Burgruine Gallenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Burg Gallenstein''', heute nur mehr als Burgruine erhalten, befindet sich im östlichen Gemeindegebiet von [[Sankt Gallen]] im östlichen [[Ennstal]].
Die '''Burg Gallenstein''', heute nur mehr als Burgruine erhalten, befindet sich östlich der Gemeinde [[Sankt Gallen]] im östlichen [[Ennstal]].
 
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Die Geschichte der Burg Gallenstein ist nicht sehr romantisch. Hier gab es weder Raubritter, noch edle Burgfräulei, noch Minnesänger. Sie war der Sitz einer festen Verwaltung der Güter des Stifts Admont, dem sie gehörte.Sie war eine Schutz- und Fluchtburg für die Äbte, Konventualen, die Kirchen- und Klosterschätze, wenn bedrohliche Zeiten für das Stift herankamen. Sie war der Sammelpunkt der admontischen Untertanen, und von hier aus schützte man die Grenzpässe der admontischen Herrschaft vor feindlichem Überfall. Niemals hat sich ein Feind so weit genähert, daß er die Burg hätte erstürmen können, aber sie barg Waffen genug um sich im Ernstfall zu verteidigen.
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Die Burg war der Sitz einer festen Verwaltung der Güter des [[Benediktinerstift Admont|Benediktinerstifts Admont]], dem sie gehörte. Sie war eine Schutz- und Fluchtburg für die [[Äbte von Admont|Äbte]], Konventualen<ref>alle Mönche und geistlichen Ritter, welche im Konvent Sitz und Stimme haben, Quelle [http://www.enzyklo.de/Begriff/Konventualen]</ref>, die Kirchen- und Klosterschätze, wenn bedrohliche Zeiten für das Stift herankamen. Sie war der Sammelpunkt der admontischen Untertanen, und von hier aus schützte man die Grenzpässe der admontischen Herrschaft vor feindlichem Überfall. Niemals hat sich ein Feind so weit genähert, dass er die Burg hätte erstürmen können, aber sie barg Waffen genug um sich im Ernstfall zu verteidigen.
* [[1278]] Rudolf I. von Habsburg erlaubt seinem getreuen Anhänger, dem Abt von Admont, Heinrich II. auf admontischem Boden eine feste Burg zu erbauen.
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* [[1283]] Albrecht I.der Sohn Rudolfs, bestätigt zu Kindberg die väterliche Verfügung. Vermutlicher Baubeginn.
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== Chronologie ==
* [[1292]] Die neuerbaute Burg dient erstmals dem Abt und dem Stift Admont als Fluchtburg vor der salzburgisch-bayrischen Heerhaufen, die das Kloster zu Admont brandschatzten. Kampf des steirischen Adels gegen die Habsburger.
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* [[1278]]: Rudolf I. von Habsburg erlaubt seinem getreuen Anhänger, dem Abt von Admont, [[Heinrich II. (Abt)|Heinrich II.]] auf admontischem Boden eine feste Burg zu erbauen;
* [[1467]] Ein großer Teil der Burg brennt nieder, Aufbau unter Abt Johann III. von Trauttmannsdorff.
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* [[1283]]: Albrecht I., der Sohn Rudolfs, bestätigt in Kindberg die väterliche Verfügung und es dürfte das Jahr des vermutlichen Baubeginns gewesen sein;
* [[1491]] Der aus dem Venetianischen stammende Abt Anton I. Gottesgnad flieht wegen unlauterer Wirtschaftsführung aus Admont, wird gefangen genommen und auf Gallenstein in ehrenhafter Gefangenschaft - honesto cubiculo - gehalten. Der Volksmund macht aus seinem Gefängnis einen fürchterlichen Kerker, das Prälatenloch.
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* [[1292]]: Die neu erbaute Burg dient erstmals dem Abt und dem Stift Admont als Fluchtburg vor der salzburgisch-bayrischen Heerhaufen, die das Kloster Admont brandschatzten, es kommt zum Kampf des steirischen Adels gegen die Habsburger;
* [[1524]] Bauernaufstände in Salzburg. Die Burg birgt in ihrem Mauern Klosterinsassen und Klosterschatz.
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* [[1467]]: Ein großer Teil der Burg brennt nieder, Aufbau unter Abt [[ Johannes III. von Trautmannsdorf]];
* [[1532]] eine türkische Streifschar wird vom Gallensteinschen Landsturm zwischen Pfaffenstein und Sattelhag blutig zurückgeschlagen.
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* [[1491]]: Der aus dem Venezianischen stammende Abt [[Anton I. Gottesgnad]]<!--dieser findet sich aber NICHT auf der Liste der Äbte von Admont!--> flieht wegen unlauterer Wirtschaftsführung aus Admont, wird gefangen genommen und auf Gallenstein in ehrenhafter Gefangenschaft - ''honesto cubiculo'' - gehalten. Der Volksmund macht aus seinem Gefängnis einen fürchterlichen Kerker, das ''Prälatenloch''.
* [[1621]] Umbau der Burg
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* [[1524]]: Bauernaufstände in Salzburg. Die Burg birgt in ihrem Mauern Klosterinsassen und Klosterschatz.
