Würm

Aus EnnstalWiki
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Rekonstruktion der max. Gletscherausbreitung während des Würm-Hochglazials vor 26.000 bis 20.000 Jahren. Aufgrund der großen gebundenen Eismengen in den Eisschilden lag der Meeresspiegel ca. 120 m tiefer als heute.

Würm ist die jüngste Kaltzeit des Quartärs im Alpenraum.

Allgemeines

Die Würm-Kaltzeit ist die jüngste der vier bekanntesten alpenländischen Kaltzeiten - Günz, Mindel, Riss und Würm - in Österreich.

Würm im Bezirk Liezen

Die Vereisung während der Würm-Kaltzeit führte nur zu einer maximalen Ausdehnung bis ins Gesäuse. Beginnend vor ca. 115.000 Jahren, wurde das Hochglazial hier vor ca. 20.000 Jahren erreicht. Der Haupteiszufluss kam aus den Niederen Tauern. Weitere größere Zuflüsse bestanden aus den südöstlichen Ausläufern des Toten Gebirges, von der Südseite des Warschenecks und auch von der Südseite der Haller Mauern. Gletscherabzweigungen des Ennstalgletschers gab es über das Mitterndorfer Becken und den Pyhrnpass Richtung Oberösterreich, über Lassing ins Paltental und über den Buchauer Sattel Richtung Sankt Gallen. Lokalvergletscherungen im Gesäuse blieben großteils vom Ennsgletscher getrennt.

Anhand zahlreicher Forschungsarbeiten wurde die Eisoberfläche des Würm-Ennsgletschers rekonstruiert. Die Eisscheide zwischen Enns- und Salzachgletscher befand sich im Bereich des Mandlingpasses in ca. 2.000 m Seehöhe. Durch den massiven Eiszustrom aus den Schladminger Tauern wird von einer nur gering abfallenden Oberfläche bis Gröbming ausgegangen. Entlang des Grimmingmassivs sank die Gletscheroberfläche auf kurzer Distanz von 1.800 auf 1.600 m ab. Grund dafür wird wohl der abzweigende Seitenarm durch das Salzatal (Hinterberg) gewesen sein. In Wörschach lag die Oberfläche auf ca. 1.400 m, sank immer weiter ab und erreichte im Umkreis von Admont nur noch ca. 1.100 m. Dazwischen ging viel Eis durch die Abzweiger ins Paltental und über den Buchauer Sattel verloren. Auf Letzterem erreichte die Eisoberfläche etwa 900 - 1.000 m und am Gesäuseeingang etwa 850 - 900 m Seehöhe.

Das Würm hinterließ im Bezirk zahlreiche Spuren (siehe Quartär) - es verlieh ihm den vorerst letzten Schliff.

Quellen

  • Kellerer-Pirklbauer, A., Proske, T. & Untersweg, Th. (2012): Darstellung der Talbodenbereiche des Steirischen Ennstals (Bericht). Institut für digitale Bildverarbeitung, Graz
  • Van Husen, D. (1968). Ein Beitrag zur Talgeschichte des Ennstals im Quartär. Mitt. Ges. Geol. Bergbaustud., Band 18, 249-286
  • Van Husen, D. (1987). Zur Entwicklung des Oberen Ennstals im Pleistozän. Tagungsband Arbeitstagung Geol. B.-A. 1987 Blatt 127 Schladming, 86-93, Wien: Geol. B.-A.