Der schaffende Mensch. Welten des Eigensinns
Der schaffende Mensch. Welten des Eigensinns war der Titel einer Ausstellung im Schloss Trautenfels in Pürgg-Trautenfels, die vom 4. Juni bis 31. Oktober 2010 zu sehen war.
Die Ausstellung
Leben, Arbeit und die Leidenschaft, die beidem innewohnt, standen im Zentrum dieser Ausstellung. Wie der Mensch lebt, wurde hier durch ein Vergrößerungsglas gesehen, porträtiert und als autonomes und emanzipiertes Selbst dargestellt. Eigensinn erscheint dabei als ein mentaler und physikalischer Mechanismus, der die Identität eines sozialen und kulturellen Mikrokosmos formt und bedingt. Wir bewegen uns in einem vagen Zwischenraum, wo das Kleine und Intime, das Persönliche und Exklusive das unausweichlich Globale und Kosmopolitische der heutigen Gesellschaft herausfordert. Eigensinn ist das beschwerliche Territorium, auf dem Gemeinschaft und Zusammengehörigkeitsempfinden mit der Sturheit der Singularität und des selbstzentrierten Universums kämpfen. Hier treffen sich ein kommunales Verlangen, die Manifestation des individuellen Glaubens und die persönliche Wahrheit. Was ist der Nährboden eines solchen Glaubens, was ist die Kontur einer solchen Einstellung, wie steht es um die historischen Perspektiven und die heutigen Bedingungen eines solchen Ortes? Und wie wird lokales Wissen produziert?
Solchen und ähnlichen Fragen gehen internationale Künstler nach, die mit unterschiedlichen Herangehensweisen sechs Projekte zu lokalen Themen entwickelten. Begleitet von einem kulturwissenschaftlichen Team, das die Inhalte der Kunstprojekte mit partizipativen Methoden übersetzte, luden die Künstler die Bevölkerung zur Teilnahme und Teilhabe ein.
Der schaffende Mensch. Welten des Eigensinns ist auch Teil unserer Schwerpunktreihe So lebt der Mensch, in der Bedingungen des Menschseins in den Kontext einer musealen Bearbeitung gestellt werden.
„Inspiriert vom philosophischen Werk Hannah Arendts, die in Vita activa das „tätige Leben“ scharfsinnig analysierte, reflektieren die beiden Ausstellungen Der schaffende Mensch und Human Condition einander gleichermaßen bedingend wie ergänzend aus den Perspektiven der zeitgenössischen Kunst und der Kulturwissenschaft die Grundbedingungen des Menschseins und deren Veränderungen in einer globalisierten Gesellschaft.“
Künstler
Pawel Althamer (PL) mit Studierenden der Akademie der Bildenden Künste, Wien (AT), Franz Kapfer (AT), L/B (CH), Christian Philipp Müller (CH), Maria Papadimitriou (GR), Katerina Šedá (CZ)
Das Ausstellungs-Team
- Kuratiert von: Adam Budak
- Im Rahmen der regionale10
- Projektleitung: Katia Schurl
- Leitung kulturwissenschaftliches Team: Elke Murlasits
Quelle
- www.museum-joanneum.at, abgefragt am 15. November 2016