Der Grimming ist allgemein bekannt für seine wiederkehrenden Elementarereignisse. Neben Fels- und Bergstürzen stellen hier auch die Lawinen eine große Gefahr dar.

Auszug an Lawinenereignissen

Untergrimming 1877

Hauptartikel Die Lawine vom Thörlbrunn

Eine Staublawine ging am 10. Februar 1877 vom Grimming ab und forderte ein Menschenleben.

Niederstuttern 1888

Auch die südliche Talseite des Grimmings birgt Gefahren bezüglich Massenbewegungen. Am 8. Februar 1888 ereignete sich ein Nassschneelawinenabgang über die Wolkengrube hinweg durch den Einödgraben bis über die Bahnstrecke bei Niederstuttern. Auf einer Strecke von ca. 300 m wurden die Geleise durch bis zu sechs Meter hohe Schneemassen verschüttet. Die Schneemassen erstreckten sich noch ca. 350 m weiter bis zur Enns und stauten das Wasser auf, sodass sich der Flusslauf teilweise verlegte.

Untergrimming 1895

Überlieferungen berichten von einer beträchtlichen Lawine im Winter 1895. In der Siedlung Untergrimming entstanden dabei große Schäden.

Untergrimming 1924

Hauptartikel Lawinenabgang vom Grimming 1924

Am 7. Februar 1924 löste sich im Gipfelbereich des Multerecks eine beträchtliche Staublawine[1]. Sie zerstörte einen Großteil des Waldes zwischen dem oberen Ortsende von Untergrimming und der Pürgger Brücke. Auch die Telefon- und Telegraphenleitung fiel ihr zum Opfer. Diese sollte am 8. Februar wieder in Stand gesetzt werden, doch es ging abermals eine Lawine ab, die vier der Monteure verschüttete und drei davon tötete.

Untergrimming 1948

Im Februar 1948 ereignete sich neuerlich ein folgenschwerer Lawinenabgang. Bis zu zehn Meter hohe Schneemassen kamen im Siedlungsgebiet zu liegen. Auch der Straßenverkehr war die darauffolgenden zwei Wochen stark eingeschränkt.

Untergrimming 1988

Am 12. März 1988 wurde die Salzkammergut Straße (B 145) rund drei Meter hoch auf einer Länge von 200 Meter von einer Lawine vom Grimmingstock im Bereich des so genannten Multerecks und die Gemeindestraße nach Untergrimming verschüttet. Sie ist die einzige folgenreiche Lawine soweit bekannt die nicht im Februar vom Grimming abging

Untergrimming 1999

Im Februar sorgte eine Lawine dafür, dass die Straße vor dem Portal der Lawinengalerie Untergrimming für den Verkehr unpassierbar wurde.

Grimming-Südseite 2005

Ende Jänner und Anfang Februar 2005 suchten lang anhaltende Schneefälle den Bezirk Liezen heim. Sie beeinträchtigten die Lebens- und Verkehrsverhältnisse und die Schneemassen am Grimming drohten abzugehen. Somit wurden an der Südseite des Berges einige Gehöfte und Wohnhäuser vorsorglich evakuiert und die Bundesstraße und Bahnstrecke gesperrt.

Ausgehend von der Jausengrube donnerte am 3. Februar 2005 kurz nach 16 Uhr eine gewaltige Lawine (die so genannte Klöckllawine) über den Grimming-Südhang hinweg, überquerte sowohl die Ennstal Straße als auch die Eisenbahnlinie und endete erst südlich der Enns. In Niederstuttern wurde dabei das Wirtschaftsgebäude der Familie Schnepfleitner vulgo Klock von den Schneemassen schwer beschädigt. Menschen und Tiere kamen zum Glück nicht zu Schaden.

Quelle

  • Otte, W. (2011). „…und zeugen von diesem fürchterlichen Schauspiele der Natur!“. In J. Hasitschka, E. Kren & A. Mokrejs (Hrsg.), Der Grimming - Monolith im Ennstal (S. 52-65). Alland: Schall-Verlag.

Einzelnachweis

  1. Eine Staublawine ist eine Trockenschneelawine aus trockenem, körnigem Schnee, die beim Abgehen aufstaubt.