Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Pfarrkirche in Gröbming und Geläute
Pfarrkirche in Gröbming, Vollgeläute
Übersichtsaufnahme der Katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Gröbming
Kirche in Gröbming, Innenansicht

Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist eine unter Denkmalschutz stehende römisch-katholische Kirchenanlage in der Marktgemeinde Gröbming.

Allgemeines

Die katholische Pfarrkirche 'Mariä Himmelfahrt' der Pfarre Gröbming im Zentrum von Gröbming zählt zu den ältesten Kirchen in der Obersteiermark. Der Bau misst eine Länge von 42 Metern, eine Breite von 13,5 Metern und eine Höhe von 21 Metern. Der gotische Bau ist Marias Aufnahme in den Himmel geweiht.

Geschichte

Ein erster, belegter Kirchenbau erfolgte im Jahre 1140[1] durch den Salzburger Erzbischof Konrad I. von Abensberg, weil Gröbming wie Haus eine Hofmark des Erzbistums Salzburg war. Der erste Bau war ein Holzbau und Maria Himmelfahrt (15. August) geweiht. 1323 erfolgte ein Austausch der Patronatsrechte zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem Bischof von Chiemsee.

Das Bauwerk in heutiger Gestalt ist ein schlichter Steinbau und besteht aus zwei Baukörpern, so auch in zwei Zeitabschnitten hergestellt: Der ältere, ist das vordere, ostseitige Kirchenschiff, 1459 durch Ulrich von Plankenfels, Bischof von Chiemsee, "Maria Himmelfahrt" geweiht. Ein halbes Jahrhundert später wird der zweite Teil, das breitere, hintere Kirchenschiff mit den geringfügig ausgebauten Seitenschiffen angefügt, Bauzeit 1491 bis 1500. Die Kirche wurde dann am 15. August 1511 von Bischof Berthold Pürstinger, Bischof von Chiemsee, wieder geweiht.

Der gotische Bau trägt einen barocken Zwiebelturm. Der prächtige Apostelaltar von Meister Lienhard Astl wurde um 1520 geschaffen, die spätgotische Madonna "Maria im Grübl", die auf einem Säulenaltar ruht, sowie der hochbarocke Altar in der Kreuzkapelle aus dem 17. Jahrhundert zählen zu den weiteren Kostbarkeiten. Von der einstigen Römersiedlung befindet sich neben dem Kreuzaltar ein römischer Grabstein. Der frühbarocke Hochaltar wurde vom Bildhauer Hans Pernegger dem Jüngeren[2] um 1625 geschaffen. 1725 wurde der von Pernegger gebaute Hochaltar gegen einen Säulenhochaltar getauscht. Die Kanzel wurde im 18. Jahrhundert errichtet. 1866 wurden die Fenster am Hochaltar eingebaut. Die im Jahr 1922 angeschafften Glocken wurden im Zweiten Weltkrieg konfisziert. Das Presbyterium[3] wurde 1990 erneuert, wobei auch Sölker Marmor verwendet wurde. 2005 wurden fünf neue Bronzeglocken im Kirchturm eingebaut.

Die heutige Kirche

An der Nordseite des älteren Ostschiffes erhebt sich der quadratförmige gotische Turm mit der mächtigen barocken Zwiebelkuppel, 1678 aufgesetzt, 1906 renoviert. Westlich anschließend ist in den breiteren zweiten Bauteil das Gebeinhaus eingefügt. Rund um die Kirche befand sich einst der Friedhof. An der südlichen Außenmauer sind noch einige Grabsteine sichtbar.

Im obersten Turmgeschoss befindet sich ein fünfstimmiges Geläute mit einem Gesamtgewicht von rund 10 000 kg, das 2005 von der Glockengießerei Perner aus Passau gegossen wurde und das alte Stahlgeläut von 1922 ersetzt. Die große "Marienglocke" hat ein Gewicht von 4 565 kg und gehört damit zu den größten Glocken in der Steiermark.

Das Innere der Kirche beherbergt den größten noch erhaltenen spätgotischen Flügelaltar, der während der Reformationszeit als Hauptaltar diente. In der Zeit der Gegenreformation (17. Jahrhundert) hätte er beseitigt werden sollen, doch dürfte es wohl den Gröbmingern zu verdanken sein, dass dieser Altar heute noch besteht.

Der "Apostelaltar" ist der größte Flügelaltar in der Steiermark überhaupt. In seiner Planung und wohl auch in Teilen seiner Ausführung ist er das Werk des oberösterreichischen Meisters Linhard Astl.

Erwähnenswert

An der Ostseite der Kirchenanlage sind Gedenktafeln angebracht, die mit den Namen der gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges versehen sind. An der Südseite befindet sich am Mauerwerk ein übermenschlich großes Kruzifix mit der Aufschrift Volksmission vom 4. bis 12. Dezember 1949 sowie eine Messingtafel mit der Jahreszahl 1959.

Bildergalerie

weitere Bilder

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Quellen

Einzelnachweise

  1. andere Quellen www.sakralbauten.at und www.klostergeschichten.at nennen aber das Jahr 1170, beide Seiten waren bei einer Überprüfung am 10. August 2022 nicht mehr abrufbar
  2. In der Quelle des Dekanat.at wird Hans Pernegger der Ältere (Sohn von Hans Pernegger dem Jüngeren). Aufgrund eines Vergleiches mit der Jahreszahl der Erschaffung des Hochaltars und der Lebenszeit des Pernegger des Älteren dürfte es sich dabei um einen Irrtum handeln. Tatsächlich dürfte es sich bei dem Künstler um Pernegger dem Jüngeren handeln.
  3. Ein für Priester vorbehaltener Altarraum.
  4. Altarraum