Planspitze
Die Planspitze ist ein Berg östlich von Admont und gehört zu den Ennstaler Alpen. Er ist 2 117 m ü. A. hoch.
Ereignis
Am Sonntag, den 22. Juni 1890 stürzte der Wiener Emil Boehm bei der Ersteigung der Planspitze tödlich ab. Er war Mitglied des Österreichischen Touristenklubs. Am Donnerstag reiste er mit seinem Schwager nach Gstatterboden, wo sie um 1 Uhr Früh am Freitag eintrafen. Von dort wollten sie über den Peternpfad auf die Planspitze. Der Abstieg sollte nach Süden zum Ennseck und Übernachtung in einer der dortigen Almhütten erfolgen. Beim Anstieg setzte starker Regen ein und die beiden mussten, getrennt durch eine Felsnase, gesichert mit einem Seil, im Freien übernachten. Die Nacht wurde bitterkalt und als der Schwager in der Früh Kontakt zu Boehm aufnahm, brauchte dieser zwei Stunden, um die 20 m um Felspitze zu kommen und schien sehr schwach zu sein. Da an dieser Stelle kein Platz für zwei zum Rasten war, stiegen sie weiter auf. Für das geplante kurze Stück stärkte der Schwager Boehm mit einem Schluck Rotwein. Als er dann endlich mit seinem Schwager am Seil aufsteigen wollte, trat er in die Luft. Sein Schwager hielt das Seil, Boehm fiel auf eine kleines, schief nach abwärts führendes Geröllfeld, den Kopf nach oben, die Arme vorgestreckt, das Gesicht zur Erde gedreht und blieb reglos liegen. Sein Schwager hielt das Seil straff und nach einiger Zeit kam Boehm wieder zu sich.
Da sein Schwager zu schwach war Boehm zu sich hinaufzuziehen band er ihn fest und verließ ihn um 8 Uhr Früh, um von Johnsbach Hilfe zu holen. Beim Kölblwirt traf er um 13:20 Uhr ein. Drei Personen stiegen ohne den Schwager auf, da dieser sich zu schwach fühlte. Gegen 23 Uhr kehrten sie unverrichteter Dinge zurück, da sie niemanden gefunden hatten. Das war Freitag gegen Mitternacht. Der Schwager nahm an, Boehm hätte sich aus eigener Kraft abgeseilt und wäre nach Gstatterboden gegangen. Der Schwager ging Samstag Früh nach Gstatterboden, um die Angehörigen um telegrafische Auskunft zu ersuchen, ob Emil nicht schon in Wien wäre.
Den Tag über stiegen wieder Johnsbacher auf, aber wiederum ohne Ergebnis. In Wien war er auch nicht eingetroffen und sein Vater machte sich auf ins Gesäuse. Sonntag Früh machte sich der Schwager auf Anraten des Hôteliers Bernhofer mit dem dem Bergführer Jacob Aflenzer neuerlich auf, aus Gstatterboden nochmals über den Peternsteig aufzusteigen. Gegen 13:30 Uhr waren sie dann bei den obersten Felsstellen, wo er seinen Schwager zurück gelassen hatte. Sie fanden auch das Seil und gleich darauf die Leiche seines Schwagers an derselben Stelle und in derselben Lage, wie er ihn verlassen hatte.