Gründonnerstag: Unterschied zwischen den Versionen

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Obwohl das „Grün“ nicht grün bedeutet sondern vom Greinen (Trauern, Weinen) herstammt, ist es bei uns überall der Brauch, am Gründonnerstag etwas grünes zu essen. Daher berichten viele Familien, dass es bei ihnen Spinat und Spiegelei gibt oder grüne Bohnen.
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Obwohl das „Grün“ nicht grün bedeutet sondern vom Greinen (Trauern, Weinen) herstammt, ist es bei uns überall der Brauch, am '''Gründonnerstag''' etwas grünes zu essen. Daher berichten viele [[Ennstal]]er Familien, dass es bei ihnen Spinat und Spiegelei gibt oder grüne Bohnen.
  
 
== Verstummen der Kirchenglocken ==
 
== Verstummen der Kirchenglocken ==
 
In der Kirche zelebriert der Priester die Fußwaschung. Nach dem Gloria bei der Messe verstummen die Kirchenglocken. Der Volksmund sagt, „sie sind nach Rom geflogen und kommen erst bei der Auferstehung wieder zurück“. Dafür gibt es die Ratschen, das sind hölzerne Geräte, die beim raschen Drehen ein lautes, klapperndes Geräusch von sich geben.
 
In der Kirche zelebriert der Priester die Fußwaschung. Nach dem Gloria bei der Messe verstummen die Kirchenglocken. Der Volksmund sagt, „sie sind nach Rom geflogen und kommen erst bei der Auferstehung wieder zurück“. Dafür gibt es die Ratschen, das sind hölzerne Geräte, die beim raschen Drehen ein lautes, klapperndes Geräusch von sich geben.
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In der Kirche werden die Glocken in diesen drei Tagen durch die Ratschen ersetzt. Ministranten gehen auch in einigen Orten wie in Öblarn mit ihren Ratschen von Haus zu Haus, sagen ihr Sprüchlein und bekommen dafür einen kleineren Geldbetrag.
 
In der Kirche werden die Glocken in diesen drei Tagen durch die Ratschen ersetzt. Ministranten gehen auch in einigen Orten wie in Öblarn mit ihren Ratschen von Haus zu Haus, sagen ihr Sprüchlein und bekommen dafür einen kleineren Geldbetrag.
  
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* Buch ''Ennstaler Bräuche im Jahrlauf'', Erhoben von: Otto Hubner und Josef Tritscher (Schladming), Thomas Pilz, Martin Pilz und Manfred Pichler (Gröbming), Ingrid Jandl (Öblarn), Andreas Radlingmaier (Aigen), Franz Reiter (Lassing), Aloisia Pfatschbacher und Regina Puntigam (Admont), Zusammengefasst von VD Ingrid Jandl, Begleittexte von Manfred Pichler, Projektbetreuung: Dr. Roswitha Orač-Stipperger, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, 8962 Gröbming 2002, ISBN 3-9501633-0-1
 
* Buch ''Ennstaler Bräuche im Jahrlauf'', Erhoben von: Otto Hubner und Josef Tritscher (Schladming), Thomas Pilz, Martin Pilz und Manfred Pichler (Gröbming), Ingrid Jandl (Öblarn), Andreas Radlingmaier (Aigen), Franz Reiter (Lassing), Aloisia Pfatschbacher und Regina Puntigam (Admont), Zusammengefasst von VD Ingrid Jandl, Begleittexte von Manfred Pichler, Projektbetreuung: Dr. Roswitha Orač-Stipperger, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, 8962 Gröbming 2002, ISBN 3-9501633-0-1
  
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[[Kategorie:Kirchliche Feste (katholisch)]]
 
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Version vom 22. März 2012, 10:54 Uhr

Obwohl das „Grün“ nicht grün bedeutet sondern vom Greinen (Trauern, Weinen) herstammt, ist es bei uns überall der Brauch, am Gründonnerstag etwas grünes zu essen. Daher berichten viele Ennstaler Familien, dass es bei ihnen Spinat und Spiegelei gibt oder grüne Bohnen.

Verstummen der Kirchenglocken

In der Kirche zelebriert der Priester die Fußwaschung. Nach dem Gloria bei der Messe verstummen die Kirchenglocken. Der Volksmund sagt, „sie sind nach Rom geflogen und kommen erst bei der Auferstehung wieder zurück“. Dafür gibt es die Ratschen, das sind hölzerne Geräte, die beim raschen Drehen ein lautes, klapperndes Geräusch von sich geben.

In der Kirche werden die Glocken in diesen drei Tagen durch die Ratschen ersetzt. Ministranten gehen auch in einigen Orten wie in Öblarn mit ihren Ratschen von Haus zu Haus, sagen ihr Sprüchlein und bekommen dafür einen kleineren Geldbetrag.

Antlass-Eier

Eier, die an diesem Tag gelegt werden, bezeichnet man im Volksmund als Antlass-Eier (Antlass=Entlassung, Ablass, Lossprechung); sie gelten als Glücks- und Heilsymbol.

Ratschen

Auch das „Ratschen“ ist vom Gründonnerstag an üblich. Ratschen sind hölzerne Klangkörper in verschiedener Größe, deren Lärmen die Kirchenglocken ersetzen, die nach dem Volksglauben am Gründonnerstag nach dem Gloria der Messe nach Rom geflogen sind und erst zur Auferstehungsfeier wiederkehren.

Quelle

  • Buch Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, Erhoben von: Otto Hubner und Josef Tritscher (Schladming), Thomas Pilz, Martin Pilz und Manfred Pichler (Gröbming), Ingrid Jandl (Öblarn), Andreas Radlingmaier (Aigen), Franz Reiter (Lassing), Aloisia Pfatschbacher und Regina Puntigam (Admont), Zusammengefasst von VD Ingrid Jandl, Begleittexte von Manfred Pichler, Projektbetreuung: Dr. Roswitha Orač-Stipperger, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, 8962 Gröbming 2002, ISBN 3-9501633-0-1