Hallinger in Markt Aussee

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Die Halllinger in Markt Aussee von 1334 bis 1448.

Hallinger

Ein Hallinger (lateinisch salinarius) stand dem Salzamt des Landes vor. Der Hallinger war dessen „wichtigster Verwaltungsbeamter“ .

Aus dem Jahre 1334 sind 24 Hallinger, darunter drei Frauen, namentlich bekannt:

Chüentzl, Elbel, Gebhart, Greiml, Grill, Heinrer, Jacob Albner, Jacob, Leupolt, Meinl, Ott Ledrer, Öttin, Phnurr, Pupf Reneis, Reneysinn, Reutz, Schwartz, Shetner, Stiegwein, Symon, Tauschindinn, Windischer, Wolf

Ab dem Jahr 1336 sind folgende Hallinger nachgewiesen:

1336 Volflinus, HaJlinger und Hofschreiber und Peter Pössl
1359 Jacob an dem Markt zu Aussee
1362 Ötel der Weyzz
1374 Praun
1378 On der Almer und Christein der Westerwurger
1381 Symon der Chettner
1386 Jacob der Grebniger
1390 Gilg der Jarolter
1394 Mert der Stoll
1395 Heinrich der Bschehe
1398 Jacob der Chalchach
1399 Wolfgang Praun d.Ä.
1402 Hans der Miesvogl von Irdning, Symon der Pilgereim und Leupolt Hofer
1405 Melsichedech de Grebniger
1415 Jörg der Pewrar (peurer)
1448 Wolfgang Winter und Erasmus Kuen
1423 Marx Sig1storfer
1425 Wolfgang Ressner, Ruprecht Mauthaber und Jacob Danibiczer
1429 Ulrich Hertreich und Hans Hofer
1432 Achacz der Prawnn
1433 Andre der Kochel
1435 Wolfgang Praun d. J.
1436 Wolfgang Studniczer
1437 Hans Swerngebel von Salzburg
1439 Wernhart Fuchsberger
1440 Wilhalbm Schauregkher, Wolfgang Ennstaler und Wolfgang Unnterperger
1441 Niclas Pogenwirth
1445 Jacob Hertreich
1446 Peter Pössl und Keczl
1447 Clement Praun und Linhard Angrer
1448 Mathes Aigenr
1449 Christoph Praun, Friedreich Segrecker und Hans von Tyerna

Die Enteignung der Ausseer Hallinger

Ab dem 1. Jänner 1449 bis 1455 kaufte Kaiser Friedrich III. - unter leichten Druck­ - gegen eine eher gering bemessene Entschädigung den 15 Hallingern in Markt Aussee ihre Salzsiederrechte und Pfannhausstätten ab und alle Häuser, die in irgendeiner Form für die Salzproduktion und Vertrieb verwendet wurden.

Diese Hallinger waren:

Wolfgang Ennstaler, Niklas Pogenwirth, Jakob Hertreich, Wolfgang Ursberger, Bernhard Praun, Wolfgang Praun, Klement Praun, Christoph Praun, Linhart Angerer, Friedrich Segreker, Hans von Tyerna, Andre Köchl, Wofgang Winter, Mathes Aigner und Sigmund Rändl;

Das Salzwesen wurde in die kaiserliche Hofkammer zu Wien eingegliedert und stand somit ab diesem Zeitpunkt unter staatlicher Kontrolle. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit, unter der Anwendung der dritten Hallamtsordnung von Christoph Ritter von Praunfalk, die >Österreichischen Salinen< und später die privatisierte >Österreichische Salinen AG<.

Ganz ohne zusätzliche Gegenleistung von kaiserlicher Seite ging dies aber nicht und der Kaiser, des Reiches oberste Schlafmütze, spendete für die Heilig-Geist-Kirche, auch als Spitalskirche bekannt, einen Altar. Ob bei dieser Gelegenheit die dato noch gebrauchsfähige "Tragorgel" der Heilig-Geist­Kirche angeschafft wurde ist ungeklärt. Diese "Tragorgel" wird dato (2020) mit dem einzigen, höchsten Kulturgüterschutz-Siegel im Bezirk Liezen gekennzeichnet.

Der Abschluss der Enteignung

1455 erfolgte der Abschluss der Übernahme durch die Hofkammer von Kaiser Friedrich III. von allen Anteilen an Pfannhausstätten, Dörrhäusern und Einrichtungen der Salzproduktion und Handel, sowie etlicher Grundstücke und Gebäude im Markt Aussee, die in irgendeinem Zusammenhang mit der Saline standen. Nur eine Pfannhausstatt konnte die Hofkammer nicht erwerben, da die Besitzerin ihr Hab und Gut dem Heilgen-Geist-Spital, dem "Salinen-Spital" im Markt Aussee vermachte. Diese Erbschaft ging später in eine Stiftung über. Dato ist die Ubikation ein Teil der "Salinen AG".

Ein Hallinger, der Marktrichter und Bürger Siegmund Rändl (oder Reindl) verkaufte an die Hofkammer, ging aber danach 1459 vor Gericht an den "Hauptstuhl des westfälischen Femegerichtes in der Freien Krummen Gesellschaft zu Wickede" - angeklagt war unter anderem auch der Kaiser - da sich Rändl sich hintergangen und übervorteilt fühlte.

Am 29. Juli 1460 erfolgte die letzte Vorladung an Siegmund Rändl, der er aber aus unbekannten Gründen, wie allen anderen davor, nicht nachgekommen ist. Wie der Prozess ausgegangen ist, ist nicht dokumentiert. Er dürfte demnach ohne Ergebnis eingestellt worden sein.

Die Familie Praun war der Gewinner der Aktion. Bernhard Praun wurde swiki:Pfleger[1] von Wolkenstein im Ennstal, Wolfgang Praun folgte ihm nach und wurde Landrichter im Ennstal. Des Weiteren erwarben sie auch im Ennstal Schurfrechte. ach dem "Verkauf" 1455 der Saline und am 24. Juli 1462 des Kammerhofes sowie 1476 der Fischereirechte am Grundlsee, am Ödensee und im Ennstal, erwarben sie das Schloss und die Herrschaft Kammer am Attersee.

Quelle

Fußnote

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWikis