JOHANN Schladming
Das JOHANN Schladming ist ein Hotelbetrieb am Hauptplatz in Schladming in einem historischen Gebäude, einem der beiden denkmalgeschützten Pröpstlhäuser.
Historische Notizen
Ein Kino in der „Alten Post"
Wie sehr man auch schon früher in Schladming Neuerungen aufgeschlossen war, zeigt die Notiz in der „Steirischen Alpenpost" aus dem Jahre 1909 (Nr. 43, S.3) über die Eröffnung eines Kinos in der „Alten Post":
„Seit 1. Dezember weilt im Hotel Alte Post ein Kinematograph. Die 1 ½ bis zweistündigen Vorstellungen bieten des Interessanten so viel, dass der Besuch nur allgemein empfohlen werden kann. Die Preise sind mäßig.
Beginn der Vorstellungen an Wochentagen 8 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen 3 Uhr und 8 Uhr abends."
Josef Maurer aus Haus im Ennstal befasste sich mit dem Handel und Verleih von Spielautomaten und Grammophonen. Auf einem Bild vom Jahre 1907 ist er auf seinem Puch-Motorrad vor dem Gasthof Walcher ("Weikl") am Hauptplatz in Schladming zu sehen (aus dem Schladminger Wanderführer 1901).
Geschichte des Hauses
Die "Zwei Pröpstlhäuser" nannte man früher das Hotel „Alte Post", denn unmittelbar nach der Brandkatastrophe des Jahres 1618 baute der Ratsbürger, Gastwirt und Berg- und Schmelzwerks-Mitgewerke Tobias Pröpstl seine beiden Häuser wieder auf und ließ auch das Baujahr 1618 sowie die Initialien seines Namens "T. P."am Trambaum des Dachfirstes und in einem Deckenbalken der Gaststube anbringen.
Nach der Familie Pröpstl besaßen die Prasthofer, eine nicht minder angesehene Schladminger Familie die „Alte Post". Johann Georg Prasthofer, der 1698 in den Besitz der Liegenschaft kam war Oberzechpropst der katholischen Kirche in Schladming und Kupferhammerherr.
Eine Beschreibung aus dem Jahr 1914 lautete:
Schladming. Hotel „Zur alten Post“, vormals Vasold. Altrenommiertes Haus. 36 modern neu eingerichtete Zimmer, elektrisch beleuchtet. (Auch Erker und Balkonzimmer mit prachtvoller Gebirgsaussicht). Staubfreie, ruhige Lage in nächster Nähe des Waldes. Anerkannt vorzügliche Küche und Keller bei mäßigen Preisen und aufmerksamer Bedienung. Großer, schattiger Gastgarten. Großer Speisesaal, gemütliches Gastzimmer aus der Zeit des 16. Jahrhunderts. Wannenbäder mit Sole- und Fichtennadelzusatz. Fahrgelegenheiten nach allen Richtungen. Omnibus zu jedem Zuge. In der Vor- und Nachsaison Mai, Juni und September, Oktober bedeutend ermäßigte Preise. Rendezvous der Wintersportsmen. Nähere Auskünfte auch über Privatwohnungen und Wintersport erteilt der Besitzer Franz Angerer sowie die Zentral-Auskunfts- und Prospektabgabestelle des „Fremden-Blatt“ in Wien, I., Schulerstraße 14 (Zugang vom Stephansplatz).
Natürlich hängt die Hausgeschichte[1] auch mit der Schladminger Postgeschichte zusammen. 1981 wurde das Hotel nach umfangreichen Renovierungsarbeiten am 26. Juni wieder eröffnet.
Bilder
- JOHANN Schladming – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
JOHANN Schladming – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
- ANNO, Grazer Tagblatt, Ausgabe vom 17. August 1893 informiert über "erlauchte" Gäste, die am am 15. August 1893 im Gasthof zur Post abgestiegen waren
Quellen
- Heimatkundliche Blätter von Schladming, Nr. 24, April 1994, verfasst von Walter Stipperger
- Heimatkundliche Blätter von Schladming Nr. 29, März 1996, verfasst von Walter Stipperger
- ANNO, Illustrierter Wegweiser durch die österreichischen Kurorte, Sommerfrischen und Winterstationen, 1914, Seite 75
Einzelnachweise
- ↑ siehe Hausgeschichte