Josef Floigmaier

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Josef Floigmaier bestahl am 2. März 1903 als 14jähriger Schüler des Stiftsgymnasiums Admont den Oberlehrer Ludwig Comai.

Diebstahl und Erpressung

Bereits im Oktober 1902 hatte er bereits einen kleineren Diebstahl verübt, dessen Ahndung mit Rücksicht auf sein Alter der häuslichen Züchtigung überlassen wurde. Offenbar blieb die Züchtigung erfolglos, denn kurz darauf bestahl und betrog Floigmaier Pater Max Pivc, bei dem er Privatstunden nahmen, um den namhaften Betrag von 250 Kronen[1].

Gleich nach seinem 14. Geburtstag, am 19. Jänner 1903, stahl Floigmaier aus einem unversperrten Zimmer im Benediktinerstift Admont sieben Kronen und einen Bund Schlüssel. Am 2. März nutzte er dann die Abwesenheit von Bezirksschulinspektor Ludwig Comai und seiner Gattin, um mit Hilfe einer Leiter durch das offene Fenste ins Schlafzimmer einzusteigen. Im nebenan befindlichen Wohnzimmer stahl er dann aus dem versperrten Schreibtisch 80 Kronen 76 Heller. Von diesem Geld kaufte er sich großteils Spielzeug und machte auch mehreren Mitschülern Geldgeschenke.

Schon im November 1902 hatte er einem guten Freund, dem bereits vorbestraften 19jährigen Johann Thalinger und dem 19jährigen Maurergehilfen Viktor Patrug mehrere zehn-Kronen-Scheine gegeben. Thalinger und Patrug, die über die unsaubere Quelle, aus der Floigmaier seine überraschenden Geldmittel schöpfte, bald im klaren waren, benützten die Gelegenheit. Als Thalinger im Dezember Geld benötigte, drohte er Floigmaier, er und Patrug würden ihn anzeigen, wenn er ihnen nicht 60 Kronen gäbe. Auch Patrug lockte dem Floigmaier unter der Androhung, er werde ihn sonst anzeigen, 60 Kronen heraus.

Schließlich wurde die Angelegenheit von einem Freund Floigmaiers zur Anzeige gebracht. Am 6. April 1903 hatten sich Floigmaier, Thalinger und Patrug (beiden wegen Erpressung) vor dem Kreisgericht in Leoben zu verantworten. Floigmaier wurde wegen Diebstahls zu zwei Monaten, Thalinger und Patrug zu je vier Monaten Kerker verurteilt.

Quelle

  • anno, Grazer Volksblatt, Ausgabe vom 9. April 1903, Seite 6
  1. Kaufkraftvergelich von 2004 ist 1 Gulden ca. 8,8 Euro, Quelle www.numismatikforum.de