Föhnsturm am Osterwochenende 2024
Ein Föhnsturm am Osterwochenende 2024 über den österreichischen Alpenraum hinweg und richtete auch im Bezirk Liezen Schäden an.
Über den Föhnsturm allgemein
Mitte der Osterwoche (27. März 2024) erreichte eine ausgedehnte Saharasandwolke Mitteleuropa und es setzte starker Föhn, vor allem im Alpenvorland, ein. Am Karfreitag, 28. März, erreichte die Konzentration des Saharasands seine größte Dichte und beeinträchtigte stark die Fernsicht. Gleichzeitig war es der erste warme Frühlingstag mit Temperaturen um +22 °C. Der Karsamstag war war von Föhnsturm und ähnlich hohen Temperaturen geprägt, der Ostersonntag brachte ebenfalls Temperaturen um +20 °C bei Sonnenschein. Erst am Ostermontag, 1. April, erreichte gegen Abend eine Kaltfront den Alpenraum und brachte bis in der Nacht auf Dienstag, 2. April, einen Temperatursturz wieder um die +10 °C. So fielen die Temperaturen in Mooslandl von mittags +22 °C auf abends +6 °C, in Bad Mitterndorf von +20 °C auf +4 °C, am Schladminger Gletscher von +2 °C auf -6 °C und Ramsau am Dachstein von +15 °C auf +1 °C ([1]
Auswirkungen des Föhnsturms im Bezirk Liezen
Bereits in der zweiten Hälfte der Osterwoche nahm die Windstärke im Bezirk Liezen deutlich zu (Angaben von Spitzen):
- Bad Mitterndorf: 28. März: um 60 km/h, 30. März: knapp über 70 km/h, Ostermontag, 1. April: knapp über 90 km/h;
- Bergstation Hunerkogel (Dachsteinmassiv): bereits am 27. März wurden Windspitzen vom 100 km/h registriert, am 30. März erreichte der Föhnsturm 120 km/h und am 1. April wurden immer noch Windspitzen um 100 km/h gemessen;
- In Rottenmann registrierte man am 26. März, 27. und 31. März sowie am 1. April Windspitzen zwischen 70 und 80 km/h;
- Irdning-Gumpenberg und Hall: 1. April: knapp über 70 km/h
Am Ostermontag waren in der Steiermark 212 Feuerwehren zu 300 Einsätze ausgerückt. Auch etwa bis zu 4 000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. In Ilz im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurde ein Ehepaar während der Fahrt im Pkw von einem umfallenden Baum erschlagen. Im Bezirk Liezen sorgten umgefallenen Bäume für Straßen- aber auch Eisenbahnsperren. In Oberhaus (Marktgemeinde Haus) stürzte ein Baum auf die Ennstalbahntrasse und blockierte einen Personenzug. Die etwa 90 Passagiere wurden von der Feuerwehr aus dem Zug geholt und mussten ihre Fahrt mit einem Schienenersatzbus fortführen. Am 2. April waren die Ennstalbahn zwischen Schladming und Haus bis voraussichtlich 4. April und die Salzkammergutbahn zwischen Steeg-Gosau und Stainach-Irdning (zumindest bis 2. April) gesperrt.[2] In Petersberg, Gemeinde Aich wurde ein fahrender Pkw von einem Baum getroffen - glücklicherweise stürzte dieser nur auf die Motorhaube. Die Airbags im Fahrzeug wurden ausgelöst, beide Insassen sowie zwei Hunde kamen mit dem Schrecken davon.[3]
Der Bereichsfeuerwehrverband Liezen meldete, dass 41 Wehren mit 600 Mann im Unwettereinsatz standen. Betroffenen Gemeinden waren Admont, Altaussee, Altenmarkt bei St. Gallen, Bad Aussee, Bad Mitterndorf, Gaishorn am See, Gröbming, Haus, Landl, Michaelerberg-Pruggern, Ramsau am Dachstein, St. Gallen, Schladming, Sölk, Stainach-Pürgg und Trieben.[4]
Bilder
- Föhnsturm am Osterwochenende 2024 – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Quellen
- Wetterdaten www.zamg.ac.at, abgefragt am 2. April 2024
Einzelnachweise
- ↑ swiki:Salzburgwiki, Artikel swiki:Winter 2023/2024#März 2024
- ↑ steiermark.orf.at
- ↑ www.sn.at, swiki:Salzburger Nachrichten vom 2. April 2024
- ↑ www.feuerwehren.at, 1. April 2024