Schladminger Gletscher: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf dem Schladminger Gletscher gab im Herbst [[2022]] und Winter 2022/[[2023]] keinen Skiliftbetrieb. Hitze, Regen und Saharasand hatten dem Eis zu stark zugesetzt und bis zu fünf Meter Schnee fehlten an vielen Stellen. Es müssten die Liftstützen um fünf Meter versetzt und die Gletscherspalten an den Pisten geschlossen werden teilte [[Georg Bliem]], Geschäftsführer der [[Planai-Hochwurzen-Bahnen Gesellschaft m.b.H.|Planai-Hochwurzen-Bahnen]], die für den Liftbetrieb am Gletscher zu sorgen haben, am [[14. September]] 2022 einen Bericht der "[[Kleine Zeitung|Kleinen Zeitung]]" mit.
 
Auf dem Schladminger Gletscher gab im Herbst [[2022]] und Winter 2022/[[2023]] keinen Skiliftbetrieb. Hitze, Regen und Saharasand hatten dem Eis zu stark zugesetzt und bis zu fünf Meter Schnee fehlten an vielen Stellen. Es müssten die Liftstützen um fünf Meter versetzt und die Gletscherspalten an den Pisten geschlossen werden teilte [[Georg Bliem]], Geschäftsführer der [[Planai-Hochwurzen-Bahnen Gesellschaft m.b.H.|Planai-Hochwurzen-Bahnen]], die für den Liftbetrieb am Gletscher zu sorgen haben, am [[14. September]] 2022 einen Bericht der "[[Kleine Zeitung|Kleinen Zeitung]]" mit.
 
   
 
   
Schon in den vergangenen Jahren hatte der Gletscher im Sommer stets ein trauriges Bild geboten. 2022 war keine Ausnahme, im Gegenteil: Hitze und Regen bis auf 2&nbsp;500 [[M ü. A.|Meter Seehöhe]] haben Gletscherspalten aufgerissen. Wer auf den [[Hoher Dachstein|Hohen Dachstein]] klettern wollte, brauchte die Erfahrung eines Bergführers, zu gefährlich war und ist die Situation. Besonders den Stützen der Schlepplifte hat die Schmelze zugesetzt. Sie müssten versetzt werden. Skitourenüberquerungen waren weiterhin möglich.<ref>[[Kleine Zeitung]] vom [https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/6189357/Es-fehlen-5-Meter-Schnee_Entscheidung-gefallen_Kein-Winterskilauf 14. September 2022]</ref>
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Schon in den vergangenen Jahren hatte der Gletscher im Sommer stets ein trauriges Bild geboten. 2022 war keine Ausnahme, im Gegenteil: Hitze und Regen bis auf 2&nbsp;500 [[M ü. A.|Meter Seehöhe]] haben Gletscherspalten aufgerissen. Wer auf den [[Hohen Dachstein]] klettern wollte, brauchte die Erfahrung eines Bergführers, zu gefährlich war und ist die Situation. Besonders den Stützen der Schlepplifte hat die Schmelze zugesetzt. Sie müssten versetzt werden. Skitourenüberquerungen waren weiterhin möglich.<ref>[[Kleine Zeitung]] vom [https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/6189357/Es-fehlen-5-Meter-Schnee_Entscheidung-gefallen_Kein-Winterskilauf 14. September 2022]</ref>
  
 
==== 2023: Ende des Gletscherskilaufs ====
 
==== 2023: Ende des Gletscherskilaufs ====

Version vom 17. Dezember 2023, 09:58 Uhr

Orte von Bedeutung für das steirische Ennstal
Dieser Artikel behandelt einen Ort oder Berg, der weder im Bezirk Liezen liegt, noch mit der Geschichte des steirischen Ennstals in besonderer Weise verbunden ist.
Er hat jedoch durch wirtschaftliche und vereinzelt auch geschichtliche oder geografische Bezugspunkte mit dem Bezirk Liezen zu tun.
Der Schladminger Gletscher im Winter 2008.
Lage des Schladminger Gletschers auf Googlemaps
Der Schladminger Gletscher im September 2011.
Der Schladminger Gletscher mit Bergstation Hunerkogel im Juni 2020.

Der Schladminger Gletscher ist nach dem Hallstätter Gletscher und dem Gosaugletscher der drittgrößte Gletscher im Dachsteinmassiv des Dachsteingebirges.

Geografie

Der Gletscher, der sich im südlichen Gemeindegebiet des oberösterreichischen Obertraun befindet, hängt im Gjaidsteinsattel, 2 647 m ü. A., mit dem Hallstätter Gletscher zusammen und zieht unterhalb der Nordabstürze des Großen Koppenkarsteins gegen Osten bis 2 430 m ü. A. hinab.

Geschichte

Schladminger Gletscher - schematisierte Gletscherstände von 1850 bis 1934
1933: ganz links der Schladminger Gletscher, daneben der Hallstätter Gletscher.

