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In der Geschichte [[Schladming]]s spielt die Zeit der Glaubensspaltung bis hin zur Verkündung des [[Toleranzpatent]]es durch Kaiser Josef II. im Jahre [[1781]] eine bedeutsame Rolle. Die Knappen der Bergbaue sowie ein Großteil der Bürger und Bauern Schladmings und seiner Umgebung bekannten sich schon früh zu dem von Martin Luther reformierten christlichen Glauben und hatten dabei einen starken Rückhalt durch den [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#Verweser|Bergwerksverweser]] [[Hans Steinberger]], der gleichsam der geistige Führer der neuen religiösen Bewegung im [[oberes Ennstal|oberen Ennstal]] war.
 
In der Geschichte [[Schladming]]s spielt die Zeit der Glaubensspaltung bis hin zur Verkündung des [[Toleranzpatent]]es durch Kaiser Josef II. im Jahre [[1781]] eine bedeutsame Rolle. Die Knappen der Bergbaue sowie ein Großteil der Bürger und Bauern Schladmings und seiner Umgebung bekannten sich schon früh zu dem von Martin Luther reformierten christlichen Glauben und hatten dabei einen starken Rückhalt durch den [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#Verweser|Bergwerksverweser]] [[Hans Steinberger]], der gleichsam der geistige Führer der neuen religiösen Bewegung im [[oberes Ennstal|oberen Ennstal]] war.
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Als von katholischer Seite am Ende des [[16. Jahrhundert]]s zu einem [[Reformation und Gegenreformation|Gegenstoß]] angesetzt wurde, traf dies die evangelischen Christen schwer. Am [[12.  November]] [[1599]] kam die „Religionsreformations-Kommission" nach Schladming, nahm von der katholischen Kirche, die 50 Jahre den  Evangelischen als Gottesdienstraum gedient hatte, wieder Besitz, verbrannte ungefähr 3 000 Bücher, die als „ketzerisch" galten und verhafteten schließlich Hans Steinberger. Um all diesen Maßnahmen besonderen Nachdruck zu verleihen und die evangelischen Christen vor der öffentlichen Bekennung ihres Glaubens abzuschrecken, erschien die Reformationskommission am [[6. Juli]] [[1600]] abermals. Diesmal unter der persönlichen Führung des Bischofs [[Martin Brenner]], dem ein Begleitschutz  von 200 Bewaffneten zur Seite stand. Mit aller Schärfe wurde die Bevölkerung gezwungen, sich wiederum dem katholischen Glauben zuzuwenden, was allerdings nur teilweise befolgt wurde - die Zeit des [[Geheimprotestantismus]] nahm ihren Anfang.  
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Als von katholischer Seite am Ende des [[16. Jahrhundert]]s zu einem [[Reformation und Gegenreformation|Gegenstoß]] angesetzt wurde, traf dies die evangelischen Christen schwer. Am [[12.  November]] [[1599]] kam die "Religionsreformations-Kommission" nach Schladming, nahm von der katholischen Kirche, die 50 Jahre den  Evangelischen als Gottesdienstraum gedient hatte, wieder Besitz, verbrannte ungefähr 3 000 Bücher, die als "ketzerisch" galten und verhafteten schließlich Hans Steinberger. Um all diesen Maßnahmen besonderen Nachdruck zu verleihen und die evangelischen Christen vor der öffentlichen Bekennung ihres Glaubens abzuschrecken, erschien die Reformationskommission am [[6. Juli]] [[1600]] abermals. Diesmal unter der persönlichen Führung des Bischofs [[Martin Brenner]], dem ein Begleitschutz  von 200 Bewaffneten zur Seite stand. Mit aller Schärfe wurde die Bevölkerung gezwungen, sich wiederum dem katholischen Glauben zuzuwenden, was allerdings nur teilweise befolgt wurde - die Zeit des [[Geheimprotestantismus]] nahm ihren Anfang.  
 
[[Datei:Ansichtskarte-schladming-121.jpg|thumb|Historische Postkarte, die Straße hieß noch Postgasse.]]
 
[[Datei:Ansichtskarte-schladming-121.jpg|thumb|Historische Postkarte, die Straße hieß noch Postgasse.]]
 
Nach der Verkündung des Toleranzpatentes durch Kaiser Josef II. im Jahre 1781 war der evangelische Glaube in der Schladminger Bevölkerung noch so stark  verwurzelt, dass man schon ein Jahr danach einen Betsaal und eine Schule errichten konnte. [[1814]] errichtete man ein Bethaus und schließlich konnte am [[29. Juni]] [[1862]] der Neubau der größten evangelischen Kirche der Steiermark in Schladming feierlich geweiht werden, die [[Peter-und-Paul-Kirche]]. Vor dem Hintergrund dieser Geschichte wurde es als sinnvoll betrachtet, im Jahr der 500. Wiederkehr der Geburt Martin Luthers in Schladming durch die Benennung einer  
 
Nach der Verkündung des Toleranzpatentes durch Kaiser Josef II. im Jahre 1781 war der evangelische Glaube in der Schladminger Bevölkerung noch so stark  verwurzelt, dass man schon ein Jahr danach einen Betsaal und eine Schule errichten konnte. [[1814]] errichtete man ein Bethaus und schließlich konnte am [[29. Juni]] [[1862]] der Neubau der größten evangelischen Kirche der Steiermark in Schladming feierlich geweiht werden, die [[Peter-und-Paul-Kirche]]. Vor dem Hintergrund dieser Geschichte wurde es als sinnvoll betrachtet, im Jahr der 500. Wiederkehr der Geburt Martin Luthers in Schladming durch die Benennung einer