Johann von Chlumecký
Wirklicher Geheimrat[1] Johann Freiherr von Chlumecký (* 23. März 1834 in Zara, heute Zadar im Süden Kroatiens in Norddalmatien; † 11. Dezember 1924 in Bad Aussee) war ein österreichischer Jurist, Staatsmann, Ehrenbürger von Bad Aussee und eine Persönlichkeit im steirischen Salzkammergut.
Leben
Seine Eltern waren der böhmische Gubernialraths und k. k. Hofraths Anton Chlumecký (* 1777; † 1861), seit 1827 Anton von Chlumecký, seit 1844 Anton Ritter von Chlumecký und Anna Cozzi, die einer angesehenen Triester Familie entstammte. Er war der Bruder von Peter von Chlumecký, ein mährischer Historiker.
1855 erhielt Chlumecký einen Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften in Wien. 1865 wurde er Abgeordneter zum Mährischen Landtag, 1869 Reichsratsabgeordneter und 1871 Ackerbauminister. 1872 gab er eine Initiative zur Gründung der Universität für Bodenkultur Wien und 1873 zur Gründung der Holzfachschule Hallstatt, der späteren HTBLA Hallstatt, dabei entstand ein erster Kontakt zum Salzkammergut. 1875 war er Handelsminister und gab eine Initiative zur Schaffung des staatlichen Eisenbahnwesens. 1879 erfolgte sein Austritt aus dem Staatsdienst. 1880 war er wieder als Reichsratsabgeordneter tätig und Reichsratspräsident. 1889 hatte er eine juristische Mitarbeit an der japanischen Verfassung. 1897 übte er Mandatsverzicht.
1903 fand man seinen Namen unter den Kurgästen in Bad Aussee. Er traf am 24. August in seiner Villa St. Leonhard ein. Ebenfalls an diesem Tag trafen die Erzherzöge Karl Franz Salvator von Habsburg und Hubert Salvator von Habsburg im Hotel Bellevue in Grundlsee ein.[1]
Privat
Johann von Chlumecký war seit 1867 mit Leopoldine von Liebenberg de Zittin († 1916) verheiratet.[2] Dieser Ehe entstammte der Sohn Leopold von Chlumecký (* 1873; † 1940). Seinen Lebensabend verbrachte Chlumecký in Bad Aussee, wo er in seiner Villa Sankt Leonhardt[3] im 91. Lebensjahr starb.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Erhebung in den erblichen Freiherrnstand, 1881
- Ehrenbürgerschaft von Bad Ausseee
- Ehrenbürgerschaft der Stadt Olmütz
- Ehrenbürgerschaft der Stadt Znaim
- Großkreuz des Stephansordens (Geheime Ratswürde) in Anerkennung des Mitwirkens am Zustandekommen des allgemeinen Wahlrechts, 1906
- Benennung des Chlumeckyplatzes in Bad Aussee nach ihm
Literatur
- Pollner, Martin : Die Freiherren von Chlumecky. Dokumentation einer sehr schwierigen Spurensuche. Eigenverlag Martin Pollner, Wien 2008, ISBN 978-3-9500220-2-5.
- Pollner, Martin: Biographie Chlumeckýs. In: Alpenpost, Bad Aussee o. J., ZDB-ID 1054461-6.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Johann von Chlumecký"
- ANNO, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), Ausgabe vom 12. Dezember 1924, Seite 1 und 2
- www.badaussee.at
Einzelnachweise
Diese Person gehört zu den Persönlichkeiten im steirischen Salzkammergut, einer von Michael Pollner erstellten Liste.
Dieser Artikel umfasst entweder nur den einzeiligen Datensatz von Pollner oder auch schon bereits weitere recherchierte Daten.
Wenn du mehr über diese Person und deren Bezug zum steirischen Salzkammergut weißt, ergänze bitte den Artikel!