* [[1626]] Der Bauernaufstand in Oberösterrich - Fadinger - versamelt wieder die Klosterschätze aus Admont, sowie den bürgerlichen Wohlstand aus Weyer, Steyr und Gaflenz in der Burg. Der 30-jährige Krieg, der Türkensturm [[1683]] und Epidemien - Pest - verlangten eine ständige Bereitschaft der Herrschaft Gallenstein, die Grenzpässe, Laussa, Pfaffenstein und Mendling zu sichern.
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* [[1532]]: Eine türkische Streifschar wird vom Gallensteinschen Landsturm zwischen [[Pfaffenstein]] und [[Sattelhag]] blutig zurückgeschlagen;
* [[1740]] bis [[1743]] Bayrische und französische Truppen werden in der Laussa und am Pfaffenstein vom Gallensteiner Landsturm zurückgeschlagen - Auswirkungen des Österreichischen Erbfolgekriegs.
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* [[1621]]: Umbau der Burg
* [[1791]] Die moderne Waffentechnik verhindert eine notwendige Ausbesserung an der Burg. Sie ist nur mehr der Sitz der Herrschaft Gallenstein, Wohnung des Pflegers und Arrest für Übeltäter.
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* [[1626]]: Bauernaufstand in [[Oberösterreich]], Fadinger sammelt die Klosterschätze aus Admont, sowie den bürgerlichen Wohlstand aus Weyer, Steyr und Gaflenz in der Burg. Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]], der Türkensturm [[1683]] und Epidemien - [[Pest]] - verlangten eine ständige Bereitschaft der Herrschaft Gallenstein, die Grenzpässe, [[Laussa]], Pfaffenstein und [[Mendling (Pass)|Mendling]] zu sichern.
* [[ 1800]] Gegen die Franzosen helfen auch die Verschanzungen der Pässe nichts mehr, Gallenstein hat aufgehört, Schutz des Gebietes zu sein.
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* [[1740]] bis [[1743]]: Bayrische und französische Truppen werden in der Laussa und am Pfaffenstein vom Gallensteiner Landsturm zurückgeschlagen - Auswirkungen des Österreichischen Erbfolgekriegs.
* [[1831]] Da die 8000 Gulden zur gründlichen Renovierung des Burggebäudes vom Stift nicht mehr aufgbracht werden können, verlegt der letzte Pfleger Ferdinand Berthold die Verwaltung in den Ort St.Gallen. Die Burg Gallenstein wird um 400 Gulden an einen Nagelschmied verkauft, der Baumaterial und Metallbestandteile herausholte. Eneso verfuhren manche St. Gallener die sich schon behauenes Baumaterial zur Ausgestaltung ihrer Häuser holten. Erzherzog Johann verhinderte zwar eine weitere Zerstörung, doch Wind und Wetter konnten ihr Werk beginnen.
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* [[1791]]: Die moderne Waffentechnik verhindert eine notwendige Ausbesserung an der Burg. Sie ist nur mehr der Sitz der Herrschaft Gallenstein, Wohnung des Pflegers und Arrest für Übeltäter.
* [[1969]] Aus dem Männerchor St.Gallen konstituiert sich der Burgverein Gallenstein. Seine Mitglieder haben damit begonnen, Mauern und 100-jährige Bäume aus dem Ruinenareal zu entfernen und die Mauern zu konservieren.
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* [[ 1800]]: Gegen die Franzosen helfen auch die Verschanzungen der Pässe nichts mehr, Gallenstein hat aufgehört, Schutz des Gebietes zu sein.
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* [[1831]]: Da die 8.000 [[swiki:Gulden]] zur gründlichen Renovierung des Burggebäudes vom Stift nicht mehr aufgebracht werden können, verlegt der letzte [[swiki:Pfleger]] Ferdinand Berthold die Verwaltung in den Ort Sankt Gallen. Die Burg Gallenstein wird um 400 Gulden an einen Nagelschmied verkauft, der Baumaterial und Metallbestandteile herausholte. Ebenso verfuhren manche Sankt Gallener, die sich schon behauenes Baumaterial zur Ausgestaltung ihrer Häuser holten. [[Erzherzog Johann]] verhinderte zwar eine weitere Zerstörung, doch Wind und Wetter konnten ihr Werk beginnen.
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* [[1969]]: Aus dem [[Männerchor Sankt Gallen]] konstituiert sich der [[Burgverein Gallenstein]]. Seine Mitglieder haben damit begonnen, Mauern und 100-jährige Bäume aus dem Ruinenareal zu entfernen und die Mauern zu konservieren.
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* Schautafel Gallenstein
 
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[[Kategorie:Geschichte|Gallenstein, Burg]]
 
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[[Kategorie:Architektur|Gallenstein, Burg]]
 
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Version vom 2. September 2012, 08:28 Uhr

Ruine Gallenstein
Karte
Burgruine Gallenstein
Blick nach St. Gallen

Die Burg Gallenstein, heute nur mehr als Burgruine erhalten, befindet sich im östlichen Gemeindegebiet von Sankt Gallen im östlichen Ennstal.

