Moräne
Version vom 29. Mai 2020, 22:21 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Kategorie:Geografie“ durch „Kategorie:Wissenschaft Kategorie:Geografie“)
Der Begriff "Moräne" stammt vom französischen Wort moraine, welches übersetzt Geröll bedeutet. Eine Moräne bezeichnet den Gesteinsschutt, der vom Gletscher mittransportiert und danach abgelagert wird.
Moränenarten
Die Glaziologie unterscheidet zwischen Wandermoränen und bereits abgelagerten Moränen. Zu beiden gibt es noch Detailuntergliederungen.
Wandermoräne:
- Obermoräne: sie stammt vom Material, das von den Felswänden auf den Gletscher stürzt
- Innenmoräne: ist jegliches Material, das im Inneren des Gletschers (interglazial) transportiert wird
- Untermoräne: ist das Material an der Gletscherbasis, welches durch Reibung mit dem Untergrund sehr stark geschliffen und zerkleinert ist
- Seitenmoräne: sie befindet sich entlang der Ränder der Gletscherzunge und besteht aus Material einerseits des anstehenden Gesteins und andererseits der ehemaligen, rausgedrückten Untermoräne
- Mittelmoräne: sie entsteht aus Seitenmoränen, wenn zwei Gletscher zusammenfließen (Konfluenz) und sich vereinen
- Geschiebe: bezeichnet alles durch Eis bewegtes Material
abgelagerte Moräne:
- Grundmoräne: besteht aus Material der Unter- und Innenmoräne
- Endmoräne: ist die Schuttanhäufung am Gletscherende, wenn sich die Gletscherstirn länger nicht bewegt. Sie ist auch Indiz für die maximale Ausdehnung des Gletschers
- Satzendmoräne: entstehen durch Abschmelzen des Gletschers über längerem Zeitraum an der gleichen Stelle und bildet größere Wälle
- Fließendmoräne: entsteht, wenn eine Satzendmoräne zusammenstürzt oder viel Material herunterrollt und somit seine Form verändert
- Stauchendmoräne: sind eingelagerte Schollen, die im gefrorenen Zustand vom Gletschermaterial überfahren wurden
- Sohlmoräne: ist das Gegenstück zur Grundmoräne, nur dass kein Transport stattfand
- Ablationsmoräne: sie sammelt Material des schmelzenden Eises und ist das oberste Glied der Moränen-Abfolge
- Ufermoräne: sie ist eine abgelagerte Seitenmoräne
- Drumlin: ist ein länglicher, längs der Bewegungsrichtung des Gletschers verlaufender Hügel. Er besteht hauptsächlich aus Moränenmaterial, überwiegend der Grundmoräne
- Findling: ist ein größerer vom Eis mitgeführter Gesteinsblock
Moränen im Bezirk Liezen
Der Ennsgletscher hinterließ einige Moränen im Bezirk Liezen, die unter anderen bei Klachau, auf der Kaiserau und auf der Südseite der Admonter Reichensteingruppe erhalten sind.
Quellen
- Murawski, Hans; Meyer, Wilhelm: Geologisches Wörterbuch. München, 2004, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 3-8274-1445-8