Rudolf Klinke
Oberst Rudolf Klinke (* 1888 in Iglau, Mähren; † 15. Dezember 1939) war der Initiator der Erbauung der Oberst-Klinke-Hütte in den Ennstaler Alpen.
Leben
1906 begann er seine militärische Laufbahn als Soldat der k. u. k. Armee in den Garnisonen Znaim und Wien. Schließlich kam er zum 2. Tiroler Landesschützenregiment, einem der drei späteren Kaiserschützenregimenter, die als altösterreichische Hochgebirgstruppen bekannt wurden. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1914 bei Gefechten in Galizien verwundet. Nach seiner Genesung kämpfte er an der Südfront in den Sextener Dolomiten und am Isonzo. Den Ersten Weltkrieg beendete Klinke im Dienstrang eines Majors.
Nach Kriegsende arbeitete er zunächst bei der Heimkehrerauskunftsstelle der Bezirkshauptmannschaft Reutte in Tirol. In das Bundesheer der ersten österreichischen Republik trat er 1920 ein und war zwischen 1923 und 1924 als Stabshauptmann bei der Grenzregulierungskommission eingesetzt. Als Hochalpinist beim Landesschützenregiment Hall in Tirol legte Klinke im Jahr 1927 die Prüfung als Heeresbergführer ab. Er leitete die Alpinausbildung und den Alpinen Rettungsdienst des Heeres.
Im September 1938 wurde er als Oberst Kommandeur des III. Bataillons des Gebirgsjäger-Ersatz-Bataillons 138 mit Standort Admont. Dort gründete er den Bergsportverein Gesäuse, bei dem alle Angehörigen des Bataillons automatisch Mitglieder waren. Der von ihm eingesetzte Feldwebel Peter Brandl leitete die Bauarbeiten zur Errichtung der Oberst-Klinke-Hütte.
Nach dem Einsatz im Polenfeldzug und am Westwall wurde sein Bataillon in den Raum Koblenz - Mosel verlegt. Am 15. Dezember 1939 erlag Oberst Klinke in Koblenz plötzlich und unerwartet einer Lungenembolie. Seine Frau lebte dann später in einem Altersheim in Hall in Tirol, sein Sohn war 1943 in Russland gefallen, seine Tochter bereits 1935 in Hall.