Ernst Trummer

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v.l.n.r. Geschäftsführer Mag. Ernst Trummer (Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH), LHStv. Hermann SchŸtzenhšfer, Bürgermeister der Stadt Schladming Jürgen Winter
dritter von links, Mag. Ernst Trummer, bei der Grundsteinlegung des Falkensteiner Hotel Schladming am 23. Mai 2012

Mag. Ernst Trummer war Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH und als deren Vertreter in der Schladming 2030 GmbH. Eine überraschende Abberufung beendete das Dienstverhältnis je. Es erfolgte die völlige Rehabilitierung seitens seines ehemaligen Arbeitgebers. Heute ist Trummer erfolgreicher Geschäftsführer der privaten Elektrizitätswerk Gröbming KG[1].

Leben

Bereits 1995 arbeitete Trummer in den Ferien bei den Planai-Hochwurzen-Bahnen und war primär als Parkwächter eingesetzt. 1997 begann Ernst Trummer fix in der Marketing-Abteilung zu arbeiten und schloss nebenbei sein Studium ab. Er arbeitete sich zielstrebig empor und bekam im Laufe der Jahre immer mehr Kompetenzen übertragen. Die komplette Neupositionierung des Dachsteins mit Skywalk und Dachstein Eispalast geschahen ebenso unter seine Federführung.

Es folgten diverse Abteilungs- und Bereichsleitungen ehe er 2008 zum Prokuristen der Tochterfirma Ski Galsterberg ernannt wurde.

In weiterer Folge konnte sich Trummer, dem damals schon der Ruf eines geradlinigen Umsetzers mit Gespür für den Markt vorauseilte, in einem Hearing gegen 17 Bewerber durchsetzen und wurde mit 1. Juli 2009 zum neuen Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH bestellt. Er löste damit seinen Vorgänger und Förderer KR Dir. Albert Baier ab. Unter Mag. Ernst Trummer erfolgte der Gutteil der infrastrukturellen Vorbereitungsarbeiten für die Alpine Ski WM 2013 in Schladming wie das Planet Planai, Parkhaus, Tiefgarage, Mitterhaus 8ersesselbahn, Falkensteiner Hotel u. a..

Überraschender Abgang 2012 von den Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH

Am 11. Juli 2012 wurde überraschend eine Pressekonferenz angesetzt, in der die Absetzung Trummers mitgeteilt wurde. Informierten Quellen nach hatte Ernst Trummer selbst und seine Mitarbeiter erst nach der öffentlichen Pressekonferenz von seiner Absetzung erfahren. Dieser Schritt kam einer öffentlichen Hinrichtung, wie viele Medien berichteten, gleich. Eine völlig unübliche Vorgehensweise, für die sich der damalige Landeshauptmann-Stellvertreter und Tourismus-Referent des Landes Steiermark Hermann Schützenhöfer verantwortlich zeichnete.

Für Tourismus-Landesrat Hermann Schützenhöfer war es ein "schmerzlicher, aber notwendiger Schritt" . In der Pressekonferenz kam Schützenhöfer etliche Male sichtlich massiv ins Stottern, sodass alsbald der Verdacht genährt wurde, dass die überhastete Ablöse wohl andere Gründe haben muss, als kolportiert. Trummer wurde von Schützenhöfer vorgeworfen, er hätte unrechtmäßig ein zweites Gehalt für seine zusätzliche Tätigkeit als Geschäftsführer des Falkensteiner Hotels in Schladming bezogen, welches in Bau stand. Bereits einen Tag nach Trummers Hinauswurf war klar, dass der eigene Planai-Aufsichtsrat Trummer gebeten habe, diese Funktion zum vereinbarten Gehalt zu übernehmen und Trummer somit kein Fehlverhalten anzulasten sei.

Neben der Tätigkeit als Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH war Trummer auch Geschäftsführer der Planai Hotelrichtungs- und Betriebsgesellschaft. In dieser Position hatte er unberechtigterweise Bezüge kassiert, zu denen er vertraglich nicht berechtigt gewesen war. Zwei Aufsichtsräte hatten eine nachträgliche Änderung des Dienstvertrages vorgenommen, die ebenso nicht rechtskonform war. Die beiden vom Land eingesetzten Aufsichtsräte haben ihre Funktionen bereits zurückgelegt. Wie es passieren konnte, dass die beiden Aufsichtsratschefs – Vorsitzender Candidus Cordolezis und sein Stellvertreter Oswin Kois – diesen zentralen Vertragsteil, wonach Trummer keine Extragage hätte kassieren dürfen, übersehen hatten, konnte Schützenhöfer freilich nicht beantworten.

