Holzarbeit
Dieser Artikel informiert über die Geschichte der Holzarbeit im Bezirk Liezen.
Geschichte
Die Holzarbeit im waldreichen Gstatterbodenkessel ist ausführlich dokumentiert in Gesäusewälder von Josef Hasitschka. Dort wird der Stellenwert deutlich, den Holz und vor allem Holzkohle vor Jahrhunderten für die Eisenindustrie in Hieflau und Eisenerz hatten.
Um 1900 war das Hinterbergertal eine Bauern- und Gewerbelandschaft. So entstand vor allem am südlichen Rand des Hinterbergertales eine holzwirtschaftliche Gewerbelandschaft (Sägewerk von Johann Loitzl und der Ersten Wiener Türen- und Fenster-Fabriksgesellschaft, k.k. Forste). Die Forst- und Holzwirtschaft schuf Einkommensmöglichkeiten für Arbeiter und Holzknechte sowie Nebeneinkünfte für Bauern, vor allem durch das Winterfuhrwerk. Holzarbeit wurde zu diesem Zeitpunkt nach wie vor ohne mechanische Hilfen durchgeführt. Wie früher kamen Sägen und Hacken zum Einsatz. Der Holztransport erfolgte mit Pferden und Ochsen.
Im Wintersportmuseum Haus wird am Beginn der Ausstellung die gefahrvolle Holzbringung ins Tal mit Hilfe der "Tatzschlitten" gezeigt.
Im Ennstal erinnern noch Marterl an die Arbeit der Holzbringung. So beispielsweise das Marterl bei der Rast.
Brauch
Bei größerer Holzarbeit sollen Antlasseier Schutz gegen Verletzungen gewähren.
Ereignisse
Die Chronik der römisch-katholischen Pfarre Kleinsölk des Jahres 1924 berichtet davon, dass beim vulgo Blas und ins Schulhaus unkontrolliert Holzstämme einschlugen, die Holzarbeiter in einem höher gelegenen Wald schlägerten.
Todesfälle
- 26. März 1887: Jakob Mikesch verunglückt bei der Kroisenalm im Gesäuse tödlich bei der Holzarbeit, woran heute noch das Marterl Jakob Mikesch erinnert
- 10. Dezember 1916: Gottfried Schwarzlechner bei der Holzarbeit in Mitteregg-Kalch (St. Nikolai im Sölktal), Taglöhner
- Beim Lawinenunglück vom Grillberg kamen 19 Holzarbeiter ums Leben
Bildergalerie
tiefwinterliche Holzbringung mit Ochsen, aus den 1930er-Jahren aus der Gegend um Liezen, durch meterhohe, handausgeschaufelte Schneewände.
Holzknechte bei ihrer mit Rinden gedeckter Holzknechthütte in den 1930er Jahren bei Liezen (die biegsame, breite Rinde entsteht durch das "Schinden", d.h. Abschälen der Rinde vom Stamm, solange der Baum im Saft steht)
Bauern aus Weyern und Oberwinkl bei Gröbming - Holzlieferung mit ihren Pferden von der Viehbergalm über die Öfen auf die Lend.
Bauern aus Weyern und Oberwinkl bei Gröbming - Holzlieferung mit ihren Pferden von der Viehbergalm über die Öfen auf die Lend.
Holzbringung Hinterberg um 1913 mit 13 Zagen (Ochsengespanne), 5 Böckel (Hornschlitten zum Holztransport) 40 Personen.
Quellen
- EnnstalWiki-Einträge
- Hasitschka, Wegpunkte Gesäuse