Jagdgebiet Alwa

Das Jagdgebiet Alwa ist mit einer Fläche von 23 500 Hektar Mitteleuropas größte Jagd und befindet sich im Bezirk Liezen.

Geschichte

Das größte zusammenhängende Jagd- und Forstgebiet Mitteleuropas umfasst sie zwei durch den Talboden des Ennstals voneinander getrennte Gebiete: Südlich der Großteil des Donnersbachtals und nördlich das Gebiet vom Tauplitzer Ortsteil Klachau im Westen bis zur Grenze nach Oberösterreich am Pyhrnpass im Osten, mit insgesamt rund 700 Kilometer Forststraßen. Es verteilt sich auf fünf Gemeinden (Liezen, Wörschach, Stainach-Pürgg, Bad Mitterndorf und Irdning-Donnersbachtal). Es jedoch auch kleine Jagden anderer Pächter in diesen Gebieten.

Graf Hugo von Seilern (* 1899; † 1988) nannte das Unternehmen nach den beiden Anfangsbuchstaben zweier seiner Güter, Albrechtsfeld im Burgenland und Wasserburg in Niederösterreich. Nicht ganz klar ist aus der Quelle der Zusammenhang zwischen von Seilern und diesem Jagdgebiet herauszulesen.

Karl Otmar Graf Lamberg war der letzte Adelige, dem dieser Besitz gehörte. Am 30. April 1928 musste ein Ausgleichsverfahren über seinen Besitz eröffnet werden. Das Forstgut kam in den Besitz der Creditanstalt, die es später in der B&C-Privatstiftung auslagerte. In dieser Privatstiftung war das Gros der Industriebeteiligungen von Bank Austria und Creditanstalt ausgelagert. 2010 entschloss die mittlerweile im Besitz der Unicredit befindliche Stiftung, sich von Beteiligungen zu trennen.

Als Käufer waren dann die drei größten privaten Forste Österreichs im Gespräch:

  • Familie Mayr-Melnhof (27 369 Hektar)
  • Esterhazy (22 582 Hektar)
  • Schwarzenberg (18 961 Hektar)
  • sowie der mit Abstand größte Waldbesitzer Österreichs die Bundesforste (ÖBf) mit 850 000 Hektar Jagdfläche bzw. 514 000 Hektar Wald[1]
 
Das Hammerherrenhaus in Donnersbach (Bildmitte) mit Nebengebäuden.

Gekauft hatte dann das Jagdgebiet Ernst Wilhelm Ferdinand von Baumbach. Die Familie Baumbach wird zu den reichsten Familien Deutschlands gezählt, deren Privatvermögen mit mindestens 50 Milliarden Euro kolportiert wird. Der Vorstandsvorsitzender des deutschen Pharmakonzerns Böhringer-Ingelheim ist Hubertus von Baumbach, der Urenkel von Unternehmensgründer Albert Boehringer. Ernst Wilhelm Ferdinand von Baumbach ist der Bruder von Hubertus von Baumbach und hatte schließlich 2010 Forstgut Alwa erworben. Der Familie Baumbach gehört auch das Hammerherrenhaus in Donnersbach.

Die Alwa Güter- und Vermögensverwaltung GmbH ist ein 100-Prozent-Tochter der Industrieholding B&C Privatstiftung mit Besitzungen in der Obersteiermark (um Liezen, Donnersbach), Niederösterreich (Niederkreuzstetten) und Ungarn.[1] 23 500 Hektar gehören Alwa heute. Dazu gehören rund 20 500 Hektar von Tauplitz bis zum Pyhrnpass sowie Donnersbach und Donnersbachwald, 800 Hektar Wald in Niederkreuzstetten (NÖ.), 1 000 Hektar Landwirtschaft am südlichen Ende des Plattensees (Ungarn) sowie 1 200 Hektar an ideellen Anteilen an Agrargemeinschaften.

Quelle

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 www.nachrichten.at, "Oberösterreichische Nachrichten" vom 2. Jänner 2010