Die beiden vom Land besetzten Aufsichtsräte Dr. Candidus Cortolezis (Vorsitz) und Dr. Oswin Kois (Stellvertreter) legten daraufhin als Protest gegenüber der völlig ungerechtfertigten Vorgehensweise seitens Schützenhöfer ihre Mandate postwendend zurück und teilten wörtlich mit, dass sie mit der Eigentümerentscheidung nicht konform gehen und dass sie Ernst Trummer „als äußerst engagierten und innovativen Geschäftsführer“ erlebt hätten. Die Optik für Schützenhöfer wurde immer schiefer, zumal sofort ein Nachfolger bereitstand: Georg Bliem, bis dahin Geschäftsführer des Steiermark Tourismus, wurde in der Sekunde von Trummers Hinauswurf inthronisiert.

Betroffen von der Entscheidung des Landes zeigte sich in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem „Ennstaler“ auch Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter, der Trummer als eine der treibenden Kräfte im Vorfeld der FIS Alpine Ski WM 2013 Schladming bezeichnete: „ Ernst Trummer war als Chef der Planai-Bahnen und führender Mitstreiter rund um das Hotelprojekt Falkensteiner ein stets verlässlicher Partner, dessen oberstes Ziel es war, den Ruf Schladmings als steirische Skihauptstadt international zu festigen und weiter auszubauen.

Das Land Steiermark hatte Trummer noch eine Lösung des Problems in Form einer Rückzahlung des unrechtmäßig bezogenen Geldes angeboten, die dieser jedoch ausschlug. Nachfolger wird Steiermark-Tourismus-Chef Georg Bliem bis nach der Alpinen Ski WM 2013.

Spekulationen über die Hintergründe

In Schladming selbst gingen ob der Entscheidung die Wogen hoch, da Ernst Trummer auch in jenen Kreisen, die sich vielfach kritisch über die Entwicklung und Ausrichtung der Planai- und Hochwurzen-Bahnen und damit auch über die WM-Stadt äußerten, für seine Geradlinigkeit geschätzt wurde. Hinter vorgehaltener Hand ist auch vielfach davon die Rede, dass Trummer gewissen Entscheidungsträgern im Land einfach zu mächtig wurde. Unbeantwortet bleibt auch die Frage, warum der Leiter der Fachabteilung 12A, Hellmuth Schnabl, der als Schützenhöfer-Vertrauter gilt und nun neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird, nicht schon im März nach dem Beschluss des damaligen Aufsichtsrates auf die Ungereimtheit hingewiesen hat, sondern erst vier Monate später?

In Schladming selbst gingen ob der Entscheidung die Wogen hoch, da Ernst Trummer auch in jenen Kreisen, die ihm kritisch gegenüberstanden, für seine Geradlinigkeit geschätzt wurde. Hinter vorgehaltener Hand war auch vielfach davon die Rede, dass Trummer gewissen Entscheidungsträgern im Land einfach zu mächtig wurde.

Wie Der Ennstaler in seiner Ausgabe vom 20. Juli 2012 berichtete, verdichteten sich die Hinweise, dass Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer sich und seine ihm unterstellte Tourismus-Fachabteilung schützen wollte und Trummer damit zum Bauernopfer machte. Damit kam die Absetzung des nunmehr ehemaligen Planai-Chefs nämlich einer öffentlichen Hinrichtung gleich, da Schützenhöfer mit seiner Aussage auch die weitere berufliche Existenz Trummers bewusst aufs Spiel setzte.

Unabhängige Rechtsanwälte bestätigen Rechtmäßigkeit des strittigen zweiten Gehalts

Wie zwei unabhängig voneinander tätige und auf Arbeitsrecht spezialisierte Rechtsanwälte auf Anfrage des „Ennstalers“ bestätigten, war das zweite Gehalt, das Ernst Trummer für seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Hotel-Errichtungsgesellschaft bezogen hat, rechtens, zumal es vom Aufsichtsrat einstimmig genehmigt wurde. Der Beschluss dafür fiel bereits Ende März mit Zustimmung des damaligen Aufsichtratsvorsitzenden Candidus Cordolezis und dessen Stellvertreter Oswin Kois. Mittlerweile[2] lag auch eine Expertise einer renommierten Wiener Rechtsanwaltskanzlei vor, die das rechtmäßige Handeln von Ernst Trummer bestätigte.

