Buchsteinhaus

Das Buchsteinhaus ist eine Schutzhütte auf 1 546 m ü. A. am großen Buchstein im Gesäuse in den Ennstaler Alpen.

Geschichte

Schon in den ersten Auflagen seines Führerwerkes berichtet der „Vater des Gesäuses“ Heinrich Heß von der sagenhaften Aussicht am Hohen Krautgartl. 1924 wurde dann dort das Buchsteinhaus errichtet. Zuvor scheiterten etliche Ansuchen um eine Baubewilligung, die erst im Jahr 1921 erteilt wurde. Ausgangspunkt für die Bauarbeiten war die ehemalige Pichlmayeralm am Brucksattel. Von dort wurde zunächst der mit Serpentinen versehene Zubringersteig errichtet. Auf diesem schleppten drei Jahre lang 200 Helfer Unmengen an Baumaterial, darunter 258 Lärchenstämme, ganze Waggonladungen an Holz und hunderte Kilogramm an Ziegel und Zement zum Bauplatz. Am 10. August 1924 wurde die Hütte als Naturfreundehaus am Fuß des Großen Buchsteins eröffnet.

1941, in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde das Haus in Preßburgerhütte umbenannt, erhielt aber nach Kriegsende wieder seinen alten Namen.[1]

1979 ging das Haus von den St. Pöltner Naturfreunden in die Obhut der Ortsgruppe Steyr über. Es war das Jahr, in dem der strenge Winter den Fundamenten derart zusetzte, dass das Haus abzustürzen drohte. Im Zuge der Sanierung entstanden eine etwas größere Küche und unter der Terrassenanlage geräumige Wasch- und Arbeitsräume. Mit der Errichtung des Pfannl-Maischberger-Klettersteiges in der Südwand des Großen Buchsteins setzte ein unerwartet starker Besucherstrom ein. Die Bewirtschaftung per Kettenwagen wurde zunehmend schwieriger und so kam es im Jahr 2006 zum Bau der lang ersehnten Materialseilbahn. Nach dem Absinken einer Hausecke kurz danach war das Haus nicht mehr zu retten und damit abbruchreif. In den Jahren 2008 bis 2010 erfolgte ein kostenintensiver, architektonisch anspruchsvoller Neubau. Das neue Buchsteinhaus verfügt nun über zwei gemütliche Gaststuben, große Schlafräume sowie eine Panoramaterrasse. In der Küche werden regionale Produkte verarbeitet. Am 1. Juli 2010 wurde das Haus nach zweijähriger Bauzeit neu eröffnet.

Erreichbarkeit

Vom Bahnhof Johnsbach im Gesäuse an der Enns führt ein Wanderweg über den Rauchboden auf den Brucksattel. Von dort überwindet der alpine Weg in Serpentinen rund 300 Höhenmetern. Vom Buchsteinhaus führt dann der Weg weiter auf den Großen Buchstein und zur Admonter Frauenmauer.

Bewirtschaftung

Das Buchsteinhaus ist von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet und bietet ganztägig warme Küche. Insgesamt stehen 50 Schlafplätze in Lagern zur Verfügung.

Weblink

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Buchsteinhaus"
  • ANNO, Der Naturfreund, Ausgabe 1924
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.

Einzelnachweis

  1. Quelle ANNO, Kleine Volks-Zeitung, Ausgabe vom 8. Juli 1941