In der Zeit um 1850 betrug seine Eisfläche laut Friedrich Simony knapp 199 Hektar. Anhand von modernen Kartenmaterialien, den Endmoränen von 1850 und Simonys Bild von 1840 können wir für diese Zeit aber eine Fläche von etwa 3,2 km² annehmen. In diese Flächenangabe sind auch die Eisflächen zwischen Mitterstein, 2 417 m ü. A. und Hohem Gjaidstein 2 794 m ü. A. einbezogen worden. Der Gletscher wies damals nach Simonys Angaben eine Länge von 2,2 km auf und ragte über den von ihm angeschobenen Moränenwall auf die Hochfläche auf dem Stein hinaus. Damals wurde auch der tiefste Punkt, den der Gletschers erreichte, von Simony mit 2 170 m ü. A. angegeben. In diesem Kar wurde in den 1980er Jahren die Talstation eines Sesselliftes für den Sommerskilauf errichtet.

Der Gletscher reichte im Osten von den Wänden des Großen Koppenkarsteins bis zu den Wänden des Hohen Gjaidsteins. Der Gipfel des Mittersteins, 2 417 m ü. A., ragte gerade noch aus den Eismassen empor.

Der Gletscher im 21. Jahrhundert

Schneedepots auf dem Schladminger Gletscher im Sommer 2023.

Heute sind nur noch 33 % der einstigen Fläche des Gletschers erhalten, das sind etwa 0,95 km², die sich noch weiter verringern werden, wenn das derzeitige Klimaoptimum anhält und die Verschmutzung des Gletschers fortschreitet. Die Abschmelzgeschwindigkeit des Schladminger Gletschers nimmt andererseits aber zunehmend ab, da sein unterer Rand nunmehr bereits eine Höhe von 2 430 m ü. A. erreicht hat und in dieser Höhenlage niedrigere Temperaturen herrschen. Wegen seiner geringen Mächtigkeit von wenigen Metern unterhalb von 2 550 m ü. A. wird das Eis des Gletschers dem vorherrschenden Klima jedoch nicht mehr lange Stand halten können und in den nächsten Jahren abschmelzen. Bereits jetzt beginnt im östlichen Bereich unter der Nordwandwand des Koppenkarsteins auf 2 555 m ü. A. eine Felseninsel größeren Ausmaßes auszuapern.

2022/2023: Eisschwund verhinderte Winterskilauf auf dem Schladminger Gletscher

Auf dem Schladminger Gletscher gab im Herbst 2022 und Winter 2022/2023 keinen Skiliftbetrieb. Hitze, Regen und Saharasand hatten dem Eis zu stark zugesetzt und bis zu fünf Meter Schnee fehlten an vielen Stellen. Es müssten die Liftstützen um fünf Meter versetzt und die Gletscherspalten an den Pisten geschlossen werden teilte Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen, die für den Liftbetrieb am Gletscher zu sorgen haben, am 14. September 2022 einen Bericht der "Kleinen Zeitung" mit.

Schon in den vergangenen Jahren hatte der Gletscher im Sommer stets ein trauriges Bild geboten. 2022 war keine Ausnahme, im Gegenteil: Hitze und Regen bis auf 2 500 Meter Seehöhe haben Gletscherspalten aufgerissen. Wer auf den Hohen Dachstein klettern wollte, brauchte die Erfahrung eines Bergführers, zu gefährlich war und ist die Situation. Besonders den Stützen der Schlepplifte hat die Schmelze zugesetzt. Sie müssten versetzt werden. Skitourenüberquerungen waren weiterhin möglich.[1]

2023: Ende des Gletscherskilaufs

Nach einem weiteren schneearmen Winter war das Schicksal des Skilaufs am Dachstein besiegelt. Am 13. März 2023 wurde die erste Stütze von insgesamt vier Liften abmontiert. Die Planaibahnen wollen den Gletschertourismus neu positionieren.[2]

Fremdenverkehr

Durch die Dachstein Gletscherbahn auf den Hunerkogel ist es möglich fast das ganze Jahr Ski zu fahren. Es gibt einen Doppelsessellift, vier Schlepplifte mit vier Pisten und einen Funpark für Freestyler. Zusätzlich gibt es eine drei Kilometer lange Langlaufloipe, die auch gerne von internationalen Teams zum Konditionstraining in großer Höhe genutzt wird.

Gletscherbericht

Durchgeführt vom Österreichischen Alpenverein

Berichtszeitraum Änderung
2009 / 2010 - 1 m [3]
2008 / 2009 - 1.8 m [4]

Bilder

Literatur

  • Ansichten vom Ewigen Eis, die Geschichte der Dachsteingletscher in Bildern und Texten“, mit zahlreichen Zeichnungen und Bildern von Friedrich Simony

Weblink

  • Lage auf AMap (korrigierter neuer Link, Datenstand 14. Jänner 2023)

Quellen

  • www.anisa.at, Gletscherzustandsbericht Dachsteingebirge_2022
  • Alpenvereinsführer Dachstein Ost
  • Alpenvereinskarte 14 - Dachsteingebirge, ISBN 3-928777-27-0
  • Franz Mandl: „Der Schladminger Gletscher“. In: Mandl-Neumann, H. & Graf, G. (lekt., 2006). „Alpen. Archäologie, Geschichte, Gletscherforschung“, 228–235. Haus i. E.: ANISA
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.

Einzelnachweise