Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal
Der Rothwald ist ein 40 km² großes, großteils naturbelassenes Waldgebiet in den Niederösterreichischen Kalkalpen.
Es begann mit dem Abbrennen eines Stift Admontischen Jagdhauses im Grenzgebiet zur Kartause Gaming im Jahre 1399. Um
die weitläufigen und unklaren Grenzen im Waldgebiet des Dürrenstein-Massives stritten
die beiden Klöster jahrhundertelang.
Allzu unklar waren die Bezeichnungen der Gräben und der Kuppen. Der Landesfürst
befahl im 16. Jahrhundert eine große Kommission die Grenzen feststellen zu lassen
– wieder vergeblich. Der salomonische Schiedsspruch lautete: Das strittige Gebiet
durfte nicht genutzt werden – keine Holzschlägerung, keine Jagd. Diesem unklaren
Rechtsverhältnis verdanken wir, dass der Rothwald seit Anbeginn unberührt blieb.
Baron Rothschild im späten 19. Jahrhundert schließlich untersagte in diesem Gebiet
eine weitere Nutzung.
Heute ist der Rothwald von der steirischen Grenze an nach Norden ein
40 km² großes, großteils naturbelassenes Waldgebiet, in dessen Kernzone
sogar das Betretungs-verbot gemäß den strengsten Richtlinien der IUCN -
International Union for Conservation of Nature – gilt. Der Kreislauf von Wachsen,
Altern, Absterben und Sich-wieder-Verjüngen der hier wachsenden Fichten, Tannen
und Buchen erfolgt ungestört. Der Rothwald gilt als letzter Urwald in Österreich.