Johann Winterer
Dr. Johann Winterer (* 30. November 1823 in Rohrmoos; † 29. August 1900) war Dompropst und Generalvikar sowie Komtur des österreichischen Franz-Josefs-Ordens.
Leben
Dr. Winterer kam im Obertal beim vulgo Windbacher zur Welt. Sein Vater war Zacharias Winterer, der mit seiner Mutter Anna Kindler eine "gemischte Ehe" eingegangen war. Bei der Geburt des Johannes jedoch wurde seine Mutter katholisch. Sein Großvater aber, zur Zeit des Toleranzpatents fast nur mehr der einzige Katholik im Obertal, war damals zum Salzburger Erzbischof gereist, um sich Trost und Glaubensmut zu holen.
Johannes besuchte die zwei Stunden Fußmarsch entfernte Volksschule in Schladming. Kaplan Sailler fielen Talent und gutes Betragen des Schülers auf und organisierte ihm das Studium. Am 22. August 1847 feierte er seine Primiz. Ottokar Graf von Attems, damals Dechant von Pöls (später Fürstbischof von Seckau), hielt die Primizpredigt. Winterer wurde zunächst Kaplan in Murau und Pöls, 1851 dann Präfekt im bischöflichen Knabenseminar, dann bischöflicher Hofkalpan, 1860 Dechant in Knittelfeld, 1870 insulierter Propst von Bruck, 1875 Grazer Domherr, 1892 Dompropst und Generalvikar.
Wäre nicht sein kränkelndes Alter hinderlich gewesen, würde ihm nach dem Tod von Fürstbischof Johann VII. Baptist Zwerger sicherlich der Seckauer Bischofsstuhl offen gestanden sein. Aber er überlebte sein goldenes Priesterjubiläum nur um drei Jahre.
Quelle
- Franz Hutter, Seite 354ff