Spectre und Werner Fischer

Version vom 2. Januar 2024, 07:55 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „„“ durch „"“)

Was haben der neue James-Bond-Film Spectre und Werner Fischer gemeinsam?

Die Gemeinsamkeit

Werner Fischer ist ein Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Altaussee und hat bei den Dreharbeiten 2015 für den neuen James-Bond-Film mitgewirkt.

Kurz vor der Premiere des Films, am 5. November 2015 in Pasching (Oö.), konnte er die von ihm unterschriebene Verschwiegenheitserklärung als beendet ansehen und plauderte erstmals mit den Salzburger Nachrichten über die Dreharbeiten.

"Wir Altausseer haben geschwiegen wie ein Grab, von uns sind keine Informationen über den Dreh nach außen gelangt“ sagt Werner Fischer. Als Organisator hatte der 55-Jährige maßgeblich am Erfolg des Drehs im Ausseerland mitgewirkt.

Über die Dreharbeiten

Filmdrehs sind für Fischer schon keine Seltenheit mehr. Bereits unzählige Teams von Fernsehen und Kino hatte er im Ausseerland gesehen, aber eben noch keinen James Bond. Er vergleicht das so: "Bisher haben wir mit Lego-Autos gespielt, jetzt haben wir in einem Formel-1-Boliden Platz genommen“.

Insgesamt 320 Personen hatten fünf Tage lang im Jänner 2015 am Dreh mitgewirkt. Unter ihnen waren auch70 Feuerwehrleute aus der Steiermark und Oberösterreich. Deren Hauptaufgabe bestand in der Bereitstellung von A-Booten. A-Boote, so erklärt Fischer, sind Arbeitsboote mit Bugklappen, die zwölf Personen Platz bieten. Darüber hinaus waren unter anderem vier Hubschrauber, 60 Pick-Ups, 18 Lkw-Züge und 14 Luxuswohnmobile zum Aufwärmen im Einsatz.

Hauptsächlich war Fischer für die Logistik des Transportes von technischen Geräten und Personen verantwortlich. So wurde ein Boot zu einem Kameraboot mit einem Ausrüstungswert von 700.000 Euro umgerüstet.

Zwar war das Wetter nicht ideal – starker Schneefall und ein ungewöhnlich hoher Wellengang – aber sonst gab es keine besonderen Zwischenfälle. Wenn der See zufrieren drohte, mussten die Feuerwehrleute mit ihren Booten ausrücken und die so entstandenen Wellen verhinderten die Eisbildung.

Dienstbeginn war um fünf Uhr in der Früh. Ein Elektro-Katamaran, ein Ausflugsboot, wurde kurzfristig in einen schwimmenden Regieplatz für Regisseur Sam Mendes umfunktioniert.

Es floss auch Geld vom Filmteam an die Feuerwehr, jedoch nicht in private Taschen, sondern in offizielle Feuerwehr-Kassa.

Während der Dreharbeiten lief der 24. James-Bond-Film und dem Code "B 24“ und erst Ende Oktober erfuhren alle den tatsächlichen Filmtitel.

Etwa eine halbe Minute lang wird das Ausseerland im Film zu sehen sein und zwei Mal genannt werden. Werner Fischer meint, das sei "für die Region ein unbezahlbarer Werbeeffekt“ zumal eine Studie behauptet, dass rund die Hälfte der eingefleischten James-Bond-Fans ihre Urlaubsplanungen nach den jeweiligen Drehorten der Filme ausrichtet. Darüber hinaus kann Altaussee noch mit Klaus Maria Brandauer, einem ehemaligen James-Bond-Gegenspieler, aufwarten.

Werner Fischer persönlich

Fischer ist gelernter Bergmann bei den Salinen Austria. Seit einem Arbeitsunfall 1997, bei dem er von einem Baum getroffen wurde, war er querschnittgelähmt und saß einige Zeit im Rollstuhl. Dank seinem eisernen Willen, der Unterstützung durch seine Familie und Ärzte geht es ihm aber mittlerweile besser, vor allem ist er schmerzfrei. Dann machte er sein Hobby als Feuerwehrmann zu seinem Beruf.

Während der Dreharbeiten wurde er auch dem James-Bond-Darsteller Daniel Craig am Landungssteg des Altausseer Sees vorgestellt. Autogramm hat er zwar keines gegeben, wohl aber einen Original-007-Sticker, der nun das Auto von Fischer ziert.

Quelle