Eisenbahnunglück Rottenmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. November 2023, 10:00 Uhr

Haltestelle Stadt Rottenmann.
Im Bereich der Haltestelle Stadt der Kronprinz-Rudolf-Eisenbahn.
Haltestelle Stadt Rottenmann.
Haltestelle Stadt Rottenmann.
Haltestelle Stadt Rottenmann.

Das Eisenbahnunglück Rottenmann geschah am 20. September 1910, bei einem Zusammenstoß auf der Kronprinz-Rudolf-Bahn in Rottenmann verunglückten Bahnpostbeamten und Bediensteten.

Das Unglück

Der von Pontasel (Pontebba, Kanaltal in Friaul-Julisch Venetien, Italien, damals Österreich) kommende Schnellzug Nr. 102 fuhr um 02:20 Uhr in der Nacht mit hoher Geschwindigkeit in Bereich von Rottenmann auf den von Wien kommenden Schnellzug Nr. 101. Mit furchtbarer Wucht bohrten sich die beiden Züge ineinander.

Fahrplammäßig sollten sich die beiden Nachtschnellzüge Nr. 101 und 102 auf dem Hauptbahnhof Rottenmann kreuzen. Der Schnellzug 102, von St. Michael kommend, fuhr gegen halb 3 Uhr früh in langsamem Tempo in die Hauptstation Rottenmann ein, und, ohne hier in der Kreuzungsstation den Wiener Schnellzug, der von Selzthal kam, abzuwarten, gab der Lokomotivführer des Michaeler Schnellzuges auf eine ungeklärte Weise neuerdings Volldampf und fuhr in rasender Geschwindigkeit dem Wiener Eilzug entgegen. Der diensthabende Beamte, ob dieses ungesetzlichen Vorgehens ganz außer sich, sah die einzige Rettung, einen Zusammenstoß zu verhüten, darin, dass er sofort an die Haltestelle Stadt Rottenmann (Nähe Burg Strechau) telegraphierte, dort alle Züge zum Stehen zu bringen. Infolge der geringen Distanz jedoch zwischen der Hauptstation und der Haltestelle Stadt Rottenmann, — es sind ungefähr drei Minuten Fahrzeit, waren die Bemühungendes Stationsleiters, den Pontafel-Michaeler Schnellzug zum Stehen zu bringen vergebens, denn kaum war die telephonische Nachricht eingetragen, als der Schnellzug bereits die Haltestelle passierte. Im nächsten Augenblick erfolgte auch schon der furchtbare Zusammenstoß. Ein Glück im Unglück war, dass der Lokomotivführer des von Selztal kommenden Wiener Schnellzuges die Situation sofort erfasste und durch schnelles Bremsen ein noch größeres Unglück verhütete.

Gründe für das Unglück

Der Lokomotivführer des aus Pontafel kommenden Zuges konnte nicht mehr befragt werden, da er bei dem Unglück ums Leben kam. Man spekulierte darüber, ob der zum Zeitpunkt des Unglücks herrschende Nebel im Gebiet zusammen mit dem Umstand, dass der Kreuzungshalt in jenem Sommer neu war - bis dahin war er im Bahnhof Selzthal gewesen - den Lokomotivführer verwirrt hatten. Dies, obwohl er bereits seit 25 Jahren diese Strecke befahren hatte.[1] Bekannt wurde aber, dass der Heizer Edböck (aus Knittelseld) des aus Pontafel kommenden Zuges irrsinnig geworden war. Er wollte bei seiner Maschine einheizen und gab, als man ihn wegen seines Verhaltens befragte, zur Antwort: "Wir fahren weiter, es ist ja nichts geschehen."

Der Lokomotivführer des Selztaler Schnellzuges war mit leichten Verletzungen davongekommen, während sein Heizer Johann Wieser einen Bruch des rechten Fußes erlitt.

Die Schaffner des Pontafeler Zuges wurde angezeigt, da sie wussten, dass der Zug Nr. 102 im Bahnhof Rottenmann auf den Wiener Zug hätte warten müssen und nachdem sie erkannt hatten, dass der Zug nicht anhielt, die Notleine ziehen hätten müssen, um den Zug zum Stehen zu bringen.[2]

Opferzahl

Die Katastrophe forderte acht Todesopfer,[2] zehn Schwerverletzte und 19 Leichtverletzte.

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, Grazer Volksblatt, Ausgabe vom 22. September 1910, Seite 3
  2. 2,0 2,1 ANNO, Grazer Volksblatt, Ausgabe vom 24. September 1910, Seite 15