Salzteufellauf
Der Salzteufellauf ist eine vorweihnachtliche Brauchtumsveranstaltung in der Ennstaler Gemeinde Hall bei Admont.
Der Brauch
Am Abend Anfang Dezember findet dieses vorweihnachtliche Spiel, das die Mundartdichterin Martha Wölger ihren Hallern gewidmet hat, statt.
Qualmende Feuerbrände beleuchteten gespenstisch den Hof des Haller Schulhauses, der voll von Besuchern aus nah und fern war. 2011 sprach nach dem Auftakt der Jagdhornbläser sprach Bürgermeister Hermann Watzl den Prolog des Stückes. Gleich darauf kamen die Haller Teufelsknappen aus ihren verfallenen Salzstollen und erstürmten mit Getöse den Platz, um den Thron für den Höllenfürst zu bereiten – ihm sollen sie Rechenschaft geben über ihr teuflisches Tun in Hall.
Schon kam Luzifer auf seinem Teufelswagen, gezogen und umsprungen von brüllenden Gesellen bestieg er den Hochsitz, beschwörte seine Gier nach Menschenseelen und verlangte Bescheid von den Salzteufeln. Einer nach dem andern gebärdete sich teuflisch und schilderte sein Wirken, das heutzutage wesentlich schwerer sei, Salzteufellauf in Hall als zu Salzzeiten, da Hall noch reich war. Ausreden duldete der Höllenfürst nicht, überschüttet seine Gesellen mit Vorwürfen und züchtigte sie in unbändigem Zorn. Schließlich trollten sich die Krampusse und Luzifer verschwand in einem Fluchtstollen, denn starke Konkurrenz kündigt sich an.
Sankt Nikolaus zog, begleitet von Jägern, ein. Er betrat mit einer Schar von fröhlichen Kindern die Bühne, belehrte seine kleinen Begleiter über das Gute und Böse und befragte sie nach dem wichtigsten Gebot und wie sie es wohl befolgen. Sie hielten sich an das Gebot, das dem ersten gleich ist: zu helfen, zu trösten, zu teilen, wo Not ist und zu verzeihen – an Nächstenliebe. Damit war der Nikolaus hoch zufrieden und verteilte seine Gaben. So fand das Spiel sein Ende. Die Mitwirkenden mischten sich unter die Zuschauer, freuten sich über die gelungene Aufführung und sprachen schon von der Vorstellung im nächsten Jahr, 20 Jahre nach dem Tod von Martha Wölger.
Quelle
- "Der Ennstaler", 16. Dezember 2011