Loser
Altaussee am Altausseer See mit Loser (links) im Toten Gebirge.
Ausblick von der Loserstraße zum Losergipfel.
Loseransicht, Westseite
Loser, Aufnahme 1934.

Der Loser ist ein 1 837 m ü. A. hoher Gipfel im Ausseerland, der den südwestlichen Endpunkt des Augstkamms im Toten Gebirge bildet.

Geografie

Der Berg erhebt sich am Nordufer des Altausseer Sees im Gemeindegebiet von Altaussee. Sein markanter, burgartiger Gipfelaufbau macht ihn zu einem Wahrzeichen des Ausseerlandes. Er ist wegen seiner leichten Erreichbarkeit und seiner hervorragenden Aussicht über das Ausseerland, das Tote Gebirge und vor allem auf den Dachstein mit seinen Gletschern ein beliebter Wanderberg.

In der Jägersprache bezeichnet Loser das Ohr des Wildes. Der markante Gipfel ähnelt einem abstehenden Ohr.

Der Loser bildet den südwestlichen Endpunkt des Augstkamms, der sich über Hochanger, Greimuth und Bräuningzinken bis zum Schwarzmoossattel erstreckt. Der Gipfelaufbau fällt nach Süden, Westen und Norden anfangs senkrecht ab. Die Flanken sind ab der Augstalm, dem Mähderwald und der Gschwandtner Au weniger steil. Nach Osten beginnt das Plateau des Toten Gebirges. In der Südwand befindet sich die Höhle "Großes Loserloch", in der Nordwand das Felsentor Loserfenster, durch das man auf die Gschwandtalm und den Schönberg blickt. Östlich des Loserfensters liegt der Augstsee.

Auf dem Loser-Plateau östlich des Gipfels und an der Westflanke liegen Skigebiete.

Gipfelkreuz

Am 22. September 1963 wurde das Gipfelkreuz errichtet. In den 1960er-Jahren bestieg eine kleine Schar von jungen Schwanenstädtern oft die Berge des Toten Gebirges und besonders der Loser, den Hausberg der Altausseer, hatte es ihnen angetan. Um dem Loser auch zu einem Gipfelkreuz zu verhelfen, übernahmen die damals jungen Turner aus Oberösterreich die Planung für die Errichtung dieses Kreuzes. Viele der Älteren der einheimischen Bevölkerung erinnern sich sicher noch an die gemeinsamen gemütlichen und lustigen Abenden auf der Loserhütte. Aus diesem Grund und dem 50-jährigen Jubiläum der Aufstellung des Gipfelkreuzes entsprechend, lud der Turnverein Schwanenstadt am 21. September 2013 um 15 Uhr zu einer gemeinsamen Bergmesse auf dem Gipfel des Losers und zu einem anschließenden gemütlichen Zusammensein mit Musik auf der Loserhütte.

Die Idee stammte von Hartmut Dutzler aus Schwanenstadt; die Durchführung und Bauleitung oblag Karl Pühringer. Der Transport des vierteiligen Kreuzes zur Karl-Eben erfolgte durch den damaligen Hüttenwirt Rudolf Loidl mit seinem Puch-Haflinger. Ab der Karl-Eben wurde das Kreuz mit der Materialseilbahn zur Loserhütte transportiert. Von dort trugen die Turner das Kreuz zum Gipfel. Die Höhe der Stahlkonstruktion beträgt vier Meter, der Querbalken ist 2,03 m lang. Das Gesamtgewicht beträgt knapp 400 kg ohne Grundkonsole und Befestigungsmaterial.

Sonstiges

Am 12. August 1977 verunglückte tödlich der 19-Jährige Klaus Artmülleran an einer Felswand beim Klettersteig auf den Loser, woran die Gedenktafel Klaus Artmüller erinnert.

Im Jahr 2008 erfolgten auf dem Loser Dreharbeiten für den Thriller "Der letzte Tempelritter" mit dem Oscar-Preisträger Nicolas Cage und dem Regisseur Dominic Sena.

Im Februar 2021 wurden Pläne für die "Panoramabahn 2022" vorgestellt. Diese neue 10er-Gondelbahn soll auf der Trasse der bisherigen 6er-Sesselbahn Loser-Jet und des Doppelsessellifts (dessen Konzession im Jahr 2022 endet) bis zur Loseralm führen. Neue Skipisten sollen dabei jedoch nicht geschaffen werden. Seit der Präsentation des Projekts kann bereits eine der neuen Gondeln an der Talstation besichtigt werden.

Erreichbarkeit

Der Loser ist einerseits über die 1972 eröffnete neun Kilometer lange mautpflichtige Loser Panoramastraße und weiter zu Fuß vom Parkplatz bei der Loserhütte (1 498 m ü. A.) erreichbar, andererseits über einen Wanderweg von Altaussee sowie von der Blaa-Alm aus.

Geologie

Der Loser ist geprägt von zahlreichen Formationen der Nördlichen Kalkalpen. Der breite Sockel besteht ca. bis zur Baumgrenze fast zur Gänze aus weißem, gebanktem Dachsteinkalk. Er beinhaltet Megalodonten, die sogenannten "Kuhtritt"-Muscheln, welche gut anhand ihres herzförmigen, kuhtrittähnlichen Querschnitts erkennbar sind. Der markante obere Abschnitt des Berges ist von ca. 300 m mächtigen Gesteinen der Jura-Periode geprägt: Rotkalke der Unterjura (wie etwa ein feinkörniger Adneter Kalk in der Riesendoline des Kuhntals bei der Bräuningalm) oder kieselige Allgäu-Schichten (wie etwa in der Straßenkehre vor der Loser Alm sichtbar). Darüber folgen graue Radiolarite. Diese werden von einer mächtigen Wechselfolge gebankter, Hornstein-führender Oberalmer Schichten mit Barmsteinkalk-Zwischenlagen überlagert. Das oberste Element des Losers sind die beeindruckenden Gipfelzinnen. Sie bestehen aus Tressensteinkalk.

Der Loser ist bekannt für seine Karrenfelder. Sie entstanden durch die Lösungsverwitterung des Kalksteins, wobei überwiegend der Dachsteinkalk, aber auch die Rotkalke der Unterjura und die Oberalmer Schichten davon betroffen sind.

Im Kuhntal und in der Eglgrube wurden bestehende Karrenfelder in der Späteiszeit glazial überformt. Seither schreitet die Karrenbildung weiter voran und es ergeben sich ansehnliche Landschaften.

Loser-Solarkraftwerk Auf dem Loser-Südhang auf 1 600 m Höhe befindet sich eine Photovoltaikanlage. Durch die reine Luft und weitgehende Nebelfreiheit und durch Schneereflexion im Winter herrschen auf Bergen allgemein bessere Bedingungen, um Solarstrom zu gewinnen. Das Loser-Solarkraftwerk wurde von 1988 bis 1989 errichtet und besteht aus 598 Solarmodulen mit einer Gesamtoberfläche von 263,4 m². Die Modulneigung von 60 Grad gegenüber der Horizontalen sorgt für eine ausgeglichene Energielieferung das ganze Jahr hindurch. Drei Einheiten (aus den USA, Japan und Deutschland) liefern bei optimalen Bedingungen eine Leistung von etwa 30 kW, die in das Netz der Energie AG eingespeist wird.

Bilder

  • Loser – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

   Loser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Loser"
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.