Josef Pfannl: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Er war Sohn eines Mühlenbesitzers,<ref>[ | + | Er war Sohn eines Mühlenbesitzers,<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=18960314&query=%22Josef+Pfannl%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Neues Wiener Journal, Ausgabe vom 14. März 1896, Seite 4</ref> sein Bruder war [[Heinrich Pfannl]]. |
− | Aus einem ausführlichen Tourenbericht für das Jahr 1895 von Josef Pfannl<ref>[ | + | Aus einem ausführlichen Tourenbericht für das Jahr 1895 von Josef Pfannl<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=18960004&query=((text:Reichenstein-Nordwand))&ref=anno-search&seite=140 ANNO], [[Österreichische Touristenzeitung]], 1896, Seite 140</ref> finden sich viele Touren in Bergen im [[Bezirk Liezen]]. |
− | Josef Pfannl starb im März 1896 unter einer [[Lawine]].<ref>[ | + | Josef Pfannl starb im März 1896 unter einer [[Lawine]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19121009&query=%22Josef+Pfannl%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], ''Badener Zeitung'', Ausgabe vom 9. Oktober 1912, Seite 3</ref> Er war mit zwei Freunde auf der Rax, wo er in einen schweren Schneesturm geriet. <ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=18960004&query=((text:%22Josef+Pfannl%22))&ref=anno-search&seite=68 ANNO], Österreichische Touristenzeitung, Ausgabe 1896, Seite 68f</ref> |
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''Am [[24. August]], Abends nach 9 Uhr, in [[Gstatterboden]] angekommen, stiegen wir, mein Bruder Dr. Heinrich Pfannl und ich, über den [[Wasserfallweg]] zur [[Heßhütte|Hess-Hütte]] empor, welche wir um 12.15 erreichten. Um 4.45 Morgens verliessen wir dieselbe und standen um ¾7 Uhr in dichtem Nebel auf dem Hochthor. Auf eine günstige Entwicklung des zweifelhaften Wetters hoffend, beschlossen wir, weiter weiterzugehen und betraten, im Allgemeinen dem Grate folgend, wenige Minuten vor 8 Uhr den Gipfel des [[Festkogel]] zu längerer, unfreiwilliger Rast. Um 8.30 begann die Sonne den Nebel zu durchdringen; nachdem wir unsere weiterhin zu nehmende Route festgestellt, erreichten wir, uns im Allgemeinen an den Weg unserer Vorgänger haltend, den letzten Thurm um 9.55. | ''Am [[24. August]], Abends nach 9 Uhr, in [[Gstatterboden]] angekommen, stiegen wir, mein Bruder Dr. Heinrich Pfannl und ich, über den [[Wasserfallweg]] zur [[Heßhütte|Hess-Hütte]] empor, welche wir um 12.15 erreichten. Um 4.45 Morgens verliessen wir dieselbe und standen um ¾7 Uhr in dichtem Nebel auf dem Hochthor. Auf eine günstige Entwicklung des zweifelhaften Wetters hoffend, beschlossen wir, weiter weiterzugehen und betraten, im Allgemeinen dem Grate folgend, wenige Minuten vor 8 Uhr den Gipfel des [[Festkogel]] zu längerer, unfreiwilliger Rast. Um 8.30 begann die Sonne den Nebel zu durchdringen; nachdem wir unsere weiterhin zu nehmende Route festgestellt, erreichten wir, uns im Allgemeinen an den Weg unserer Vorgänger haltend, den letzten Thurm um 9.55. | ||
− | ''Nachdem wir hier in einem [[Steinmandl]] unsere, sowie die Ersteigungsdaten der vorangehenden zwei Touren geborgen und die wilde Schönheit der nächsten Umgebung bewundert hatten, kletterten wir um 10.30 zur Scharte hinab, eine Stelle durch Abseilen überwindend, und standen um 11.15 auf dem Gipfel des Grossen Oedstein. Leider konnten wir hier nicht bleiben, denn ein von den [[Niedere Tauern|Niederen Tauern]] heranziehendes Gewitter zwang uns zu eiligem Abstieg. Während des heftigsten Gewitters unter über überhängenden Felsen Schutz suchend, passirten wir bei strömendem Regen um 2.10 [[Johnsbach]] und erreichten, total durchnässt, um 3.30 Gstatterboden, jedoch vollkommen befriedigt von dieser schönsten all der schönen Touren im [[Ennstal|Ennsthal]]. Josef Pfannl.