Erdbeben

Aus EnnstalWiki
Version vom 10. Oktober 2011, 12:21 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (Kategorien korrigiert (sollten alle in der Einzahl sein))
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Erdbeben kamen und kommen im Ennstal immer wieder vor, mit schwächeren und stärkeren Beben.

Über Erdbeben

Die etwa 700 Erdbebenwarten weltweit registrieren und zeichnen Erdbeben mit so genannten Seismographen auf. Gemessen werden Erdbeben nach der Richterskala[1] oder der Mercalli-Sieberg-Skala[2].

Die Richterskala ist eine nach oben unbegrenzte moderne Erdbebenskala, deren Wert für sehr schwache Beben bei 0 und für das stärkste Beben etwa bei 7,7 bis 8,6 liegt. Ein Punkt auf der Skala bedeutet etwa eine Verzehnfachung (!) der Stärke des Bebens.

Die Mercalli-Sieberg-Skala misst den Intensitätsgrad eines Erdbebens, wobei die der Grad 1 nur bei instrumentell nachweisbaren Erschütterungen liegt, 4 bei stärkeren Gebäudeerschütterungen und 10 bei Zerstörung von Häusern, Hangrutschungen und anderem. Dem Intensivitätsgrad 12 werden totale Zerstörungen sowie vielfältige Verwüstungen der Landschaft zugeordnet.

Wo nun finden Erdbeben statt? Es gibt da mehrere Bruchlinien rund um die Erde, meistens in T-förmig zusammenstoßenden Bögen. In Österreich zieht sich eine Erdbebenzone vom östlichen Wiener Becken in das Mur-Mürz-Tal hin und endet in Oberitalien im Friaul (Erdbeben im Mai und September 1976). Bei den meisten mittleren und großen Oberflächen nahen Beben folgen sogar bis über Monate hin zahlreiche kleinere Beben in der Umgebung des ursprünglichen Bebens (Nachbeben). Was die Nachbeben angeht, so hat man z. B. nach dem großen Erdbeben auf Rat Island auf den Aleuten 1965 in den nächsten 24 Tagen mehr als 750 Nachbeben registriert.

Als eine der Erklärungen von Erdbeben gilt die Theorie vom amerikanischen Geologen Bruce A. Bolt: Der grundlegende Gedanke besteht darin, dass die äußerste Schale der Erde ... aus mehreren großen und recht stabilen Platten besteht. Diese Platten reichten bis zu einer Tiefe von etwa 80 km und bewegten sich vorwiegend in horizontaler Richtung. An den Plattenrändern "kommt es zur Übertragung starker deformierender Kräfte, je nachdem, ob diese kollidieren, sich parallel verschieben oder voneinander entfernen. Die Entstehung von Hochgebirgen vollzieht sich an diesen Plattenrändern.

Die afrikanische Platte befindet sich auf Kollisionskurs mit der Eurasischen Platte. Dies ist der Grund, weshalb sich unsere Alpen pro im Millimeterbereich heben.

Erdbeben in Österreich

In der Nacht vom 18. auf 19. Oktober 2010, um 2:39 Uhr, fand eine Serie von Beben im Tiroler Inntal statt. Das Epizentrum des Hauptbebens nördlich von Wattens erreichte dabei mit einer Magnitude[3] 29. von 4,0 nach der Richterskala. Das Beben entstand in 14 Kilometer Tiefe.

Das stärkste Erdbeben hatte sich in Österreich im Mai 2009 in der Obersteiermark ereignet. Damals lag das Epizentrum des Bebens mit einer Magnitude von 4,6 im Raum Mürzzuschlag. Man konnte sogar ein tiefes Grollen der Erde vernehmen.

Österreich verfügt über 25 Messstellen, die alle Signale und Bewegungen in die Wiener Zentrale übermitteln. Ab einer Magnitude von 4,5 nach Richter wird ein Beben von jeder Messstelle auf der Welt wahrgenommen.

Im Ennstal

1348 war ein Erdbebenjahr im Ennstal[4]. 1714 erschütterte ein schweres Erdbeben Schloss Donnersbach. 1907 gab es in der Region um Irdning ein schweres Erdbeben.

Seismische Aktivität kennzeichnet die großen Störungszonen in den Ostalpen, unter anderen auch die Salzach-Enns Störung als Segment der SEMP (Salzach-Enns-Mariazell-Puchberg Störung). Im Oberen Ennstal ist die Seismizität nicht besonders intensiv, aber sie existiert. Seit 1897 wurden 137 Erdbeben innerhalb des Rasters Ennstal (N 47.30 – O 13.20; N 47.30 – O 14.20; N 47.60 – O 14.20; N 47.60 – O 13.20) registriert, Magnituden lagen zwischen 0.7 und 4.1. Die meisten dieser Ereignisse werden von der Bevölkerung kaum wahrgenommen. Eines der letzten Erdbeben geschah am Samstag,19. Juli 2008, um 00h54, ca. 10 km nordöstlich von Schladming und erreichte eine Magnitude von 3.8. Seit 1900 gab es in Östereich nur acht Erdbeben, deren Magnitude größer als fünf war, die Gefahr solch großer Beben ist für das Obere Ennstal gering, aber auch die kleineren können Rutschungen in einem geologisch instabilen Gebiet wie dem hiesigen auslösen.

Quellen

  • Salzburger Nachrichten, 15. September 1999 und 20. Oktober 2010
  • Salzburgwiki
  • EnnstalWiki
  • Lenhardt et al. (2007)
  • Keil (2008)

Fußnoten

  1. siehe Wikipedia Richterskala
  2. siehe Wikipedia Mercalli-Sieberg-Skala
  3. Die Magnitude ist ein Maß für die Stärke von Erdbeben, weitere Information siehe Wikipedia Magnitude
  4. Quelle www.feuerwehr-aigen.at