Pürgg

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pürgg im Sommer 2014.
Blick von Schloss Trautenfels nach Pürgg mit den beiden Kirchen, links die Katholische Pfarrkirche zum hl. Georg und rechts die Johanneskapelle. Unten verläuft die Trasse der Salzkammergutbahn im Ortsteil Unterburg.
Pürgg mit Tauplitzalm im Hintergrund.
Blick von Irdning auf Schloss Trautenfels und Pürgg.
Postkarte aus dem Jahr 1912, die Pürgg mit der katholischen Pfarrkirche zum hl. Georg zeigt.

Pürgg ist eine Ortschaft der Marktgemeinde Stainach-Pürgg und Katastralgemeinde Pürgg.

Geografie

Pürgg, das sich auf einem kleinen Plateau zwischen dem Burgstall im Südwesten, dem Brandangerkogel im Norden und den Südwestabhängen des Rantensteins auf einer mittleren Höhe von 800 m ü. A. und etwa 150 m über dem westlich vorbeifließenden Grimmingbach befindet, wird auch das "Kripperl der Steiermark" genannt. Der weitgehend autofreie Ort besteht aus wenigen engen Straßen.

Erschlossen wird die Ortschaft von der aus Westen von der Salzkammergut Straße (B 145) abzweigenden Pürggerstraße (L 733), die am westlichen Rand des Ortszentrum endet. Von dort führt der Weissingerweg durch das Ortszentrum nach Südosten, wo er für den Verkehr endet. Ein Fuß- und Radweg führt weiter hinunter nach Unterburg. Südwestlich unterhalb des Ortszentrums befindet sich der Bahnhof Pürgg, die Haltestelle der Salzkammergutbahn.

Geschichte

Pürgg als Gemeinde

Pürgg war eine eigene Gemeinde, bevor sie mit 1. Jänner 1968 zusammen mit der ebenfalls ehemals eigenständigen Gemeinde Neuhaus am Grimming (mit den Ortschaften Trautenfels, Niederstuttern, Unterburg und Untergrimming) zur Gemeinde Pürgg-Trautenfels zusammengeschlossen wurde. Durch die Gemeindestrukturreform vom 1. Jänner 2015 wurde Pürgg-Trautenfels (und somit auch Pürgg) zur Marktgemeinde Stainach-Pürgg eingemeindet.

Pürgg umfasste damals die Ortschaften Zlem (samt dem Ortsteil Dörfl und den Häusern Zlem Nr. 7, 8 und 9) und Wörschachwald sowie den Ortsteil Lessern. Zlem und Wörschachwald gehören zur Katastralgemeinde Zlem. Die Hausnummern sind in Zlem und Wörschachwald sowie in Lessern und Pürgg jeweils abwechselnd durchnummeriert. Ein Teil von Zlem gehört nach wie vor zur katholischen Pfarre Tauplitz und einige Häuser von Wörschachwald zur katholischen Pfarre Wörschach, der große Rest gehört zur katholischen Pfarre Pürgg.[1]

"Kripperl der Steiermark"

Weithin bekannt ist Pürgg unter der Bezeichnung "Kripperl der Steiermark", welche meist Peter Rosegger ("Steirisches Kripperl"[2] zugeschrieben wird, jedoch ursprünglich von dem aus Rottenmann stammenden Dichter und Domherrn Hans Wiesing stammt.[3]

Die Geschichte der ehemals eigenständigen Gemeinde Pürgg

Im Mittelalter stand auf der "Purgstallhöhe", ein felsiger Bergrücken, die vermutlich von den Eppensteinern errichtete Burg Grauscharn (auch Gruscharn, slaw. grusch - Geröll). 1160 hatte Markgraf Ottokar III. in dieser seiner Pfalzburg, Herrschaftsmittelpunkt für die Grafschaft Ennstal, eine Urkunde ausgestellt. Die Johanneskapelle war vermutlich Teil der Burganlage. Auch die katholische Pfarre, deren Sprengel weit über Aussee hinausreichte, ist uralt. Kirche und Burg auf der "Purgstallhöhe" sind bereits 1183 bezeugt. Anfänglich war Pürgg Sitz von Archidiakonen (Erzpriestern), die aus der Ferne die reiche Pfründe genossen. 1490 kam die Pfarre an den St. Georgsritter-Orden, 1599 an die Grazer Jesuiten.

Am 14. Juli 1923 brach im Genossenschaftswald der Gemeinde Pürgg ein Waldbrand aus, der infolge des gebirgigen Terrains erst nach vier Tagen gelöscht werden konnte. Der abgebrannte Teil, rund drei Hektar, war Tannenwald.[4]

Am 25. September 1925 berichtete die Zeitung "Arbeiterwille": "(Wieder ein Kind im Wald« verirrt.) Der Besitzer Johann Schachner aus Zlen, Gemeinde Pürgg, trieb am 19. September sein Weidevieh von der sogenannten Rießenerhütte ab. Unterwegs verlief sich das vierjährige Söhnchen namens Johann, des genannten Besitzers im Walde und konnte erst am 21. September also erst nach 52 Stunden, schlafend unter dem Gwendlstein wohlbehalten aufgefunden werden."[5]

Im Jänner 1927 brannte die Interhütte ab.

Sehenswürdigkeiten

Kleindenkmäler

Vereine

Wirtschaft

Betriebe

Ehemalige Betriebe

Politik

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Pürgg

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde Pürgg

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Pürgg

Ehrenbürger der Gemeinde Pürgg

Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Pürgg

Bildergalerie

weitere Bilder

  • Pürgg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Weblinks

Quellen

  • Eintrag zu Pürgg in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
  • Eintrag zu Pürgg in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Pürgg"
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.

Einzelnachweise

  1. lt. E-Mail von Hermann Harreiter am 31. März 2024 an Administrator Peter
  2. ANNO, "Grazer Tagblatt", Ausgabe vom 24. September 1929, Seite 1, ein Beitrag von Dr. F. Fritsch und ANNO, "Der Naturfreund", Ausgabe 1926, Seite 97
  3. ANNO, "Grazer Volksblatt", Ausgabe vom 23. Dezember 1879, Seite 5
  4. ANNO, swiki:Salzburger Chronik, Ausgabe vom 22. Juli 1923, Seite 8
  5. ANNO, "Arbeiterwille", Ausgabe vom 25. September 1925, Seite 4