Salinenmusik Altaussee
Voller Name | Salinenmusik Altaussee |
Vorsitzender | Johann Loitzl |
Adresse | Tel: |
obmann@salinenmusik-altaussee.at |
Die Salinenmusik Altaussee ist die Werksmusikkapelle des Salzbergbaues Altaussee
Geschichte
1852 bildete Bergmeister Ignaz Steiner aus der Knappschaft des Salzbergbaues im Sandling eine 36 Mann starken "k. u. k. Bergmusikkapelle Altaussee" zusammen. Erste Stabführer waren Oberlehrer Joseph Streicher und Bergarbeiter Augustin Pürcher. Joseph Streicher war dann auch die ersten zwei Jahre Kapellmeister.
Anlässlich des 50. Geburtstags am 14. September 1902 brachte die "Steirische Alpenpost" ein Bild auf der Titelseite und einen ausführlichen Bericht. Hier ein Auszug daraus:
Bis zum Beginne der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts gab es in Alt-Aussee mit Ausnahme des Kirchenchores kein geschultes Musikchor, und gerade wie sie der Zufall und die Lust zusammenführte, vereinten sich die "Spielleute" bei vorerwähnten Anlässen zu gemeinsamen Spielen. Da fasste der damalige Bergmeister Herr Ignaz Steiner den Entschluss, die Musikkräfte der Knappschaft des Salzberges zu einem Chor zu vereinen. Er trat zu diesem Zwecke mit dem Oberlehrer der Volksschule von Alt-Aussee, Herrn Josef Streicher, in Verbindung, der freudigst seine Mitwirkung zur Durchführung der geplanten Organisation zusagte. So wurde durch das vereinte thatkräftige Bemühen der genannten Herren im Jahre 1852 die k. k. Bergmusikkapelle Alt-Aussee begründet, die in diesen Tagen die Feier ihres 50jährigen Bestandes begeht. Die Kapelle zählte bei ihrer Gründung 36 Mann, die musikalische Schulung übernahmen Herr Oberlehrer J. Streicher und Bergarbeiter Augustin Pürcher; als erster Kapellmeister fungierte Herr Josef Streicher.
Von den bei der Gründung der Musikkapelle Beigetretenen sind heute noch 11 am Leben, jedoch nicht mehr bei der Musik, und zwar k. k. Oberhutmann i. P. Johann Haim, k. k. Oberhutmann i. P. Alois Haim, k. k. Obersteiger i. P. Karl Grill und die k. k. Bergarbeiter i. P. Franz von Khalß, Anton Kain, Johann Pichlbauer, Johann von Kalß, Mathias Kalß, Raimund Hillbrand, Jakob Windhagauer und Heinrich Haim. Zum erstenmale trat die MusikKapelle beim Cäcilienfeste Ende November 1852 in die Oeftentlichkeit. Es war ein schöner Beginn ihrer Thätigkeit, zur Verherrlichung der Musikpatronin mitzuwirken, die in ihrer Huld allen, die sie verehren, die holde Gabe verleiht, durch der Töne Harmonie veredelnd auf die Gemüther zu wirken.
Die Musikkapelle, die heute wegen ihrer vorzüglichen Schulung und ihres gediegenen Vortragsrepertoirs hochgeschätzt ist, hat in den 50 Jahren ihres Bestandes in zahlreichen Concert-Ausführungen die volksthümlichsten und besten Schöpfungen deutscher und anderer hervorragender Tondichter der heimatlichen Bevölkerung bekannt gemacht, ihren Geschmack veredelt, für das Schöne empfänglich gemacht und damit eine hohe ethische Aufgabe erfüllt. Sie hat bei unzähligen festlichen Anlässen zur Ehre Gottes, zur Huldigung bei Mitgliedern des allerhöchsten Kaiserhauses und fremden Fürstlichkeiten, bei Ehrungen von hervorragenden Persönlichkeiten, bei Bergfesten, Jubiläen und Volksfesten gespielt, aber auch in kameradschaftlicher Treue den aus dem Leben geschiedenen Bergbeamten, Steigern und Knappen bei der letzten Grubenfahrt den letzten Gruss gebracht. Ein solch trauriger Anlass war es auch, bei welchem die Musikkapelle das zweitemal in die Oeffentlichkeit trat, nämlich am 11. December 1852 bei dem Begräbnisse der beim Grubenbrande verunglückten Kameraden.
