Kar

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Kar ist eine aus dem Althochdeutschen char („Trog, Krug“) stammende Bezeichnung für eine kesselförmige Eintiefung an einem Berghang unterhalb von Gipfeln und Kämmen. Die Entstehung basiert auf der schürfenden Wirkung durch kurze (Kar-)Gletscher.

Entstehung

Schneeförmiger Niederschlag wird unterhalb von Berggipfeln und Kämmen gut konserviert, da er hier vor Wind und starker Sonneneinstrahlung geschützt ist. Gute Bedingungen bieten Lagen in Nordausrichtung. Der akkumulierte und zu Eis umgewandelte Schnee bewegt sich hangabwärts, er fließt, und transportiert dabei Gesteinsbrocken mit sich. Durch diese schürfende Wirkung auf den Festgesteinsuntergrund entsteht eine immer größer werden Vertiefung, die Karmulde. Durch Frostsprengung wird die Felswand am Ansatz des Gletschers immer steiler und von dieser Karrückwand gelangt laufend erodiertes Gesteinsmaterial in den Gletscherfluss. Die Karmulde ist durch die Karschwelle begrenzt. Sie wird meist durch die Ablagerung der Endmoräne ausgebildet.

Allgemeines

Kare sind auf die Einwirkung von Gletscher zurückzuführen. Diese Gletscher können sich einerseits bis in tiefere Lagen erstrecken und sich dort mit anderen Gletschern zu einem Eisstromnetz vereinen, oder andererseits nur auf eine bestimmte Höhenlage begrenzt und als kurze Kargletscher ausgebildet sein. Oft sind Kargletscher auch die Reste der Gletscherrückbildung. Die Ausbildung des Gletschertyps hängt von mehreren Faktoren ab wie zum Beispiel vom Klima oder von der Topografie.

Wenn in der Karmulde genügend feinkörnige, abdichtende Sedimente lagern, bleiben als Relikte der Gletscher oft Restgewässer in Form von Karseen erhalten. Ihre Lebensdauer ist jedoch begrenzt und sie verlanden. oft Restgewässer in Form von Karseen übrig

Karseen im Bezirk Liezen

Im Bezirk Liezen gibt es eine Vielzahl an Kare. Sie sind hauptsächlich im Kristallin der Niederen Tauern. Nur wenige Kare befinden sich in den Nördlichen Kalkalpen. Im Zuge der Sonderausstellung Landschaft ist Bewegung im Schloss Trautenfels wurde eine Inventur der Karseen im Bezirk Liezen vorgenommen. Das Ergebnis ist eine Anzahl von 257 Karseen. Auszüge von repräsentativen Karseen und zugehörigen Fotos sind in der Sonderausstellung digital aufbereitet.
Nicht jedes Kar beinhaltet einen See, manche Kare dagegen gleich mehrere. Trotzdem ergibt sich durch diese Anzahl ein Rückschluss auf die Vielzahl an Kare. Als Beispiele für große Kargebiete der Region seien die Goldlacken und der Klafferkessel genannt.

Quellen