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Geschichte Kleinsölks
Spätere Ereignisse, die diese Gemeinde betreffen findest du im Gemeindeartikel über Sölk.
"Sölk" kommt aus dem Slawischen und wurde in den Güterverzeichnungen des Benediktinerstift Admonts um 1075/1080 zum ersten Mal schriftlich festgehalten. Im Vorslawischen "Selika, Selicha" bedeutet der Name soviel wie "fließendes Gewässer".
- 1910: Das erste Auto fährt in Kleinsölk ein.
- 1944: Am 15. November stürzt bei der Putzentalalm ein amerikanischer Bomber ab
- 1949: Die Kapelle in Reith brennt ab.
- 1969: Die Kleinsölkerstraße (L 726) wird bis zum Ort Kleinsölk ausgebaut.
- 1971/72: Neubau der Volksschule Kleinsölk.
- 1972: Kleinsölk gründet mit der Stadt Ilshofen (Landkreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland) eine Partnerschaft.
- 1974: Unter hohen Investitionen wird der neue Sölker Marmor Steinbruch errichtet, um Arbeitsplätze zu sichern.
- 1975: Ableitung des Kleinsölkbachs in den Stausee Großsölk durch einen 3,6 km langen Stollen. Diese Maßnahme wurde aufgrund des Baues eines Kraftwerkes der STEWEAG getroffen.
- 1977: Eine Brücke wird über den Riesgraben gebaut um gefährliche Lawinenabgänge zu vermeiden.
- 1987: Die Landesregierung verleiht der Gemeinde Kleinsölk das Recht der Führung eines Gemeindewappens.
- 1992: Eine neue Marienkapelle wird in Reith gebaut, da die frühere 1949 abgebrannt war.
- 1995–2001: Der Verein Dorfentwicklung ergriff jede Menge Maßnahmen, um den Ort zu verschönern und zu erweitern. Unter anderem verwirklichten sie ein Kunstgewerbehaus, einen Fußballplatz inklusive Sportvereinshaus und einen Spielplatz.
Aus der Chronik der römisch-katholischen Pfarre Kleinsölk des Jahres 1924
[20/XI Gefährliches Holztreiben] Nach wochenlanger starker Gefrier fiel in der Nacht vom 19. auf 20. Novemb. 1924 der erste Neuschnee und wurde derselbe sogleich zur Herablieferung des Holzes von den Höhen, wie man hier sagt, zum Holztreiben benutzt. So auch beim vg Blasen, Wirt etc. Am sogenannten "Schloapf-Anger" (gerade über dem vg Blasengute hinauf zirka 1 Stunde entfernt), waren Peter Kamp vg Blas, Georg Zeiler, der alte Blas genannt u. ein Knabe mit dem Herablassen der Blöcher durch den über u. über wie noch nie vereisten Graben beschäftigt. Noch nie war jemals ein Bloch bis zum Hause bei dieser Arbeit herabgekommen, im Gegenteil die Lieferung war meist sehr mühsam. Diesmal sollte es ganz anders kommen.
Ungefähr zwischen 9 u ½ 10 h vormitt. fuhr plötzlich mit ungeheurer Stoßkraft ein Baumstamm über das Feld zum Blasenhaus herab, schlug an die rückwärtige hölzerne Hauswand mit solcher Gewalt, daß an der Einschlagsstelle der Durchzugs-Balken ganz geknickt und inwendig in der Küche ein mit Schwarzbeer-Wein gefülltes Fäßchen in weitem Bogen auf die Erde geschleudert wurde, desgleichen auch der Milchsechter u. die Bestandteile der Milch-Maschiene. Wie durch ein Wunder entgieng das Blasenkind, die kleine zwei-jähr. Emma Kamp dem sicheren Tode. Dieselbe hatte wenige Augenblicke vorher an der gefährdeten Stelle sich zu schaffen gemacht u. gieng eben in die Stube hinab, als der Baum einschlug.
Die Blasenleute schickten sofort einen Schulknaben zu den Männern hinauf, um dieselben vom Geschehnis zu verständigen. Indessen kamen schon wieder 2 Bäume, wovon der eine in die Tenne eindrang, der andere den nichtsahnenden, schwerhörigen, gerade mit seinen Tischlerarbeiten u. seinem Leimpfandl beschäftigten Hugo Perwein im höchsten Grade gefährdete. Nach einigen Minuten schlug ein vierter Baum an die Hauswand u. schlug in d. Küche ein gefülltes Milchschaffl um. Um ½ 10 flog ein riesiger Baum zum Schulhaus nieder, wo ich gerade Religionsstunde hielt; derselbe warf eine Säule, die oberhalb des Schulhauses stand, vollständig um u. stürzte auf die große S. im Garten knapp neben der Ecke des Schulzimmers los, auch diese fast stürzend. Nur dem Umstande, daß jener Baum an die ersterwähnte Säule anschlug, war es zu danken, daß er durch den Anprall aus der anfängl. Richtung gebracht, nicht in das Schulzimmer unter d. Kinder hinein flog.
Der zu den Männern entsandte Knabe Pius Lösch, an dem die totbringenden Bloche nur so vorübersausten, schrie u. heulte aus Leibeskräften, wodurch der im Rießgraben ebenfalls mit H.-Tr. beschäftigte Holzknecht Friedr. Thaller aufmerksam gemacht wurde, der dann auch die Blasen-Männer, die von dem Unheil, die sich im Tale unten anrichteten, keine Ahnung hatten, verständigte. Auch die Wirt‘ (Koller)schen hatten Malheur. Ein Bloch drang in Hütte, wo die Vieh-Wage stand u. warf selbe über den Haufen, ein II. zerschlug d. Selch, ein III. flog in Förstersgarten u warf denselben in d. Luft. Daß es an d. Tag ohne Todfall abgieng, kann als wahres Mirakel bezeichnet werden!