Wir können uns heute eine festliche Veranstaltung ohne Mitwirkung der k. k. Bergmusikkapelle in ihrer schmucken Uniform gar nicht vorstellen. In der Chronik der Kapelle sind die Anlässe, bei denen dieselbe spielte, verzeichnet, die wichtigsten Daten seien nachstehend angeführt; die Musikkapelle spielte: 1854 bei Sr. Majestät dem Kaiser in Ischl, 1874 beim Herrn Erzherzog Franz Karl in Aussee, 1879 und 1882 beim Herrn Erzherzog Karl Ludwig in Altaussee, 1880 anlässlich der Anwesenheit des deutschen Kaisers Wilhelm I. in Altaussee und bei der Großherzogin von Toscana, 1884 beim Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Ritter von Schmerling, in Aussee, und bei der Leichenfeier seines Bruders, des F.-Z.-M. Ritter von Schmerling, in Aussee, 1896 beim damaligen Finanzminister von Bilinski in Altaussee, 1898 bei dessen Nachfolger Dr. Kaizl in Aussee, in den Jahren 1898, 1901 und 1902 beim Herrn Statthalter Grafen Clary-Aldringen in Aussee und Altaussee, 1899 anlässlich des Besuches der Erzherzoginnen Elisabeth und Maria Valerie in Altaussee, und beim damaligen deutschen Reichskanzler Fürsten Hohenlohe in Altaussee, 1902 zur Feier des 40. Geburtstages beim Prinzen Moriz Hohenlohe-Schillingsfürst in Altaussee, am 17. August 1902 beim Empfange Sr. Majestät unseres Kaisers.
Die Kapelle concertierte auch oft zu wohlthätigen oder gemeinnützigen Zwecken oder wirkte bei Veranstaltungen zu solchen Zwecken mit, wie erst jüngst wieder beim großen Wohlthätigkeitsfeste für den Nothstandsfond, im Laufe der Jahre wurde ihr für ihre Leistungen oft Anerkennung und Lob zutheil. Dass die Kapelle so gedeihen und solche Erfolge erzielen konnte, dankt sie der außerordentlichen Förderung durch die Herren Salinen-Verwaltungs-Vorstände Oberbergrath Cornelius Hafner, Oberbergrath Vincenz Edler von Posch, Oberbergrath August Aigner und Oberbergrath Anton Schernthanner, sowie der jeweiligen Herren Betriebsleiter des Salzbergwerkes.
Im Jahre 1887 begleitete die Bergmusik eine Prozession nach Maria-Zell und im Jahre 1859 eine solche nach swiki:Maria-Plain,[1] 1899 den Altausseer Veteranenverein zum Jubelfeste des Veteranenvereines von Ebensee dorthin, und 1901 betheiligte sich die Kapelle an der Feier des 50 jährigen Jubiläums der k. k. Salinenkapelle in Ischl.
Als Kapellmeister wirkten die Herren: Oberlehrer Josef Streicher von 1852 bis 1854, Augustin Pürcher von 1854 bis 1859, Michael Puchberger von 1859 bis 1864, Johann Haim von 1864 bis 1878, Augustin Pürcher von 1876 bis 1880, Johann Haim von 1880 bis 1895, Adolf Siegl von 1895 bis 1897 und Johann Kain (* 1866) von 1897 an.
Quellen
- "Der Ennstaler", 11. März 2016
- anno.onb.ac.at, Steirische Alpenpost", Ausgabe vom 13. September 1902, Seite 1
Fußnote
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis