Ausseer Nagelfluh

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Ein verstürzter Stollen an der Erzherzog-Johann-Promenade in Bad Aussee.

Die Ausseer Nagelfluh ist im Ausseer und in Teilen des Mitterndorfer Beckens zu finden.

Definition

Das Wort "Nagelfluh" ist nur im Alpenraum geläufig und bezeichnet Konglomerate.

Nagelfluh im Ausseerland

Die im Ausseer und in Teilen des Mitterndorfer Beckens vorkommende Nagelfluh besteht aus unterschiedlich stark verfestigten sandreichen, grobkörnigen Kiesen. Es handelt sich um Schmelzwasser-Ablagerungen der vorstoßenden Eisströme zum Traungletscher, die aus den Gebieten der Altausseer und der Grundlseer Traun kamen. Es wird angenommen, dass zu dieser Zeit ein "verwildertes" Flusssystem vorlag, wodurch mächtige, sich ständig ändernde Schotterbänke entstanden.
Im Jungpleistozän wurde die Nagelfluh von Grundmoränen-Ablagerungen überdeckt.

Beeindruckende Aufschlüsse der Ausseer Nagelfluh in Bad Aussee gibt es entlang der Erzherzog-Johann-Promenade, am rechten Traunufer beim Bahnhof, bei der Kneipp-Anlage und bei der Kläranlage. Die Prallhänge der Traun führen zu einer fortwährenden Unterspülung der Konglomerate, was zu Einstürzen der Gesteinsmassen führt. Am 23. Februar 1941 brach zum Beispiel aufgrund der Aushöhlung der Nagelfluh-Bänke die Reiterer-Brücke ein. Dabei wurden mehrere Häuser beschädigt und sogar ein Gasthaus in der Ischler Straße verschüttet.

In der Vergangenheit wurden in die Nagelfluh Stollen sogar vorgetrieben. Diese dienten zur kühlen Lagerung von Lebensmitteln.

Quelle

  • Lobitzer, H.: Geologische Spaziergänge. Ausseerland – Salzkammergut, Wien, Geologische Bundesanstalt, 2011