellung den Fachkollegen durchaus bekannt ist …“. Anmerkungen zu Karl Haiding (1906–1985). In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, NS Band LXIV, Heft 2 (2010), Seite 179–202.
  
 
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Version vom 30. April 2021, 07:41 Uhr

Dr. Karl Haiding (* 3. Juli 1906 in Wien; † 20. März 1985 in Graz) war Volkskundler.

Leben

Mit der "Wandervogel"-Bewegung kam Haiding schon in seiner Jugendzeit in Kontakt. Nach dem Schulabschluss studierte an der Universität Wien Volkskunde, Ethnologie und Frühgeschichte. 1936 promovierte er mit der Dissertation "Beiträge zur Quellen- und Wesenserschließung des volkstümlichen Kinderguts". Er widmete sich dann der Volkskulturpflege. Während des Zweiten Weltkriegs war er beim Amt Rosenberg tätig, dass der Deutschen Wehrmacht unterstellt war, wurde zwar aus gesundheitlichen Gründen aus der Wehrmacht 1941 entlassen, war aber weiterhin als nicht Angehöriger der Wehrmacht in hoher Funktion im Amt Rosenberg tätig. Er wurde mit dem Aufbau eines Instituts für deutsche Volkskunde beauftragt.

Nach Kriegsende war er u. a. im Seilbahnbau im steirischen Ennstal und im Salzkammergut tätig. In dieser Zeit wurde er als Zeuge bei den Nürnberger Kriegsprozessen gesucht aber nicht gefunden.

Seine Aktivitäten vor 1945 und seine Verstrickungen in den Nationalsozialismus blieben jedoch lange Zeit unerwähnt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts führte eine Debatte in den Medien, zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Haidings Nachlass und seiner Person.

Er nahm die bereits 1934 begonnene Sammeltätigkeit im Bereich der Erzählforschung wieder auf. 1955 wurde er mit der Gründung des Heimatmuseums Trautenfels (Steiermark) betraut. Dieses leitete er 20 Jahre lang.

Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählten Märchen, Sagen sowie Schwänken der Bundesländer Oberösterreich, Burgenland und Steiermark.

Werke

U. a. veröffentlichte er

  • Österreichs Märchenschatz
  • Ein Hausbuch für jung und alt (1953)
  • Alpenländischer Sagenschatz (1977)
  • Märchen und Schwänke aus dem Burgenlande (1977)
  • Kinder- und Jugendspiele aus Niederösterreich (1980)

sowie Volkssagen aus der Steiermark (1982), darunter waren auch Volkssagen und Erzählungen rund um den Grimming im Buch Der Grimming in der Volkserzählung.

Literatur

Quelle

  • data.onb.ac.at Karl Haiding
  • Mindler Ursula, „… obwohl ich überhaupt keine Zugeständnisse gemacht habe und meine gesamtdeutsche Einstellung den Fachkollegen durchaus bekannt ist …“. Anmerkungen zu Karl Haiding (1906–1985). In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, NS Band LXIV, Heft 2 (2010), Seite 179–202.


Ein Beitrag im Rahmen des Leader-Projekts "Heimatkunde - heimatkundig"
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