"...die Sache stinkt zum Himmel"

Für viele stand aber mittlerweile fest, dass "die Sache zum Himmel stinkt". Begründet wurde dies unter anderem damit, weil sich Trummer immer wieder hartnäckig gegen verschiedene Pläne im Vorfeld der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft 2013 gewehrt hatte. So sprach er sich als Planai-Chef vehement gegen den geplanten Abriss des sogenannten Loops – die Verlängerung der neu errichteten Talstation Planet Planai – aus, um weitere Zuschauerkapazitäten für das sportliche Großereignis im Februar 2013 schaffen zu können. Trummer nahm in diesem Zusammenhang auch eine Konfrontation mit dem Österreichischen Skiverband als Veranstalter in Kauf, und bot Präsident Prof. Schröcksnadel auch öffentlich die Stirn.

Ebenso monierte Trummer hartnäckig, dass den Planai-Bahnen und somit dem Land Steiermark als Hauptfinanzier der Alpinen Ski-WM 2013 geschwärzte Verträge vorgelegt worden seien. Ebenso versäumte Trummer keine Gelegenheit um die Entscheidungsträger im Land davon zu informieren, dass es für die Alpine SKI WM kein Budget gebe. Die Zahlen werden lediglich in Prozenten bekanntgegeben, keiner der Beteiligten bzw. Fördergeber wusste somit, wieviel die WM wirklich kosten werde und vor allem, was mit dem Gewinn, der ausschließlich dem ÖSV zufloss, passiere. Trummer setzte Schützenhöfer nachweislich über die Missstände in Kenntnis, was dieser eine zeitlang abstritt, bis im März 2015 ein NEWS Artikel erschien, der die Richtigkeit der Aussagen von Trummer zweifelsfrei belegen konnte[3]

Auffallend war, dass sich das Land Steiermark als Mehrheitseigentümer der Planai, aus diesen Ungereimtheiten – in die auch die Stadt Schladming mit Bürgermeister Jürgen Winter und die Nachhaltigkeitsgesellschaft Schladming 2030 GmbH mit Koodinator KR Albert Baier involviert war – herausgehalten hat. Dabei hätte die Tourismusfachabteilung 12A mit ihrem Leiter HR Dr. Helmuth Schnabl – sie gehört zu dem von Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer als Landesrat geführten Tourismusressort – längst eingreifen und den Standpunkt des Landes in dieser Causa deponieren müssen. Dies hat sie aber nicht getan, wohl deshalb, weil dazu eine schriftliche Weisung von HR Schnabl an Planai-Chef Trummer notwendig gewesen wäre. Eine solche hätte aber möglicherweise bedeutet, dass der um rund 350.000 Euro aus Steuergeldern errichtete Loop mit Zustimmung des Schützenhöfer-Ressorts wieder abgerissen wird, was ein denkbar schlechtes Licht auf den Landeshauptmann-Stellvertreter geworfen und ihn politisch mehr als nur angreifbar gemacht hätte. Dies wiederum lässt den Schluss zu, dass sich Hermann Schützenhöfer ganz bewusst für Ernst Trummer als Bauernopfer entschieden hatte, um einem möglichen späteren Vorwurf von politischen Gegnern zu entgehen.

