Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Rothwald''' ist ein 40 km² großes, großteils naturbelassenes Waldgebiet in den Niederösterreichischen Kalkalpen.
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Der '''Rothwald''' ist ein 40 km² großes, größtenteils naturbelassenes Waldgebiet in den Niederösterreichischen Kalkalpen im Nordosten des [[Bezirk Liezen|Bezirks Liezen]].
  
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Es begann mit dem Abbrennen eines [[Benediktinerstif Admont|Stift]] [[Admont]]ischen Jagdhauses im Grenzgebiet Steiermark - [[Niederösterreich]] C zur Kartause Gaming V im Jahre [[1399]]. Um die weitläufigen und unklaren Grenzen im Waldgebiet des Dürrenstein-Massives stritten die beiden Klöster jahrhundertelang.
  
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Allzu unklar waren die Bezeichnungen der Gräben und der Kuppen. Der Landesfürst befahl im [[16. Jahrhundert]] eine große Kommission die Grenzen feststellen zu lassen – wieder vergeblich. Der salomonische Schiedsspruch lautete: Das strittige Gebiet durfte nicht genutzt werden – keine Holzschlägerung, keine Jagd. Diesem unklaren
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Rechtsverhältnis verdanken wir, dass der Rothwald seit Anbeginn unberührt blieb.
  
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Baron Rothschild  untersagte  schließlich im späten [[19. Jahrhundert]]  in diesem Gebiet eine weitere Nutzung.
  
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Heute ist der Rothwald von der steirischen Grenze an nach Norden ein 40 km² großes, großteils naturbelassenes Waldgebiet, in dessen Kernzone sogar das Betretungsverbot gemäß den strengsten Richtlinien der IUCN (''International Union for Conservation of Nature'') gilt. Der Kreislauf von Wachsen, Altern, Absterben und Sich-wieder-Verjüngen der hier wachsenden Fichten, Tannen und Buchen erfolgt ungestört. Der Rothwald gilt als letzter Urwald in Österreich.
die weitläufigen und unklaren Grenzen im Waldgebiet des Dürrenstein-Massives stritten
 
die beiden Klöster jahrhundertelang.<br />
 
Allzu unklar waren die Bezeichnungen der Gräben und der Kuppen. Der Landesfürst
 
befahl im 16. Jahrhundert eine große Kommission die Grenzen feststellen zu lassen
 
– wieder vergeblich. Der salomonische Schiedsspruch lautete: Das strittige Gebiet
 
durfte nicht genutzt werden – keine Holzschlägerung, keine Jagd. Diesem unklaren
 
Rechtsverhältnis verdanken wir, dass der Rothwald seit Anbeginn unberührt blieb.
 
Baron Rothschild im späten 19. Jahrhundert schließlich untersagte in diesem Gebiet
 
eine weitere Nutzung.<br />
 
Heute ist der Rothwald von der steirischen Grenze an nach Norden ein
 
40 km² großes, großteils naturbelassenes Waldgebiet, in dessen Kernzone
 
sogar das Betretungs-verbot gemäß den strengsten Richtlinien der IUCN -
 
International Union for Conservation of Nature gilt. Der Kreislauf von Wachsen,
 
Altern, Absterben und Sich-wieder-Verjüngen der hier wachsenden Fichten, Tannen
 
und Buchen erfolgt ungestört. Der Rothwald gilt als letzter Urwald in Österreich.
 
  
 
==Quelle==
 
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* [[Josef Hasitschka]]
 
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== Das Beiheft als PDF ==
 
== Das Beiheft als PDF ==
* [http://www.ennstalwiki.at/wiki/images/0/01/Hasitschka%2C_Wegpunkte_Ges%C3%A4use_red.pdf Hasitschka,_Wegpunkte_Gesäuse_red.pdf]
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* [http://www.ennstalwiki.at/wiki/images/0/01/Hasitschka%2C_Wegpunkte_Ges%C3%A4use_red.pdf Hasitschka, Wegpunkte Gesäuse ]
  
 
[[Kategorie:Naturschutzgebiet]]
 
[[Kategorie:Naturschutzgebiet]]
 
[[Kategorie:Alpen]]
 
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Version vom 8. April 2014, 13:56 Uhr

Der Rothwald ist ein 40 km² großes, größtenteils naturbelassenes Waldgebiet in den Niederösterreichischen Kalkalpen im Nordosten des Bezirks Liezen.

Der Rothwald

Es begann mit dem Abbrennen eines Stift Admontischen Jagdhauses im Grenzgebiet Steiermark - Niederösterreich C zur Kartause Gaming V im Jahre 1399. Um die weitläufigen und unklaren Grenzen im Waldgebiet des Dürrenstein-Massives stritten die beiden Klöster jahrhundertelang.

Allzu unklar waren die Bezeichnungen der Gräben und der Kuppen. Der Landesfürst befahl im 16. Jahrhundert eine große Kommission die Grenzen feststellen zu lassen – wieder vergeblich. Der salomonische Schiedsspruch lautete: Das strittige Gebiet durfte nicht genutzt werden – keine Holzschlägerung, keine Jagd. Diesem unklaren Rechtsverhältnis verdanken wir, dass der Rothwald seit Anbeginn unberührt blieb.

Baron Rothschild untersagte schließlich im späten 19. Jahrhundert in diesem Gebiet eine weitere Nutzung.

Heute ist der Rothwald von der steirischen Grenze an nach Norden ein 40 km² großes, großteils naturbelassenes Waldgebiet, in dessen Kernzone sogar das Betretungsverbot gemäß den strengsten Richtlinien der IUCN (International Union for Conservation of Nature) gilt. Der Kreislauf von Wachsen, Altern, Absterben und Sich-wieder-Verjüngen der hier wachsenden Fichten, Tannen und Buchen erfolgt ungestört. Der Rothwald gilt als letzter Urwald in Österreich.

Quelle

Das Beiheft als PDF