Dauerausstellung im Schloss Trautenfels Universalmuseum Joanneum
Die Dauerausstellung im Schloss Trautenfels Universalmuseum Joanneum wurde 1998 eingerichtet.
Einleitung
Neben den jährlich wechselnden Ausstellungen im Schloss Trautenfels Universalmuseum Joanneum, die es seit 1994 im Schloss Trautenfels zu sehen gibt, beherbergt das Schloss auch eine Dauerausstellung, die, von wenigen Aktualisierungen, seit ihrer Wiedereröffnung 1998 unverändert zu sehen ist.
Für die Landesausstellung1992 - Lust und Leid musste die thematisch seit 1959 nahezu unverändert gebliebene Schausammlung abgebaut werden.
Die Ausstellung
Die Themen:
Von Wald zu Holz
Hier erfährt der Besucher über Rodung und Schutzmaßnahmen, über die Urwälder und "künstliche" Wald, von der Ausrottung der Urwaldbewohner, von Tieren, Pilzen und Bakterien, von der Holzgewinnung für die Saline, über die Technik der Holzfäller, von der Holztrift, dem Werkstoff Holz, der Pechgewinnung und Holzbearbeitung.
Zwischen Berg und Tal
In diesem Teil der Ausstellung kann man die Auswirkungen der Eiszeiten, den Rundschliff und die Schutthalden des Ennsgletschers erleben, man erfährt über die Verlandung von Seen, der Ennsregulierung und der Entwässerung des Ennstalbodens, vom Verlust von Feuchtbiotopen und über die Besiedlungsgeschichte. Auch werden Besonderheiten der Pflanzen- und Tierwelt in den verschiedenen Lebensräumen (Höhenlagen) des Ennstales thematisiert.
Von den schönen Dingen
"Von den schönen Dingen" berichten über Volkskunst und Volksglaube an Hand von Ausstellungsstücken wie einem Ploi (Wäscheklopfer aus Großsölk) oder einer Buttermodel aus Pichl-Preunegg.
Vom wahren Glauben
Die Reformation im Ennstal mit Zentrum Pürgg und die Unterdrückung des protestantischen Glaubens sind die Themen dieses Ausstellungsabschnittes. Auch über die "Jagd" nach Bibeln, der Emigration und von Wallfahrten ist zu sehen.
Vom geselligen Leben
Der Besucher erlebt ein Wirtshauszimmer aus früheren Zeiten mit einem alten "Kühlschrank" (noch Eis-betrieben), einem Süßigkeitsautomaten von seinerzeit und Gasthausspiele, die durchaus auch modernen Spielen ähneln. Welche Rolle das Wirtshaus im dörflichen Leben hatte, von den Stachelschützen im steirischen Salzkammergut, über Spiel und Unterhaltung, Musik und Tanz gibt dieses Zimmer ebenso Auskunft wie über den Vogelfang im Ausseerland und die "schwarzen Gesellen" - über die Wilderei.
Von Kleidern
Die Arbeitskleidung drückte früher den Status aus, das kann man in diesem Abschnitt lernen. "Stoffe" wurde aus dem großen Wiesel, im Winterkleid Hermelin genannt, gefertigt, der Schladminger Rock und der Ausseerhut mit Hirschbart oder die Linzer Goldhaube waren in Mode.
Von Arbeit und Brauch
Hier wird die Jahresteilung - das arbeitsintensive Sommerhalbjahr und das Winterhalbjahr, die Zeit für Geselligkeit - gezeigt. Sommer- und Winterbräuche sind zu sehen ebenso wi eder Ausseer Fasching.
Von den Schätzen aus den Bergen
Bergbau und Verhüttung in der Bronzezeit, Bergbau im Mittelalter, Verhüttung und Weiterverarbeitung, wie kommt das Salz in den Berg und wie gewinnt man das Salz sowie Kultur und Bräuche der Bergleute findet man in diesem Abschnitt der Ausstellung.
Von Behausungen
Hl. Florian , Palmbuschen und die Haustüre mit Sonnwendkranzl - welchen Schutz gab es vor der Witterung, die unterschiedlichen Hausformen im Bezirk, über Dienstboten und Einleger von der Bienenzucht und anderes hier zu erleben.
Vom Leben auf der Alm
Hier taucht der Besucher in eine andere Welt ein: Hütten, Ställe, Siedlungen, das Almjahr, der Almtag, von Talfahrten und der Sennerin wird hier berichtet.
Vom Jagdzimmer des Schlossherrn
Etwas gewöhnungsbedürftig das Zimmer des Josef Graf Lamberg bestehend aus Geweihmöbeln. Sein Frau Anna Gräfin Lamberg galt aufgrund ihres sozialen Engagements als eine im mittleren Ennstal hochgeschätzte Persönlichkeit und ist besonders mit der Ortsgeschichte von Pürgg-Trautenfels eng verknüpft. Sie ließ sich um die Jahrhundertwende 19. / 20. Jahrhundert eine gemauerte, begehbare Badewanne mit fließendem Kalt- und Warmwasser in ihrem Schlafzimmer bauen. Diese kann man beim Rundgang erleben.
Quelle
- Da schau her, Ausgabe 3/1998