Geschichte

Die Burg war der Sitz einer festen Verwaltung der Güter des Benediktinerstifts Admont, dem sie gehörte. Sie war eine Schutz- und Fluchtburg für die Äbte, Konventualen[1], die Kirchen- und Klosterschätze, wenn bedrohliche Zeiten für das Stift herankamen. Sie war der Sammelpunkt der admontischen Untertanen, und von hier aus schützte man die Grenzpässe der admontischen Herrschaft vor feindlichem Überfall. Niemals hat sich ein Feind so weit genähert, dass er die Burg hätte erstürmen können, aber sie barg Waffen genug um sich im Ernstfall zu verteidigen.

Chronologie

  • 1278: Rudolf I. von Habsburg erlaubt seinem getreuen Anhänger, dem Abt von Admont, Heinrich II. auf admontischem Boden eine feste Burg zu erbauen;
  • 1283: Albrecht I., der Sohn Rudolfs, bestätigt in Kindberg die väterliche Verfügung und es dürfte das Jahr des vermutlichen Baubeginns gewesen sein;
  • 1292: Die neu erbaute Burg dient erstmals dem Abt und dem Stift Admont als Fluchtburg vor der salzburgisch-bayrischen Heerhaufen, die das Kloster Admont brandschatzten, es kommt zum Kampf des steirischen Adels gegen die Habsburger;
  • 1467: Ein großer Teil der Burg brennt nieder, Aufbau unter Abt Johannes III. von Trautmannsdorf;
  • 1491: Der aus dem Venezianischen stammende Abt Anton I. Gottesgnad flieht wegen unlauterer Wirtschaftsführung aus Admont, wird gefangen genommen und auf Gallenstein in ehrenhafter Gefangenschaft - honesto cubiculo - gehalten. Der Volksmund macht aus seinem Gefängnis einen fürchterlichen Kerker, das Prälatenloch.
  • 1524: Bauernaufstände in Salzburg. Die Burg birgt in ihrem Mauern Klosterinsassen und Klosterschatz.
  • 1532: Eine türkische Streifschar wird vom Gallensteinschen Landsturm zwischen Pfaffenstein und Sattelhag blutig zurückgeschlagen;
  • 1621: Umbau der Burg
  • 1626: Bauernaufstand in Oberösterreich, Fadinger sammelt die Klosterschätze aus Admont, sowie den bürgerlichen Wohlstand aus Weyer, Steyr und Gaflenz in der Burg. Der Dreißigjährige Krieg, der Türkensturm 1683 und Epidemien - Pest - verlangten eine ständige Bereitschaft der Herrschaft Gallenstein, die Grenzpässe, Laussa, Pfaffenstein und Mendling zu sichern.
  • 1740 bis 1743: Bayrische und französische Truppen werden in der Laussa und am Pfaffenstein vom Gallensteiner Landsturm zurückgeschlagen - Auswirkungen des Österreichischen Erbfolgekriegs.
  • 1791: Die moderne Waffentechnik verhindert eine notwendige Ausbesserung an der Burg. Sie ist nur mehr der Sitz der Herrschaft Gallenstein, Wohnung des Pflegers und Arrest für Übeltäter.
  • 1800: Gegen die Franzosen helfen auch die Verschanzungen der Pässe nichts mehr, Gallenstein hat aufgehört, Schutz des Gebietes zu sein.
  • 1831: Da die 8.000 swiki:Gulden zur gründlichen Renovierung des Burggebäudes vom Stift nicht mehr aufgebracht werden können, verlegt der letzte swiki:Pfleger Ferdinand Berthold die Verwaltung in den Ort Sankt Gallen. Die Burg Gallenstein wird um 400 Gulden an einen Nagelschmied verkauft, der Baumaterial und Metallbestandteile herausholte. Ebenso verfuhren manche Sankt Gallener, die sich schon behauenes Baumaterial zur Ausgestaltung ihrer Häuser holten. Erzherzog Johann verhinderte zwar eine weitere Zerstörung, doch Wind und Wetter konnten ihr Werk beginnen.
  • 1969: Aus dem Männerchor Sankt Gallen konstituiert sich der Burgverein Gallenstein. Seine Mitglieder haben damit begonnen, Mauern und 100-jährige Bäume aus dem Ruinenareal zu entfernen und die Mauern zu konservieren.

Bildergalerie

Quellen und Fußnoten

  • Hutter, Franz: Geschichte Schladmings und des steirisch-salzburgischen Ennstales, Graz, 1906, Verlag von Ulr. Hofers Buchhandlung
  • Schautafel Gallenstein
  1. alle Mönche und geistlichen Ritter, welche im Konvent Sitz und Stimme haben, Quelle [1]