Wie es nun im Nachhinein scheint, war eine politische Intrige der wahre Grund für die Entlassung von Ernst Trummer, denn wie aus gut informierten Kreisen bekannt wurde, war der Abriss des Loops am 'Planet Planai', gegen den sich Trummer stemmte, längst beschlossene Sache. Auch das so genannte „Schwarz-Haus“, das sich neben dem Hopsi-Maskottchen am Planai-Zielhang befand, wurde abgerissen. Auch dagegen trat Trummer auf, weil es in der Tat keine Notwendigkeit dafür gab. Dass die WM ohne Einblick in ein Veranstaltungsbudget seitens der Fördergeber abgewickelt wurde und zusätzlich geschwärzte Verträge akzeptiert wurden, versetzt heute noch viele in Staunen. Der nunmehrige Geschäftsführer Dir. Georg Bliem gab diesen seitens des ÖSV gewünschten Abrissen in Auftrag.[4]

Als der Bundesrechnungshof seinen Bericht zur Alpinen SKI WM 2013 präsentierte, fiel dieser ebenso vernichtend aus und für Trummer muss es nachträglich einen Genugtuung gewesen sein, auch durch diesen Bericht rehabilitiert worden zu sein. Sämtliche Missstände, die Trummer im Vorfeld bei der steirischen Landespolitik ibs. bei Landeshauptmann-Stellverterter Hermann Schützenhöfer deponierte, erwiesen sich als stichhaltig.[5]

Ernst Trummer voll rehabilitiert

Was der "Der Ennstaler" bereits im Juli 2012 berichtet hatte, nämlich dass der ehemalige Planai-Chef Ernst Trummer zu einem „Bauernopfer des Landes“ geworden ist, hatte sich Anfang 2013 bestätigt. Im Vergleich, der dem Land laut Insider-Kreisen eine gehörige Summe gekostet hat, wird Trummer nun sogar schriftlich im Dienstzeugnis eine „vorbildliche Pflichtauffassung“ attestiert.

Die Optik sieht nun für Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer und seine Berater denkbar schlecht aus: Zuerst wurde Trummer in einer eilig einberufenen Pressekonferenz putschartig seines Amtes enthoben, danach platzte aufgrund von unprofessioneller juristischer Vorbereitung seitens des Landes und des dafür zuständigen Hofrates Dr. Hellmuth Schnabl die Generalversammlung zur Abberufung Trummers und dann, um die einmalige Groteske abzurunden, bittet Schützenhöfer den geschassten Trummer, das Falkensteiner-Hotel, weswegen er hinausgeworfen wurde, doch fertig zu stellen. Dass dies alles zusammen selbst für Außenstehende nach einer Intrige roch, war bald klar.

Nun, nach Monaten, hatte sich herausgestellt, dass sich der ehemalige Planai-Chef nicht das Geringste zu Schulden kommen hatte lassen. Trummers bekannte Geradlinigkeit, Hartnäckigkeit und Konsequenz überraschte in den folgenden Monaten dabei wohl so manchen, die im Hintergrund seinen Hinauswurf von langer Hand inszenierten. Das Land Steiermark war zwischenzeitlich mit drei unterschiedlichen Anwaltbüros gegen Trummer angerückt, hatte zusätzlich Gutachten eingeholt, um dann letzten Endes Ex-Planai-Chef ein ordentlich dotiertes Abfindungsangebot zu unterbreiten. Dieses hat Trummer angenommen, um zum einen unter die leidige Causa einen Schlussstrich zu ziehen und um zum anderen eine neue Herausforderung annehmen zu können.

Dass er als voll rehabilitiert gilt, geht schon aus dem Dienstzeugnis hervor, in dem unter anderem zu lesen ist, „...dass Dir. Mag. Ernst Trummer ein Geschäftsführer war, der sich durch außerordentlich hohe Arbeitsbereitschaft und vorbildliche Pflichtauffassung ausgezeichnet hat“. Und, zum Abschluss: „Wir wünschen ihm auf seinem zukünftigen Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Das wirklich Betrübliche an der ganzen Sache ist, dass die Seilbahnbranche der Region und darüber hinaus mit dem Hinauswurf Trummers einen ihrer wohl fähigsten und umsetzungsstärksten Manager verloren hatte, der es bis zuletzt wagte, seinen Mund aufzumachen. Es dauerte nur kurze Zeit bis Trummer wieder von sich reden machte und als Alleingeschäftsführer der rein privaten Elektrizitätswerk Gröbming KG mit seinen vielen Tochterfirmen anheuerte, welches mittlerweile zwölf Wasserkraftwerke und zwei Sonnenkraftwerke, ein 600 km langes Stromnetz, ein eigenes Installationsunternehmen, Immobilien u. a. betreibt.

Quellen

  • Textüberarbeitung durch Ernst Trummer via E-Mail am 12. Juli 2017 an Administrator Peter Krackowizer

Fußnoten