<ref>[ | + | ''Nachdem wir hier in einem [[Steinmandl]] unsere, sowie die Ersteigungsdaten der vorangehenden zwei Touren geborgen und die wilde Schönheit der nächsten Umgebung bewundert hatten, kletterten wir um 10.30 zur Scharte hinab, eine Stelle durch Abseilen überwindend, und standen um 11.15 auf dem Gipfel des Grossen Oedstein. Leider konnten wir hier nicht bleiben, denn ein von den [[Niedere Tauern|Niederen Tauern]] heranziehendes Gewitter zwang uns zu eiligem Abstieg. Während des heftigsten Gewitters unter über überhängenden Felsen Schutz suchend, passirten wir bei strömendem Regen um 2.10 [[Johnsbach]] und erreichten, total durchnässt, um 3.30 Gstatterboden, jedoch vollkommen befriedigt von dieser schönsten all der schönen Touren im [[Ennstal|Ennsthal]]. Josef Pfannl.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=18950004&query=((text:%22Josef+Pfannl%22))&ref=anno-search&seite=215 ANNO], Österreichische Touristenzeitung, Ausgabe 1895</ref> |
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Version vom 8. März 2022, 09:17 Uhr
Josef Pfannl (* in Trumau bei Baden, NÖ., † 8. März 1896) war ein österreichischer Bergsteiger.
Leben
Er war Sohn eines Mühlenbesitzers,[1] sein Bruder war Heinrich Pfannl.
Aus einem ausführlichen Tourenbericht für das Jahr 1895 von Josef Pfannl[2] finden sich viele Touren in Bergen im Bezirk Liezen.
Josef Pfannl starb im März 1896 unter einer Lawine.[3] Er war mit zwei Freunde auf der Rax, wo er in einen schweren Schneesturm geriet. [4]
Ein Tourenbericht von Josef Pfandl aus dem Jahr 1895
Dritte Ueberschreitung des Grates Hochthor-Oedstein. (am 25. August)
Am 24. August, Abends nach 9 Uhr, in Gstatterboden angekommen, stiegen wir, mein Bruder Dr. Heinrich Pfannl und ich, über den Wasserfallweg zur Hess-Hütte empor, welche wir um 12.15 erreichten. Um 4.45 Morgens verliessen wir dieselbe und standen um ¾7 Uhr in dichtem Nebel auf dem Hochthor. Auf eine günstige Entwicklung des zweifelhaften Wetters hoffend, beschlossen wir, weiter weiterzugehen und betraten, im Allgemeinen dem Grate folgend, wenige Minuten vor 8 Uhr den Gipfel des Festkogel zu längerer, unfreiwilliger Rast. Um 8.30 begann die Sonne den Nebel zu durchdringen; nachdem wir unsere weiterhin zu nehmende Route festgestellt, erreichten wir, uns im Allgemeinen an den Weg unserer Vorgänger haltend, den letzten Thurm um 9.55.
Nachdem wir hier in einem Steinmandl unsere, sowie die Ersteigungsdaten der vorangehenden zwei Touren geborgen und die wilde Schönheit der nächsten Umgebung bewundert hatten, kletterten wir um 10.30 zur Scharte hinab, eine Stelle durch Abseilen überwindend, und standen um 11.15 auf dem Gipfel des Grossen Oedstein. Leider konnten wir hier nicht bleiben, denn ein von den Niederen Tauern heranziehendes Gewitter zwang uns zu eiligem Abstieg. Während des heftigsten Gewitters unter über überhängenden Felsen Schutz suchend, passirten wir bei strömendem Regen um 2.10 Johnsbach und erreichten, total durchnässt, um 3.30 Gstatterboden, jedoch vollkommen befriedigt von dieser schönsten all der schönen Touren im Ennsthal. Josef Pfannl.[5]
Quellen
- ↑ ANNO, Neues Wiener Journal, Ausgabe vom 14. März 1896, Seite 4
- ↑ ANNO, Österreichische Touristenzeitung, 1896, Seite 140
- ↑ ANNO, Badener Zeitung, Ausgabe vom 9. Oktober 1912, Seite 3
- ↑ ANNO, Österreichische Touristenzeitung, Ausgabe 1896, Seite 68f
- ↑ ANNO, Österreichische Touristenzeitung, Ausgabe 1895