Internationale Alpenfahrt 1911

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Sonderausstellung "Der Alpenwagen" 2019 in den Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee

Die Alpenfahrt 1911 war eine motorsportliche Veranstaltung, die auch durch den heutigen Bezirk Liezen führte.

Die Alpenfahrt 1911

Bei der Alpenfahrt 1911, die vom 13. bis 16. Mai stattfand, mussten 1 500 Kilometer durch die Alpen mit acht Pässen ohne Pause absolviert werden. Dabei sollten keine Motorschäden auftreten, keine Zündkerzen verölen, sich Schrauben oder andere Teile vom Fahrzeug lösen. Zehn Wagen waren gestartet und alle kamen ins Ziel.

Der wichtigste Trophäe, die es bei einer Alpenfahrt zu gewinnen gab, war der Teampreis. Diesen gewann 1911 das Team von Austro Daimler.

Der k. k. österreichische Automobilklub hatte folgende Preiszuerkennungen für Austro-Daimler-Teilnehmer entschieden:

  • Die große silberne Medaille für punktelose Zurücklegung der Strecke: für Dir. Ferdinand Porsche, Direktor Eduard Fischer, Heinrich Graf Schönfeld und R. Brand;
  • Das Diplom des österreichischen Automobilklubs für jene, die die Fahrt ordnungsgemäß zurückgelegt hatten: Porsche, Fischer, Graf Schönfeld, Brand, Popovicz, Villeroy, Lapp und Severin Schreiber;
  • Den Teampreis, das ist die silberne Medaille für jene, die mit drei eigens hiefür genannten Wagen die Fahrt absolvierten, erhielt die österreichische Daimler-Motorenfabrik in Wiener Neustadt.
  • Den Ehrenpreis des Markgrafen Pallavicini für das ordentliche Mitglied des O.A.C. gelangte unter Direktor Fischer, Direktor Porsche und Graf Schönfeld zur Auslosung.
  • Den Ehrenpreis des Herrn Theodor Dreher für jenes Mitglied des Freiwilligen Automobilkorps, das die Fahrt am besten absolvierte, erhielt Dir. Fischer.[1]

Mit dabei war auch Alexander Graf Kolowrat-Krakowsky mit einer "Laurin & Klement" (eine Marke aus Jungbunzlau in Böhmen).[2] sowie Johann Puch, Gründer der Puch-Werke Graz.

Die Alpenfahrt 1911 und der Bezirk Liezen

Am 13. Mai führte die erste Etappe von Wien kommend entlang des Traunsees nach Ischl und über den Pötschenpass nach Bad Aussee. Am nächsten Tag ging es von Aussee nach Triest über 404 km. Der 14. Mai war ein Sonntag und es wurde bei eisigen Temperaturen gestartet. Die Etappe führte hinunter ins Ennstal und über Mandling, Radstadt, durch den Salzburger Lungau über den Katschberg nach Kärnten und weiter nach Triest. Insgesamt vier Alpenpässe mussten an diesem Tag überwunden werden.

Das Siegerauto, der "Alpenwagen"

In einer Sonderausstellung "Der Alpenwagen" in den swiki:Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee[3], die vom 6. Juni bis 27. September 2019 zu sehen ist, wird erstmals der restaurierte Wagen samt der historischen Geschichte gezeigt.

swiki:Ferdinand Porsche hatte den agilen “Alpenwagen” zunächst für den Einsatz bei der Alpenfahrt 1911 entwickelt. Er sollte jedoch nicht nur sportlichen Ruhm nach Wiener Neustadt zu den Austro Daimler Werken bringen, sondern in der Serienwagenversion bald zu den beliebtesten Sportwägen seiner Zeit gehören.

Technische Daten

Der Alpenwagen
Vier Zylinder
2 212 cm³
27 PS
2 200 Umdrehungen/min.
Vier Gänge
90 km/h Höchstgeschwindigkeit
852 kg Eigengewicht
Randstand 2 800 mm

Gedenkfahrt 2011

Vom 2. bis 4. September 2011 fand von Admont ausgehend eine Gedenkfahrt an die Alpenfahrt 1911 statt.

Die Teilnehmer mit ihren 20 Fahrzeuge, darunter sieben Austro Daimler und sieben Steyr Automobile, wohnten im Schloss Röthelstein. Zur Schonung der altehrwürdigen Fahrzeuge wurde jedoch nicht die historische Strecke der Alpenfahrt 1911 gewählt, sondern Ausfahrten in die Umgebung von Admont.

Bei Kaiserwetter ging am 3. September die erste Ausfahrt über den Buchauer Sattel, St. Gallen, Großreifling, Hieflau und in ein Seitental nach Radmer. Dort wurde das Schaubergwerk "Erlebnis Kupfer" besichtigt. Nach dem Mittagessen wurde die Fahrt durch das Gesäuse fortgesetzt und vorbei an Admont ging es zur Burg Strechau, wo das Abendprogramm stattfand. Dort erwartet ein Oldtimer-Liebhaber, Burgherr Dr. Wolfgang Boesch, auf die Teilnehmer.

Am zweiten Tag wurde der Holzspezialist Koloman Mayrhofer und sein Team besucht. Sie hatten einen Albatros Flieger mit original Austro Daimler Flugmotor in einsatzbereitem Zustand im Ennstal stationiert. Schon vor einigen Jahren war das Vorgängerflugzeug im Stadtmuseum Wiener Neustadt für zwei Jahre ausgestellt gewesen, der zweite Albatros stand nun kurz vor der Typisierung und konnte mit laufendem Motor, flankiert von den Austro Daimler Fahrzeugen, bewundert werden. Zurück nach Admont führte die letzte Etappe, wo die Veranstaltung wurde im Stiftshof des Benediktinerstifts Admont mit einer Fahrzeugaufstellung beendet.

Bilderlinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Grazer Volksblatt, Ausgabe vom 18. Mai 1911, Seite 4
  2. Quelle ANNO, Österreichische Fahrrad- und Automobil-Zeitung, Ausgabe vom 25. März 1911, Seite 13
  3. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis